Bazaar

Das große Kombinationsspiel

Auch dieses Spiel war ein Flohmarktkauf. Im Gegensatz zu Tatort Titanic, das nur ein Jahr jünger ist, aber ein wahres Kleinod.
Heute mag das Spiel aufgrund seiner Gestaltung und doch recht einfachen Mechanik nicht mehr faszinieren, aber vor 20 Jahren wird es mit Sicherheit so manche Spielrunde in Verzücken gesetzt haben.
Das Material ist, für sein Alter, erstaunlich gut erhalten. Auch wenn die Farbgebungen das Auge nicht gerade verwöhnen, so ist alles von solider Qualität.
Die Spieler sind Händler auf dem Bazaar und wollen möglichst wertvolle Waren kaufen. Als Zahlungsmittel stehen ihnen fünf verschiedene Edelsteine zur Verfügung. Vor Beginn einer Runde werden zwei der 10 Tauschkarten ausgesucht, die für dieses Spiel gelten sollen. Die Warenkarten werden gut gemischt und davon vier Stapel mit je fünf Karten gebildet. Als unterste Karte kommt eine, auf der keine Edelsteine zu sehen sind. Die Warenkarten können von den Spielern gekauft werden; jede kostet fünf Edelsteine, in verschiedenen Kombinationen.
Auf den Tauschkarten sind je fünf Tauschmöglichkeiten angegeben (eigentlich 10, da man auch andersherum tauschen kann). So bekomme ich für einen weißen Diamanten zum Beispiel zwei gelbe Topas und einen roten Rubin. Oder anders herum: für zwei Topas und einen Rubin bekomme ich einen Diamanten.
Mit Hilfe dieser Tauschmöglichkeiten muss ich die geforderten Kombinationen auf den Warenkarten zusammen bekommen.
Bin ich an der Reihe, darf ich entweder würfeln und bekomme so einen Stein, oder aber eine der Möglichkeiten zum Tausch nutzen. Danach kann ich, wenn ich die passenden Steine habe, eine Warenkarte erwerben. Was die Warenkarte wert ist, entscheidet sich nach der Anzahl der Steine, die ich nach dem Kauf noch besitze: je weniger Steine ich habe, desto mehr Punkte bekomme ich für eine Karte. Karten mit einem Stern bringen mehr Punkte.
Sobald ein Warenkartenstapel aufgebraucht ist, sind die übrigen Waren mehr wert. Die ohne Stern nun so viel wie mit Stern, die mit Stern nun so viel wie die Tabelle für zwei Sterne angibt.
Ist auch ein zweiter Kartenstapel aufgebraucht, endet das Spiel. Der Spieler mit den meisten Punkten hat gewonnen.

Bazaar ist auch nach 20 Jahren kein schlechtes Spiel. Es gibt zwar wenig Aktionsmöglichkeiten, genau das wurde auch bemängelt, aber die Idee ist immer noch gut. Da ich möglichst keine Steine mehr besitzen will, wenn ich eine Karte kaufe, muss ich beim Tauschen der Steine wirklich gut überlegen. Mal eben schnell die meisten Steine für meinen zu bekommen hilft nicht immer. Außerdem darf man nie mehr als 10 Steine vor sich liegen haben.
Durch diesen Mechanismus haben alle Spieler eine Chance, Karten zu bekommen. Denn der Spieler, der gerade eine Karte gekauft hat, besitzt in der Regel zu wenig Steine, um in der nächsten Runde schon wieder kaufen zu können. Durch die vielen Tauschmöglichkeiten bin ich eigentlich immer dabei, den für mich besten Zug zu erforschen. Auch wenn die anderen Spieler spielen, muss ich nicht untätig herumsitzen.
Wer dieses nette Spiel auf einem Flohmarkt sieht, kann ruhig für ein paar Euro zugreifen. Mittlerweile gibt es zwar viele ähnliche Spiele, die besseres Material haben, ein wenig mehr Interaktion und eine bessere Geschichte, aber dennoch braucht sich Bazaar nicht zu verstecken.

Strategie / Taktik
Glück / Zufall
Interaktion
Anleitung / Material
Spielspaß			Buy Game on
Preis / Leistung