Cowboy Poker

Cowboy Poker - Kartenspiel von James Ernst, Mike Selinker

Viehdiebstahl und Schießereien

Was verbinden Sie mit dem Wilden Westen? Cowboys, Viehtriebe, Schießereien, Ranchs und Poker? Dann sind Sie bei Cowboy Poker richtig, denn das alles gibt es hier zu bestaunen, verpackt in einem vergnüglichen Spiel.
Cowboy Poker ist wirklich ein schnelles Spiel. Dass man dabei auf viele Einzelheiten achten muss, führt dazu, dass ich schnell den Überblick verliere. Einige Dinge kann ich mir beim besten Willen nicht merken, andere sehe ich zwar, muss sie aber immer im Verhältnis zu den ausliegenden Karten aller Spieler setzen.

Es gibt 54 Spielkarten und 12 Ranchkarten. Eigentlich hätte man das Spielmaterial also auch in eine kleinere Schachtel stecken können, aber diese passt nun mal besser zu den anderen Spielen von Pegasus. Jeder Spieler bekommt eine Ranch in seiner Farbe. Entweder man mischt die vier verschiedenen Ranchs, oder jeder darf sich eine aussuchen. Spielen Sie mit Immo, fällt die blaue sowieso schon einmal weg. Die restlichen 8 Ranchkarten werden gemischt und verdeckt bereitgehalten. Jeder Spieler bekommt nun noch 5 Karten vom Cowboystapel. Sollte man mit weniger als 4 Spielern spielen, so ersetzen „Kaktusspieler“ die echten. Dazu legt man die fehlenden Ranchkarten (also die fehlenden Farben, nicht die fehlenden Karten, die sollte es gar nicht geben) an die Stellen, an denen die „Spieler“ sitzen sollen. Wenn diese an die Reihe kommen, decke ich einfach die oberste Karte vom Cowboystapel auf. Die Cowboykarten kommen in den vier Farben der Ranchs vor. Außerdem gibt es noch lilafarbene Karten, die Stadtkarten, die Sonderfunktionen haben, dazu später. Bin ich an der Reihe, spiele ich eine Karte von meiner Hand aus. Sollte ich weniger als fünf Karten auf der Hand halten, ziehe ich zuerst nach. Spiele ich eine Karte in meiner Farbe, dann befolge ich die Spezialfähigkeit der Karten unten rechts. Hat sie eine andere Farbe, zählt diese nicht.
Cowboy Poker - Kartenspiel von James Ernst, Mike SelinkerNun aber erst einmal zu den Siegbedingungen: Alle Karten zeigen eine Pokerkarte (Karo 2 bis Kreuz As plus zwei Joker), einen Punktewert, einen Wert für Viehtrieb, einen für Schießerei und die Spezialfähigkeit. Mit den Pokerkarten bilde ich am Ende des Spiels ein Pokerblatt von maximal 5 Karten. Und das dreimal: die ausliegenden Karten, die Bande, ist Nummer eins, die Karten im Keller, die ich durch Viehtriebe oder Schießereien bekomme Nummer zwei und meine Handkarten Nummer 3. Derjenige, der jeweils das beste Pokerblatt hat, also max. 5 Karten, bekommt 6 Punkte. Der Spieler, der die wenigsten Punkte, weiße Zahl, im Keller hat, bekommt 6 Minuspunkte. Außerdem bekommt man als Grundwert die Werte der ausliegenden Cowboys seiner Bande dazu addiert.

Wie bekomme ich aber nun Karten in den Keller? Wenn ich an der Reihe bin, spiele ich ja eine Karte. Steht dort als Spezialfähigkeit „Viehtrieb“ oder „Schießerei“, dann kommt es zu einer Stichrunde, solange die Karte die gleiche Farbe wie meine Ranch hat. Der Spieler links von mir spielt die erste Cowboykarte aus der Hand. Sonderfertigkeiten zählen jetzt nicht, außer bei Stadtkarten, die nach dem Spielen automatisch in eine Bande gehen, meistens die mit dem niedrigsten Wert, schlechtestem Pokerblatt oder wenigsten Mitgliedern. Reihum spielen die Spieler je eine Karte, die Kaktusspieler spielen die oberste des verdeckten Cowboynachziehstapels. Als letzter spiele ich eine Karte und der Spieler mit dem höchsten Wert legt die Karten verdeckt unter seine Ranch, in den Keller.
Cowboy Poker - Kartenspiel von Pegasus SpieleNach ungefähr 20 Minuten ist das Spiel vorbei und es wird gezählt. Angefangen mit dem Grundwert, werden dann die „Blätter“ der Spieler verglichen. Wer jeweils die besten Pokerblätter hat, bekommt die erwähnten 6 Punkte. Am Ende gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten. Das kann auch ein Kaktusspieler sein, auch wenn er ein Handicap hat: er darf keine Handkarten haben.

Cowboypoker ist ein lustiges Spiel, bei dem man auf sehr viele Dinge achten muss. Welches Blatt habe ich vor mir ausliegen? Welches haben die anderen Spieler? Mit welcher Karte kann ich den Stich bekommen, so dass gute Karten in meinem Keller liegen? Welche Karte spiele ich? Will ich einen Viehtrieb oder lieber eine Schießerei? An sich ist das Spiel zu schnell für die vielen Einzelheiten, die sich die Spieler merken sollen. Wenn dann ein Spieler länger braucht, verliert das Spiel an Drive; auch wenn es vielleicht gerade eine angenehme Pause auch für die anderen Spieler ist.
Lege ich ein As einer anderen Farbe aus, also zum Beispiel von Gelb wenn ich Rot bin, darf ich in Zukunft auch die Sonderfertigkeiten der gelben Karten nutzen. Dies ist ein großer Vorteil, da es einige Karten gibt, mit denen ich Cowboys aus anderen Banden abwerben kann. Die Namen der Cowboys sind nicht so lustig, wie wir es von Munchkinspielen gewöhnt sind, aber es ist ja auch keine Steve Jackson Spiel.
Insgesamt lädt Cowboy Poker zum noch-einmal-spielen ein, ist aber sicherlich kein Kracher wie Munchkin oder gar so schön gezeichnet und witzig wie Igels.

Sie sollten Cowboy Poker kaufen, wenn Sie:
Sie sollten Cowboy Poker nicht kaufen, wenn Sie:
- Matt Dillon heißen- mit dem Wilden Westen nichts anfangen können
- Futzi Ihr Held war- „Rauchende Colts“ albern fanden
- gerne Poker spielen- schnelle Spiele einfach für zu schnell halten
- sich viele Dinge auf einmal merken können- Glücksspiele nicht mögen
- schnelle Spiele mögen


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Kurzinfos

Cowboy Poker

Gesamtbewertung

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Autor

James Ernst, Mike Selinker

Verlag

Pegasus Spiele

Erscheinungsjahr

2006

Spieleranzahl

2 - 4

Dauer

ca. 20 Min.

Alter

ab 10 Jahren

Preis

ca. 9 €

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