Tanz der Hornochsen

Tanz der Hornochsen - Brettspiel von Wolfgang Kramer

Verrückter Rindvieh-Reigen

Wer kennt sie nicht, die Hornochsen, die Minuspunkte einbringen? Entweder aus dem Kultspiel 6nimmt! oder seinem Nachfolger Hornochsen. Nun kommen die Hornochsen wieder, dieses Mal in Form eines Brettspiels. Da fragt man sich: "Braucht die Welt ein Brettspiel nach Vorlage eines sehr guten Kartenspiels?" "Bohnhansa" hat es vorgemacht, ein rein als Kartenspiel ausgerichteter Zyklus wurde auf das Brett gezaubert. Heraus kam ein nettes Spiel, das aber den typischen Bohnencharakter ein wenig verloren hat. "Tanz der Hornochsen" soll das nun besser machen. Aber auch hier gibt es Schwachstellen: Die Grafik. Waren die Vorgänger noch abstrakt gezeichnet, so starren uns nun BSE-reife Ochsen an. Die Grafik ist wirklich nicht sehr gelungen, das Spiel erscheint eher als Kinderspiel, in dem sich debile Ochsen im Dreck wälzen. Aber: Auch wenn wir der Grafik wirklich nichts abgewinnen konnten, die Umsetzung der Spielidee ist sehr gut gelungen.

Die Spieler erhalten alle einen Sichtschirm und 6 Zahlenplättchen, die von 1 bis 99 reichen. Die Figuren werden auf das Startfeld gesetzt und der Rest erinnert sehr an den Vorgänger: Alle Spieler legen verdeckt ein Zahlenplättchen, decken es gleichzeitig auf und legen die Karten an die ausliegenden Zahlen. Es gibt im Gegensatz zu "6 nimmt!" vorgefertigte Reihen, an die die Spieler ihre Zahlen legen. Vier der Reihen sind schon mit Zahlen belegt. Es wird immer mit der niedrigsten gelegten Zahl begonnen. Diese wird an die Zahl mit der niedrigsten Differenz nach unten gelegt. Eine 27 also an eine 22 und nicht an die 30. Legt ein Spieler ein Plättchen, das kleiner als alle ausliegenden ist, so kommt es an die höchste ausliegende Zahl. Im Gegensatz zum Kartenspiel, wo sich der Wert einer Reihe aus den Einzelwerten der Karten ergibt, haben hier die Reihen feste Werte. Wer sein Zahlenplättchen auf das letzte Feld einer Reihe legt, nimmt es und legt es als erstes in die nächste freie Reihe. Außerdem zieht er seinen Stein entsprechend viele Felder nach vorne. Vor dem verdeckten Auslegen der Zahlen dürfen die Spieler 1-3 Plättchen erwerben, jedes Plättchen kostet 1 Minuspunkt und man darf nicht mehr als 3 in einer Runde kaufen.
Es gibt nun einige Sonderreihen, zum Beispiel die Reihe mit "Lege Zwei"-Feldern. Solange die Reihe aktiv ist, also mindestens ein Plättchen drauf liegt, muss man pro Runde zwei Zahlen legen. Die grünen Kühe kennt man schon aus "Hornochsen", solange eine solche Reihe aktiv ist, und eine grüne Kuh frei liegt, zählen alle Punkte plus, man zieht also seinen Stein wieder Richtung Anfang.
Auf der Zählleiste gibt es dann noch eine Neuerung: Wer über oder auf ein Ochsenfeld, zwei gibt es, zieht, löst eine Sonderrunde aus. Angefangen mit dem zurzeit besten Spieler spielen alle Spieler der Punktereihenfolge nach offen ihre Zahlen aus. So hat der schlechteste Spieler einen Vorteil, da er ja sieht, welche Zahlen wo angelegt werden müssen. Das Spiel endet, wenn ein Spieler die Güllegrube erreicht. Wer nun am nächsten am Anfangsfeld steht, hat gewonnen.

"Tanz der Hornochsen" bietet wenig wirklich Neues, aber lässt sich sehr gut spielen. Wir haben lange überlegt, ob man es haben sollte, wenn man "6 nimmt!" schon besitzt und sind sehr geteilter Meinung. Auf der einen Seite bringt es viel Spaß und das ist ja entscheidend. Aber auch die Vorgänger sind lustige Spiele, die bestimmt nicht mit weniger Spielspaß daher kommen. Ihr Vorteil: sie sind billiger.
Strategie und Glück halten sich die Waage. Habe ich die passenden Zahlen, brauch ich auch keine Taktik, habe ich sie nicht, kann ich mit etwas Überlegen, Taktieren und Glück noch mal davon kommen. Das Material ist gut, bis, wie gesagt, auf die Grafik. Aber das mag auch Geschmackssache sein. Interaktion gibt es nicht wirklich, wenn man davon absieht, dass meine Zahlen anderen Spielern Punkte einbringen können. Der Spielspaß ist groß, keine Frage, bei den Wurzeln haben wir auch nichts anderes erwartet. Wenn man ganz nüchtern an das Spiel geht und vergisst, wie viel Spaß man schon mit seinen Vorgängern hatte, "6 nimmt!" schließt fast immer einen Spieleabend bei Gerd ab, dann ist "Tanz der Hornochsen" ein wirklich gelungenes Spiel. Wer noch nicht seine Mitspieler bei einem der anderen Spiele verwünscht hat, ist mit "Tanz der Hornochsen" gut bedient.



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Kurzinfos

Tanz der Hornochsen

Gesamtbewertung

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Autor

Wolfgang Kramer

Verlag

Amigo

Erscheinungsjahr

2004

Spieleranzahl

2 - 8

Dauer

ca. 45 Min.

Alter

ab 8 Jahren

Preis

ca. 20 €

Auszeichnungen

Spiel des Jahres: Empfehlungsliste 2005
Spiel der Spiele: Spiele für Familien 2005

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