| SchnelldenkerPatschhändchen an den StartVielleicht war es der falsche Abend, vielleicht war es die falsche Runde, aber so wenig Spaß hatten wir bei einem Spiel schon lange nicht. Das heißt, eigentlich hatten wir schon Spaß, aber nicht wegen des Spiels, sondern wegen unserer Mitspieler. Das Spiel sollte lieber da bleiben, wo es ist: Im Regal.
Bei Schnelldenker müssen die Spieler zu einer Frage oder Aussage blitzschnell eine Zahl oder eine Tendenz erraten. Am Anfang liegt eine Karte mit einer Zahl zwischen 1 und 99 in der Tischmitte. Zum Beispiel die 45. Rechts davon kommen Zahlen von 46 bis 99, links Zahlen von 44 bis 1. Der Moderator der Runde liest eine Karte vor, zum Beispiel „Wie viele Spieler spielen in einer Fußballmannschaft?“. Dann warten alle noch darauf, dass er „Schnelldenker“ sagt und legen ihre Karten so schnell sie nur können in den Bereich 1 bis 44. Wer seine Karte zuerst legen konnte, bekommt in Runde 1 einen Punkt. Nach vier Runden wechselt der Moderator. Die zu erratene Karte wird in die Tischmitte gelegt, so dass es nun 3 Felder gibt: 1 bis 10, 12 bis 44 und 46 bis 99. Dann liest der Moderator die zweite Frage vor: „Wie viele Räuber hatte Ali Baba?“ Nachdem alle Spieler einmal Moderator waren ist das Spiel zu Ende und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Zum einen sollte man das Spiel an einem runden Tisch spielen, da sonst einige Spieler im Nachteil sind. Zum anderen wäre es besser gewesen nur Fragen zu nehmen, bei denen eigentlich alle Spieler schätzen müssen. Leichte Fragen wie die genannten machen das Spiel uninteressant, weil es dann nur um die Schnelligkeit der Hand geht und darum, wie vehement ich sie in die Tischmitte kloppe. So aber macht Schnelldenker alles falsch, zumindest für Spieler, die älter als 15 sind. Obwohl, bei dem heutigen Wissensstand der Jugend…
Schätzfragen hätten auch ein älteres Publikum angesprochen. Die drei, die uns im Spiel vor die Augen kamen, waren allerdings auch nicht sonderlich schwer zu raten, zumindest die Tendenz. Dass der Mensch keine 50 Milchzähne hat, ist sicherlich allgemein bekannt, auch, dass es höchstwahrscheinlich weniger als 32 sein werden sollte eigentlich jeder wissen. Erst in der vierten Runde wird es etwas interessanter, wenn mehr Möglichkeiten des Einschätzens auf dem Tisch zur Verfügung stehen.
Nun zu unserem Spaß: Meine lieben Mitspieler sind nicht sehr diszipliniert. So waren besonders Immo, Sylvia und Gerd sehr schnell mit ihrem Kartenlegen. In der Regel zu schnell, da das Wort Schnelldenker noch nicht gefallen war. Wer zu schnell legt, wird bestraft und darf in dieser Runde nicht mitspielen. Es ist wahrlich keine Herausforderung mehr, wenn man der einzige ist, der legen darf. In manchen Runden hörten wir „Schnellllllllllllllllllllllldenk…………………er!“ Auch diese Art der Ansage sollte natürlich verboten sein.
So viel versprechend Schnelldenker auch aussah und so schnell Immo danach griff um es auszupacken und zu spielen, so schnell verloren wir allerdings auch die Lust daran. Also: Finger weg! Spiele wie Ligretto oder Frantic Frankfurt sind allemal besser. Oder die andere Variante: Schätzbold, Anno Domini oder Attribut. Aber die Mischung war keine gute Idee!
Sie sollten Schnelldenker kaufen, wenn Sie: | Sie sollten Schnelldenker nicht kaufen, wenn Sie: | - schnelle Spiele mögen | - ein lustiges Spiel kaufen wollen | - es mit Daten und Fakten nicht so haben | - es hassen, anderen auf die Patschehändchen zu hauen | - auf Spielspaß verzichten können | - es hassen, wenn andere Ihnen auf die Patschehändchen hauen | - diszipliniert genug sind auf das Wort „Schnelldenker“ zu warten | - gerne gute Spiele spielen | | | | |
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KurzinfosSchnelldenkerGesamtbewertungAutorKeith Meyers VerlagAmigoErscheinungsjahr2006 Spieleranzahl3 - 6 Dauerca. 30 Min. Alterab 12 Jahren Preisca. 11 € Besucher-WertungSie kennen Schnelldenker? Wie viele Sterne würden Sie vergeben?
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