Cartagena 3 - Die Goldinsel

Finde die Goldinsel!

Die Goldinsel ist der dritte Teil in der Cartagena-Reihe, allerdings, wie auch der vierte Teil nicht von Leo Colovini. Das macht an sich nichts, da das Spiel durchaus auch ohne ihn bestehen kann, allerdings wird mancher den typischen Cartagena-Mechanismus vermissen.
In dieser Variante findet sich eher ein Cluedo-Derivat, das heißt, eine Insel ist die Goldinsel, aber welche es ist, muss man mit Hilfe der Inselkarten herausfinden. Sehr wichtig ist dieses, da man nicht gewinnen kann, wenn man nicht zum Schluss des Spieles auf dieser Insel vertreten ist. Insgesamt gibt es 12 Inseln, so muss man schon einige Informationen zusammentragen, damit man am Ende nicht mit nichts dasteht.

Zu Anfang wird eine der Inselkarten gezogen und verdeckt an die Seite gelegt. Dies ist die Goldinsel, die es zu finden gilt. Jeder Spieler bekommt einen Satz Karten, einen Kapitän, der am Leuchtturm der Insel steht und ein Schiff, das im Hafen liegt. Weiterhin erhält man ein Buddelrecht, ohne das man nicht auf den 12 Inseln nach Schätzen suchen darf.
Von den Karten bekomme ich 4 auf die Hand; sie haben zwei Bedeutungen: einmal die Zahl in der Flagge links oben und die Symbole unter dem Bild. Die Zahl gibt an wie weit ich meinen Kapitän auf der Insel bewegen darf oder wie weit ich mein Schiff ziehen kann. Die Symbole unter dem Bild sind wichtig für die Extraaktionen, die ich immer nach meiner Bewegung ausführen darf.
Im Piratennest auf der Insel kann ich neue Inselkarten bekommen, Männer anheuern und Buddelrechte erhalten. Mehr als drei Männer darf ich aber nicht vor mir stehen haben. Der Nutzen der Männer und der Buddelrechte besteht darin, auf den Inseln mit einer Schatztruhe zu graben. Lande ich an solch einer an, kann ich eine Extraaktion spielen und einen Seemann zusammen mit einem Buddelrecht ablegen. Die Rechte reichen von 1 bis 7, wobei man das mit der 7 nur auf der Vulkaninsel am rechten oberen Rand bekommt.
Nachdem ich die Karte mit der Aktion "Graben" ausgespielt habe, setze ich einen meiner Piraten auf der Insel ab, und lege das Buddelrecht verdeckt ebenfalls dazu. Spätere Schatzsucher legen ihr Buddelrecht auf das meinige, damit man bei Gleichstand sehen kann, wer zuerst da war und somit den größten Teil der Beute erhält.

Inselkarten kann ich entweder auf der Pirateninsel erhalten, oder ich klaue sie meinen Mitspielern. Dies ist ebenfalls eine Extraaktion, die ich aber nur ausführen kann, wenn ich auf dem gleichen Feld wie mein Opfer stehe. Sollte der Kartenstapel einmal leer sein, darf ich eine Karte klauen, wenn ich mich auf dem Kartensymbol befinde und die entsprechende Karte ausspiele.

Das Spiel endet, wenn ein Spieler sein sechstes Buddelrecht gelegt hat. Alle Spieler sind noch einmal ander Reihe, dann wird abgerechnet. Das jeweils höhere Buddelrecht bekommt die Anzahl an Dublonen, die die Schatzkiste angibt, die nachfolgenden je eine weniger entsprechend ihrer Platzierung. Dann wird die Karte mit der Goldinsel aufgedeckt: Alle Spieler, die hier nun kein Buddelrecht liegen haben, haben schon einmal verloren, egal wie viel Geld sie gesammelt haben. Der Spieler mit dem höchsten Buddelrecht bekommt die 3er Dublone, die hier vor dem Spiel platziert wurde. Wer nun das meiste Geld hat, gewinnt. Bei Gleichstand gewinnt der Spieler mit dem höheren Buddelrecht auf der Goldinsel.

Cartagena 3 - Die Goldinsel hat nicht allen gefallen. In unserer ersten Runde ging das soweit, dass ein Spieler, ohne eine Chance auf den Sieg zu haben, einfach so schnell wie möglich seine Buddelrechte auf den Inseln verteilte, nur damit das Spiel endet. Das sollte eigentlich bei so erfahrenen Spielern nicht passieren, aber wir sind auch nur Menschen. Dennoch: So schlecht ist das Spiel nicht. Es ist eigentlich sogar recht gut, da es das Prinzip von Cluedo, allerdings ohne das Aufschreiben, mit einem Mangelmanagement der drei "Rohstoffe" verbindet. Sobald es keine Piraten mehr auf der Insel gibt, kann ich sie von den Schatzinseln einsammeln, allerdings muss ich immer wieder auf die Hauptinsel zurück, wenn ich Inselkarten oder weitere Buddelrechte erhalten will.

Es gibt noch eine weitere Vulkaninsel, auf der die Spieler Relikte finden können. Vier verschiedene Relikte gibt es, wobei eines zu stark ist. Mit diesem Relikt, das, sobald man es hat, für den Rest der Runde zählt, muss ich nicht die entsprechenden Piraten auf den Insel absetzen, sondern beliebige. Oh, fast vergessen: Jede Schatzinsel fordert einen der vier unterschiedlichen Piraten. So kann ich auf einer Schatzinsel die eine schwarze Figur zeigt nur mit einem schwarzen Piraten landen. Zwar erhalte ich zusammen mit dem Relikt nur eine Goldmünze, die anderen bringen zwei, aber dieser Vorteil ist entscheident.

Schön ist die Regel, dass man nur gewinnen kann, wenn man die Goldinsel auch findet und dort gräbt. Manchmal kann es schon ein wenig schwer sein sich alle Symbole zu merken, die man im Laufe des Spieles gesehen hat. Immerhin sind es 12 und man muss ja auch noch etwas anderes machen, zum Beispiel seine Züge gut planen, denn ansonsten hat man keine Chance.
Die Goldinsel hat uns besser gefallen als Das Piratennest oder Die Meuterei, kommt aber auch nicht an Die Festung heran. Dennoch ist es ein gutes Spiel, dem man eine Chance geben sollte.

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