Monsterparty

Es ist wohl besser Geist zu sein!

„In Ramnicul in Transsylvanien sah ich ein Plakat.“ So beginnt das recht amüsante, späte Frühwerk von Die Ärzte. Und damit geht es auch in der Monsterparty los. Das Spiel konnte Weihnachten 2002 von der Seite www.bademeister.com heruntergeladen werden. Nun, nach einigen Jahren haben wir es endlich geschafft, es auszudrucken, zusammenzukleben und zu spielen.

Ziel des Spiels ist es durch das Dörfchen Ramnicul in Transsylvanien zu reisen, das Schloss des Grafen Dracula zu besuchen, da er zum Fest geladen hat, eingeladen war ein jeder, allerdings musste man ein Monster sein, so klaut man sich schnell noch ein altes Laken, um auf der Party nicht aufzufallen; im Schloss trifft man dann auf allerlei Gäste und versucht, vor Sonnenaufgang in des Grafen Sarg zu kotzen. Der Spieler, dem dies gelingt, gewinnt.

Ein Spieler muss allerdings die Rolle des Grafen spielen, da die Beste Band der Welt eben nur aus drei Personen besteht. Im Großen und Ganzen ist „Monsterparty“ ein Würfelspiel. Am Anfang muss man eine „6“ werfen, um starten zu können. Der BELAFARINROD, der Rod spielt, muss zweimal eine „6“ werfen. Danach läuft man auf dem vorgegebenen Weg zuerst durchs Dorf, dann durchs Schloss. Neben den weißen normalen Feldern gibt es Ä-Felder und Ereignisfelder. Diese können mal gut, mal schlecht sein. Bei den Ä-Feldern muss man in der Regel würfeln, bei den anderen nur einen Text vorlesen. Neben diesen von den guten Spielern zu betretenden Feldern gibt es noch die Fledermausfelder, die nur Graf Dracula betreten darf. Auf diese Weise kann er Abkürzungen nutzen und die Spieler von allen Seiten angreifen. Seine Aufgabe besteht allerdings nur darin die Spieler am Kotzen zu hindern, gewinnen kann er nicht. Um den Spielern die Aufgabe so schwer wie nur möglich zu machen, kann er „Draculas Trickkiste“ (ohne Apostroph s) verwenden. Die Spieler sammeln unterwegs zum Beispiel Weihwasser, Holzkreuzer, Die fette Elke, Sweet Sweet Gwendoline oder Die Bestie in Menschengestalt, alles Karten, mit denen sie sich gegen Dracula wehren, oder ihn damit angreifen können.
Denn wenn der Graf und ein BELAFARINROD auf demselben Feld landen, kommt es zum „Vampirkampf“. Der angegriffene Spieler muss eine Karte spielen, damit er nicht selbst zurückweichen muss. Dracula hat Karten, die ihn gegen einige Angriffe oder Verteidigungen immun machen. Hat er allerdings sein Pulver verschossen, also alle Karten aufgebraucht, dann war’s das für ihn. Er kann nur noch zuschauen, wie die drei sich um die Ehre prügeln, wer als erster in den Sarg kotzen darf. Das Zielfeld muss man genau erreichen. Passiert aber eher selten, in der Regel sind die Spieler schneller am Sarg, als dass Dracula schutzlos geworden ist.

Nun, „Monsterparty“ gewinnt sicherlich keine Taktikpreise oder Preise für die durchdachteste Spielregel. Einige Fragen bleiben offen. Aber das macht ja alles nichts. Es ist ein lustiges Spiel, das für Fans gemacht ist. Im Hintergrund läuft das Lied, im Vordergrund werden Würfel geworfen. Die Idee ist ganz schön und die Zeichnungen besser, als bei so manchem Vollpreisspiel. Die Qualität hängt natürlich ganz entschieden von dem Ausdruck ab. Ohne Fotopapier sollte man es gar nicht erst probieren. Die Idee, dass Graf Dracula sich freier durch sein Schloss bewegen kann ist nett, ansonsten ist es ein Mensch-ärgere-dich-nicht ohne Rausschmeißen. Da es in erster Linie für Fans ist, vergeben wir keine Gesamtwertung. Vom Spaßfaktor schlägt es aber Spiele wie Fußballfieber, Wortmaumau oder Star Wars – Das Kartenspiel um Längen.
Schön, dass die Beste Band der Welt sich offen für solche Ideen zeigt. Man hätte das Ganze ja auch als Flashspiel produzieren können. Nette Idee!

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