| Industria600 Jahre Entwicklung zum VersteigernKennen Sie "Die Siedler"? Nein, nicht die Siedler von Catan, sondern das PC Spiel "Die Siedler" von 1995. Mittlerweile gibt es auch schon den vierten Teil. Bei dem Spiel musste man ganz unten anfangen: Erst die Holzfällerhütte bauen, dann den Holzfäller einziehen lassen. Nun das Sägewerk bauen, warten, bis es besetzt ist, und schon hatte man Bretter. Oder Brote: erst die Getreidefarm, dann die Mühle, dann den Bäcker. Und so weiter.
Bei Industria ist die Idee ähnlich. Insgesamt gibt es 28 Gebäude und 12 Erfindungen, die teilweise auf einander aufbauen. Solange kein Sägewerk gebaut wurde, gibt es kein Holz. Ohne Ziegelei keine Ziegel und ohne Zementfabrik, na, was, genau keinen Zement. Das Spielbrett ist in 5 Phasen oder Epochen unterteilt, die nach einander ausgespielt werden. In den ersten vier Phasen gibt es je 6 Gebäude zu kaufen und zu bauen, in der letzten Phase nur 4. In jeder Epoche (Phase) werden 12 Industriekärtchen versteigert. Dabei versteigert jeder Spieler 4 Kärtchen, deren Erlös er behalten darf. Will er aber lieber das Plättchen haben, gibt er das Versteigerungsrecht weiter, bekommt das Plättchen allerdings kostenlos. Ist es das vierte Plättchen, ist es eigentlich egal das Recht weiterzugeben. Will keiner der Mitspieler ein Plättchen kaufen, muss der Versteigerer es nehmen und sein Recht weitergeben. Das kann sehr schmerzlich sein, besonders am Anfang des Spieles. Wenn keiner das erste Plättchen kaufen möchte, steht man sehr arm da, da es sonst nur wenig Geld im Spiel gibt, außer dem, das sie Spieler am Anfang erhalten, bekommt man nur bei den Epochenwechsel ein Goldstück. In den späteren Epochen bekommt man 2. Hat man die Versteigerung hinter sich gebracht, kommt es zum Bauen. Wer, nachdem er die oder das Plättchen teuer gekauft hat, noch Geld oder Ressourcen überhat, darf bauen. Einige der Gebäude kosten nur Geld, andere benötigen bestimmte Materialien. Wer zum Beispiel die Ziegelei errichten möchte, benötigt 2 Gold, ein Holz und einen Stein. Dafür bekommt er aber auch jedes Mal, wenn ein Spieler Ziegel benötigt, ein Gold von dem Spieler. Einige der Gebäude bringen dem Spieler Siegpunkte und einige geben, wenn man die richtigen Bonuskärtchen gekauft hat, am Ende des Spiels Siegpunkte.
Es gibt Gebäude, die mit einem Weg verbunden sind, besitzt man mehrere dieser verbundenen Gebäude, erhält man für die Verbindung auch Siegpunkte am Ende des Spieles.
Auf der rechten Seite des Spielbretts befinden sich die Erfindungen. Diese kosten kein Gold, benötigen mitunter aber Ressourcen. Dafür bringen sie sofort Siegpunkte. Erfindungen müssen allerdings in der Epoche "erfunden" werden, in der sie ins Spiel kam, ansonsten bekommt man keine Punkte. Das gilt auch für Gebäude; wer es nicht in der entsprechenden Epoche baut, bekommt keine Siegpunkte dafür. Auch bei den Erfindungen gibt es für verbundene Erfindungen am Ende des Spiels Siegpunkte.
Die Materialien, die von den Gebäuden produziert werden, können stets eine Epoche später von der Bank gekauft werden, sollte kein Spieler die Produktionsstätte errichtet haben. Sobald aber das Gebäude erbaut wurde, bekommt der Spieler, dem das Gebäude gehört, das Geld.
Beim Versteigern der Plättchen muss man eine ganze Menge beachten. Welches will ich haben, wann versteigere ich es, damit ich vorher noch Geld bekomme? Mit welchem Plättchen fange ich an, damit ich nicht ganz leer ausgehe. Habe ich am Ende der Versteigerungsrunde noch genug Geld, um das Erworbene auch zu bauen? Ist eine bestimmte Produktionsstätte schon gebaut, so dass ich die benötigten Materialien auch bekomme, wenn ich meine Erfindung ausspielen möchte?
In unseren Spielen haben wir festgestellt, dass Erfindungen sehr wichtig sind. Man bekommt eine Menge Punkte und sie sind relativ billig. Allerdings kann der Schuss auch nach hinten losgehen, wenn es eins der Materialien noch nicht zu kaufen gibt. Oder der, der es bauen könnte es aus Gemeinheit nicht baut.
Am Spiel hat uns ein wenig die fehlende Interaktion gestört. Das heißt, wir haben sie vermisst. Allerdings ist es wohl schwer eine einzuführen. Aber so spielt jeder für sich, man ersteigert zwar Plättchen, aber ob man an die Bank bezahlt, oder an einen Spieler ist eigentlich wurscht. A pro pro Bank - die Bank und auch die Börse sind im Spiel zwei sehr wichtige Gebäude. Wenn man eines besitzt, zahlt man beim Bau immer ein Goldstück weniger. Da das Geld wirklich knapp ist, ist das ein großer Vorteil.
"Industria" hat ein interessantes Spielsystem und lässt sich gut spielen. Um allerdings die Feinheiten zu verstehen, muss man es schon häufiger spielen, da man nur so verschiedene Taktiken ausprobieren kann. Denn auch wenn ich mit einer bestimmten Taktik gewonnen habe, zum Beispiel möglichst viele Erfindungen kaufen, kann ich damit im nächsten Spiel bös auf die Nase fallen, weil Mathias mitspielt, der gerne mal einige Punkte opfert, damit ich meine Erfindungen in den Gulli werfen kann.
Die Aufmachung hat uns besonders gut gefallen. Alle Grafiken und auch das Material bilden ein harmonisches Ganzes. Farben sind gut zu unterscheiden, Symbole klug gewählt.
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KurzinfosIndustriaGesamtbewertung AutorMichael Schacht VerlagQueen GamesErscheinungsjahr2003 Spieleranzahl3 - 4 Dauerca. 60 Min. Alterab 10 Jahren Preisca. 20 € AuszeichnungenGamers Choice Awards 2004 - Multiplayer Nominees Besucher-WertungSie kennen Industria? Wie viele Sterne würden Sie vergeben?
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