Raubritter

Raubritter - Legespiel von Rüdiger Dorn

Rauben, brandschatzen und Herrschaft übernehmen!

Nachdem wir letztens Louis XIV. von Rüdiger Dorn gespielt hatten, waren wir natürlich sehr gespannt, was uns denn nun erwarten würde. Und wieder mal, wie so oft, waren die Meinungen sehr geteilt. Frank, ein Gastspieler, gewann zwar ein Spiel, war aber nicht begeistert. Gerd, Burkhard und Dirk waren recht angetan, da die Spielmechanismen sehr schön ineinander greifen. Ich fand auch, dass es ein schönes kleines Spiel ist, auch wenn es, zugegeben, nicht an Louis heran reicht.

Die Raubritter sind unterwegs und rauben, brandschatzen und übernehmen die Herrschaft. Das waren früher auch die drei Maximen beim Rollenspiel: "Ihr kommt in ein Dorf, was wollte ihr tun?" - "Brandschatzen!" "Rauben!" "Herrschaft übernehmen!" Na ja, nicht immer, manchmal haben wir es auch ernst gespielt. Zurück zum Thema. Jeder Spieler bekommt 30 Holzscheiben seiner Farbe, die die Raubritter darstellen. Dazu bekommt er einen Stapel mit Landschaftplättchen, ähnlich Carcassonne. Diese sortiert er nach den Buchstaben auf der Rückseite- A oben E unten. Es gibt verschiedene Plättchen: Gebirge, Ebene, Ebene mit Dorf, Wald mit Dorf, Ebene mit Stadt, Wald mit Stadt, Wald mit Burg, Ebene mit Burg und See. Vor dem Spiel nimmt man nun noch vier Plättchen vom verdeckten Landschaftsplättchennachziehstapel (heißt nicht so, aber nach Igels mit dem "Kleintiernachziehstapel heißen alle Nachziehstapel so ähnlich), behält die Burg und ein anderes Plättchen und legt die anderen zwei zusammen mit denen der Mitspieler auf dem Tisch offen aus. Wenn man an der Reihe ist, darf man bis zu drei Plättchen anlegen. Man legt, zieht nach, legt und zieht und legt und zieht. Oder man bricht irgendwo in der Mitte ab. Ein Plättchen muss man legen. Waagerecht und senkrecht ist erlaubt, diagonal nicht. Am Ende des Spiels bringen besetzte Burgen einen, Dörfer zwei und Städte drei Punkte.

Raubritter - MaterialImmer wenn ich eine Burg anlege darf ich bis zu 5 Ritter (Scheiben) nehmen, auf die Burg stellen und in eine Richtung losziehen. Ein Ritter muss liegen bleiben, die anderen können losreiten. Komme ich in ein Dorf im Wald, müssen zum einen noch zwei Ritter vorhanden sein, sonst darf ich gar nicht rein und zum anderen muss ich zwei liegen lassen. Allerdings gibt es ein Maximum, das man nicht überschreiten darf: 4 Steine. Liegen im Wald schon drei, kann ich ihn gar nicht erst betreten. Im Gebirge müssen drei Ritter liegen bleiben. Der See kann nicht betreten werden. So ergeben sich im Spiel immer wieder neue Besitzverhältnisse, denn es geht nicht darum, wie viele Ritter man auf einem Plättchen hat, sondern wer oben liegt. Kommt es da nicht immer drauf an…?
Da manche Felder schwerer zu betreten sind, kann man, in seiner Auslegephase, versuchen, wertvolle Städte sicherer zu machen. Oft habe ich aber auch die rettende Burg erst nach dem dritten Ziehen auf der Hand, nur dann nutzt sie nichts mehr. Man muss sich also ständig entscheiden, legen oder nicht, wenn ja, wie viele Plättchen und wenn eine Burg dabei ist, wie setze ich meine Ritter am Besten ein. In den ersten Spielen werden die Spieler oft versuchen ihre Städte mit vier Rittern zu sichern. Da ich aber nur 30 habe und alle Plättchen legen muss, kann es sein, dass ich zum Schluss hin noch Burgen habe, aber keine Ritter. Eine weitere Einschränkung beim Legen ist die Spielfeldbegrenzung. Im Gegensatz zu Carcassonne darf man nur bis maximal 10 Plättchen in eine Richtung legen, so dass das Spielfeld 10 x 10 Felder groß wird. Auf diese Weise kann ich eventuell Städte, die am Rand liegen sichern.
Übrigens, alle Ritter bleiben, wenn sie einmal liegen, da wo sie liegen. Keine kommen mehr auf die Hand zurück.

"Raubritter" ist ein kleines nettes Spiel, das nicht an Louis heranreicht, aber dennoch Spaß bringt. Es muss ja nicht jedes Spiel ein Louis sein. Mit den ständigen Besitzwechseln muss man erst einmal klar kommen, aber dann wird das Spiel auch strategischer. Nur seine Städte zu sichern bringt keinem den Sieg. Oft lohnt es sich auch weniger als 5 Ritter zu setzen und "nur" Dörfer zu besetzen.

Sie sollten Raubritter kaufen, wenn Sie:
Sie sollten Raubritter nicht kaufen, wenn Sie:
- Spiele mit einem schnellen Einstieg mögen- richtig gerne grübeln
- Nicht so sehr auf Grafik achten- Interaktion bei Spielen für unabdingbar halten
- Carcassonne mögen- auch gern einen Glücksanteil hätten (mehr als nur das Nachziehen betreffend)
- Mehr als ein Spiel am Abend spielen wollen- Spiele mit variablem Spielplan nicht mögen


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Kurzinfos

Raubritter

Gesamtbewertung

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Autor

Rüdiger Dorn

Verlag

Queen Games

Erscheinungsjahr

2005

Spieleranzahl

2 - 4

Dauer

ca. 30 - 45 Min.

Alter

ab 8 Jahren

Preis

ca. 15 €

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