| Frantic FrankfurtDer frische Mechanismus überzeugt"Frantic" ist genau das richtige Wort, um dieses Spiel zu beschreiben. "Irre", "Abgedreht" oder "Krass" sind auch gefallen. "Frantic Frankfurt" ist ein schnelles, sehr schnelles Kartenspiel, bei dem das Hirn schnell um die Ecken denken muss. Wer Ligretto kennt, weiß wie schnell ein Kartenspiel werden kann und wie gut man sein Auge schulen muss, um zu bestehen. Frantic Frankfurt bietet unserer Ansicht nach einen höheren Reiz als "Ligretto", da es einen anderen Anlegemechanismus gibt.
Alle Karten werden unter den Mitspielern aufgeteilt. Nun nimmt jeder die obersten zehn und bildet seine "Auslage". Wie eine Patience werden die Karten gelegt: vier Reihen, offen, verdeckt + offen, verdeckt + verdeckt + offen, verdeckt + verdeckt + verdeckt + offen. Man darf immer vier offen liegende Karten vor sich haben, die verdeckten Karten erst umdrehen, wenn eine Reihe leer oder die offene Karte abgelegt wurde. Die Karten gibt es in drei Farben: Gelb, Rot, Blau mit den Zahlen von 1 bis 20. Nachdem alle Vorbereitungen getroffen wurden, nimmt jeder Spieler die oberste Karte von seinem verdeckten Nachziehstapel und gleichzeitig drehen alle um. Diese Karten sind der Grundstock für die Ablagestapel. Von jetzt an kann man das Spiel nur noch unzureichend beschreiben, da alles so schnell geht. Die Spieler versuchen ihre Karten so schnell es geht auf die Stapel zu legen. Dabei dürfen sie nur eine Hand benutzen und nach folgenden zwei Regeln anlegen:
1. entweder gleiche Farbe auf gleiche Farbe, dann darf man aber nur ungerade auf gerade legen, oder
2. bei unterschiedlicher Farbe muss man höher auf niedriger legen.
Im Spiel ist es sehr schwer die anderen Spieler zu kontrollieren, da man mit seinen eigenen Karten zu sehr beschäftigt ist. Man bekommt es vielleicht mit, wenn man selber eine Karte auf einen Stapel legen wollte und nun liegt da eine, die nicht passt. Dieses Spiel ist so gemein schwer, dass ein eingefleischter Spieler, nennen wir ihn mal I., aufgab und die Runde nach nur einem Spiel verließ, weil er sich nicht weiter blamieren wollte. Er ging zwar unter Lachen, aber auf dem Flur schlug es in Heulen um. Oder so ähnlich.
Wenn Sie jetzt dachten, das wäre es gewesen, kommt nun der Höhepunkt. Eine Runde endet zwar, wenn ein Spieler keine Karten mehr hat, aber nicht einfach mit "Stopp"-Rufen (auch wenn Sylvia gerne beide Arme nach oben riss und "Fertig!" rief), sondern, wenn ein Spieler fertig ist, schlägt er mit der flachen Hand auf einen der Ablagestapel. Nun müssen die anderen Spieler schnell reagieren und ebenfalls auf einen Haufen schlagen. Der Haufen des schnellsten Spielers, also des Spielers, der Schluss machte, kommt aus dem Spiel. Die anderen Spieler müssen ihre Haufen dem Nachziehstapel einverleiben. Deswegen versucht der schnellste Spieler immer auf den Haufen zu schlagen, in dem die wenigsten Karten liegen.
Sylvia hat zwar oft Schluss gemacht, aber dabei im Siegestaumel vergessen auf einen Stapel zu schlagen, dass wir lahmen Enten immerhin mit wenig Karten davonkamen.
Frantic Frankfurt ist ein tolles kleines Spiel. Es bietet alles, was man von einem Spiel dieser Art und dieses Umfangs erwartet. Mehr noch. Die Anlegeregeln sind zwar so einfach, aber doch so schwer zu merken, erinnern wir uns an I. Das Hirn kommt schön ins Rotieren, die Freude am Ende lässt vergessen und "Das Spiel kann ja richtig süchtig machen" (Zitat Sylvia).
Damit hat sie Recht. Ein rundum gelungenes Spiel, das mit seiner guten Regel, der guten Qualität der Karten und einem frischen Mechanismus überzeugt.
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KurzinfosFrantic FrankfurtGesamtbewertung AutorGünter Burkhardt VerlagKronberger SpieleErscheinungsjahr2004 Spieleranzahl2 - 4 Dauerca. 10 Min. Alterab 8 Jahren Preisca. 8 € Besucher-WertungSie kennen Frantic Frankfurt? Wie viele Sterne würden Sie vergeben?
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