Delphi

Delphi - Kartenspiel von Günter Burkhardt

Die Macht der Götter

Immer schon wurde das Schicksal der Menschen durch kriegerische Auseinandersetzungen mitbestimmt. Gerade die Zeit der Antike bietet einen idealen Schauplatz um Heere gegeneinander antreten zu lassen, da es damals noch richtige Helden gab und Götter, die aktiv in das Geschehen eingegriffen haben. Zeus, Hera, Ares oder auch Hephaistos liebten es sich in die Geschicke der Menschen einzumischen und unter ihnen das Chaos ausbrechen zu lassen.

In "Delphi" übernehmen Sie die Rolle eines Heerführers einer der nach Macht strebenden Stadtstaaten auf der griechischen Halbinsel. Dabei führen Sie entweder Athen, Sparta, Theben oder Korinth an die Spitze. Jeder Spieler erhält 24 Spielkarten und eine Passe-Karte. Unter den 24 Karten gibt es Heereskarten mit Soldaten der Stärken 2 bis 6, einige Heldenkarten mit den Stärken 7 bis 9, zwei Orakelkarten und einige Götterkarten, die besondere Eigenschaften ins Spiel bringen. Es werden insgesamt 3 Paraden zu je 3 Aufmärschen gespielt. Wer als erster in einem Aufmarsch ausscheidet, erhält stets Minuspunkte. Wer, beim Viererspiel, als zweiter ausscheidet geht leer aus, nur der Vor- und Letzte bekommen Pluspunkte.
Gleichzeitig spielen die Spieler verdeckt eine Karte und gleichzeitig drehen sie sie um. (Es muss natürlich nicht ganz gleichzeitig gespielt werden, Sönke darf sich auch ein wenig Zeit lassen) Wer nun am wenigsten Punkte vor sich liegen hat, steht unter Zugzwang, er kann nun nachbessern oder passen. Die Karten werden nach jedem Aufmarsch abgeräumt.
Nun zu den Besonderheiten, die das Spiel taktischer werden lassen, als es zuerst den Anschein hat: Legt man zwei Heereskarten mit dem gleichen Wert hintereinander ab, so addiert sich der Wert nicht, sondern er multipliziert sich. Statt 12 hat man dann 36 Punkte. Die Götter spielen eine entscheidende Rolle. Einige Götter mögen bestimmte Helden nicht und verbannen sie aus der Auslage. Hera mag Herakles nicht, Moira mag Prometheus nicht und Hades kann Achilles nicht leiden. Es werden ALLE Helden abgeräumt, auch der eigene. Hephaistos wirkt wie ein Malzeichen. Wenn er zwischen zwei Heereskarten liegt, zum Beispiel 5 und 6, dann multipliziert er die Werte, also 30. Zeus kann seine Blitze auf eine Karte schleudern und sie so aus dem Spiel befördern. Poseidon halbiert durch seine Flutwelle die Werte der Gegner, Ares potenziert eine Karte und Apollo verdoppelt sie. Mehrere Götterkarten können nicht aufeinander gespielt werden, da sie ja nur Einfluss auf Heereskarten haben. Die beiden Orakelkarten rufen das Orakel in Delphi an und haben eventuell einen Einfluss auf das Spiel. Wenn man eine Orakelkarte spielt, muss man sie nicht ausführen, wenn sie einem selbst schadet oder keinen Gewinn bringt.
Wer am Ende am meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt.

"Delphi" ist sehr taktisch, auch wenn man das auf den ersten Blick nicht glauben mag. Man sollte sich stets merken welche Götterkarten die lieben Mitspieler schon gespielt haben, damit man seine Helden durchbringen kann. Oder den Helden erste spielen, wenn auch ein anderer Spieler ihn ausgelegt hat, nur dann könnte sich der dritte (oder vierte) freuen. Nach einer Parade bekommt man 8 neue Karten auf die Hand, nicht ausgespielte Karten darf man behalten. So kommt eine weitere Taktikkomponente ins Spiel: erst einmal Minuspunkte sammeln, um dann mit mehr Karten die richtig wertvollen Aufmärsche zu gewinnen? Bringt der erste Aufmarsch maximal 3 Pluspunkte, so erhält man beim letzten Aufmarsch schon 10 Punkte. Sollte man schon in der ersten Runde seine Orakelkarten einsetzen? Vielleicht, wenn die anderen Spieler viele Karten vor sich liegen haben, hat man vielleicht Glück und zieht die richtige.
Wir geben dem Spiel zwei Glücks/Zufallspunkte, da man am Anfang seine 24 Karten mischt und 8 unbesehen auf die Hand nimmt. Außerdem können die Orakelkarten auch für die Katz sein, aber das wäre ja eventuell noch historisch korrekt. Vier Sterne für Taktik, da die Spieler sich gut überlegen müssen welche Aufmärsche sie gewinnen wollen und was sie bereit sind dafür zu investieren. Manchmal wird es mehr, da auch ein anderer Spieler ein ähnliches Ziel verfolgt. Das Material ist sehr gut, die Schachtel schlicht aber sehr ansprechend. Die Karten haben ein Längsformat, was dazu führt, dass manch einer Schwierigkeiten beim Mischen haben wird. Ähnliches kennt man ja schon von "Condottiere", das überhaupt einige Ähnlichkeiten aufweist.
Das Spiel bringt sehr viel Spaß und lädt zu mehreren Runden hintereinander ein. Interaktion findet schon statt, man kann den anderen Spieler, mit den richtigen Karten, einiges kaputt machen.

Auf der Seite von Autor Günter Burkhardt gibt es eine Zweier-Variante zu Delphi.



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Kurzinfos

Delphi

Gesamtbewertung

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Autor

Günter Burkhardt

Verlag

Heidelberger Spieleverlag

Erscheinungsjahr

2002

Spieleranzahl

3 - 4

Dauer

ca. 20 Min.

Alter

ab 10 Jahren

Preis

ca. 7 €

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