| Zug um Zug EuropaMit Volldampf durch EuropaDas Spiel des Jahres 2004 Zug um Zug gibt es nun endlich mit einer Europakarte! Warum muss es denn auch immer Amerika sein? Die Karte erstreckt sich vom Ural bis an die Atlantikküste. Von Smyrna bis nach Stockholm. Im Gegensatz zu dem "amerikanischen" Zug um Zug gibt es viel mehr kleine Strecken. Insgesamt hat sich nicht vieles verändert, aber alles, was sich veränderte, hat sich zum Positiven verändert. Synonyme wären eben vielleicht schön gewesen, aber es hat sich verändert und das kann man ruhig wiederholen.
Aber zuerst für alle, die "Zug um Zug" noch nicht kennen, eine kleine Einführung:
Es gibt verschieden farbige Eisenbahnstrecken. Zum Beispiel eine rote von Frankfurt nach Berlin, oder eine blaue von Pamplona nach Paris. Diese Farben haben nichts mit den Spielerfarben zu tun. Um sie bebauen zu können, spielt man Karten aus, die dieser Farbe entsprechen. Bauen bringt Punkte, das wäre der erste Grund Strecken anzulegen. Außerdem bekommt man noch Tickets, die Verbindungen zwischen zwei bestimmten Städten am Ende mit Punkten belohnen, andererseits negativ zählen. Es muss der Besitzer des Tickets eine Strecke zwischen den Städten besitzen. Wenn ich an der Reihe bin, kann ich entscheiden, ob ich 2 Karten nehme, baue oder Tickets nehme. Danach steht der nächste Spieler vor dieser Auswahl. Am Ende gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.
So viel zum Grundspiel. Bei "Zug um Zug Europa" kommen noch einige neue Ideen dazu.
- Die großen Tickets, die eine Verbindung quer durch Europa fordern, werden aussortiert und jeder Spieler bekommt eines. Das ist fair, sollte man auch für das Grundspiel einführen. Oft genug hat ein Spieler nur kleine Strecken auf der Hand und kommt so nie an die großen Punkte.
- Es gibt nun Fähren, zum Beispiel nach England oder Palermo. Um eine dieser Strecken zu bauen, brauch man für jede Lok, die abgebildet ist, einen Joker. Um von Amsterdam nach London zu bauen, muss man zwei Joker aufbringen. Die Strecke Rom Palermo fordert nur einen Joker, aber drei gleichfarbige Karten.
- Tunnel erweitern das Spektrum noch ein wenig. Bei Tunnelstrecken weiß man nie so genau, wie lang sie sind. Nachdem man die entsprechenden Karten abgelegt hat, zum Beispiel zwei grüne für die Verbindung von Venedig nach Zürich, deckt man die obersten drei Karten vom Nachziehstapel auf. Ist eine der Karten ein Joker oder, in diesem Fall, grün, muss man noch eine aus der Hand dazu geben.
- Für alle Menschen, die schlecht Farben unterscheiden können, gibt es nun für jede Farbe ein Symbol, das sich auf dem Spielbrett und auf den Karten wieder findet.
- Die Städte haben einen rötlichen Halo bekommen, so kann man sie schneller finden.
- Es gibt nun Bahnhöfe. Jeder Spieler bekommt drei. Für den Fall, dass er weniger als drei verbaut, bekommt er 4 Punkte pro nicht verbauten Bahnhof. Bahnhöfe dienen dazu Strecken der anderen Spieler benutzen zu können. Oder besser, eine Strecke pro Bahnhof. So kann ich einen Bahnhof in Warschau nutzen um nach Wilno zu kommen, auch wenn die böse Sylvia die Strecke errichtet hat. Ich kann aber den Bahnhof nur für eine Strecke nutzen. Von Warschau kann ich auch nur nach Wilna, nicht mehr nach Danzig oder Kiew. So wie wir die Regel verstehen, darf man den Bahnhof auch als Zwischenstopp nutzen. Zumindest fanden wir nichts, was in der Regel dagegenspricht. Wenn ich also unbedingt nach St. Petersburg muss, kann ich auch von Wilna weiterbauen und Sylvias Strecke nutzen. Einzige Voraussetzung, Sylvias Strecke darf nicht weitergeführt werden.
"Zug um Zug Europa" ergänzt den Vorgänger nicht nur um eine neue Karte, sondern wartet auch mit neuen Ideen auf. Die Bahnhöfe haben noch nicht ganz den Nutzen gebracht, den wir uns versprochen hatten, was vielleicht auch daran liegt, dass die Regel in dieser Hinsicht nicht sehr aussagekräftig ist. Zu allen anderen Punkten gibt es Beispiele, nur nicht zu den Bahnhöfen. Wenn Vorraussetzung ist, dass eine fremde Strecke endet, kann der andere Spieler ja einfach weiterbauen, nur um einem etwas kaputtzumachen.
Die Grafik stammt wieder von Modellen, nicht von Originalzügen, und, wie Dirk bemerkte, die Lok auf dem Cover genauso wie die Loks auf den Seiten der Schachtel, hat es so nie gegeben. Ein kleines Detail, aber Zugspielspieler sind zum Teil halt auch pingelig.
Das Material ist schöner geworden, da ist ein Grafiker noch einmal drüber gegangen. Interaktion sucht man vergebens, Glück spielt eine etwas größere Rolle als die richtige Taktik. Da es aber ein Spiel für die ganze Familie ist, ist dies nur für Strategen wichtig. Der Preis ist wohl ein wenig hoch, 30 Euro sind schon nicht wenig. Wenn Sie schon Zug um Zug besitzen, lohnt es sich nicht unbedingt Europa zu kaufen. Es ist zwar ein tolles Spiel, das der ganzen Familie Spaß bringt, aber letztendlich kaufen sie nur eine neue Karte.
Lesen Sie auch unsere Rezension zu Zug um Zug - Märklin-Edition! Sie sollten Zug um Zug Europa kaufen, wenn Sie: | Sie sollten Zug um Zug Europa nicht kaufen, wenn Sie: | - nicht auf Amerika stehen, aber Zug um Zug spielen wollen | - mit Eisenbahnen nur Negatives verbinden | - meinen, dass Zug um Zug noch besser geht | - bei der GDL sind | - ein durchdachtes und schnell lernbares Spiel wünschen | - schon Zug um Zug nicht mochten | | | | | | |
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KurzinfosZug um Zug EuropaGesamtbewertung AutorAlan R. Moon VerlagDays of WonderErscheinungsjahr2005 Spieleranzahl2 - 5 Dauerca. 30 - 90 Min. Alterab 8 Jahren Preisca. 30 € Besucher-WertungSie kennen Zug um Zug Europa? Wie viele Sterne würden Sie vergeben?
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