Zapp Zerapp

Ausgezeichnet mit dem Deutschen Kinderspielepreis 2001

"Ein rappelstarkes Vergnügen." Damit preist der Zoch Verlag das Spiel an. Zuerst konnten wir uns wenig darunter vorstellen. "Rappelstark"? Aber als wir es ausgepackt hatten, da ging uns ein Licht auf. "Rappelstark" ist kein Synonym für "toll", "spitze" oder "klasse", sondern im wahrsten Sinne des Wortes gemeint: 13 kleine Fässer werden mit 1-13 Stahlkugeln gefüllt. Allein das brachte schon gute Laune, denn dabei ging das eigentliche Spiel schon los: "Ich habe hier sieben Kugeln, kannste den Unterschied zu neun hören?" "Ich höre nur den Unterschied zwischen 10 und einer Kugel." Ohne die Regeln gelesen zu haben, hatten wir schon den Sinn Spiels erfasst. Manchmal können wir wahrlich clever sein.

Aber nun zum Spiel. Es gilt, mit seinen drei Magieranwärtern einmal im Kreis zu laufen. Wer als erster alle drei eigenen Figuren in seiner Zielstadt hat, gewinnt. Im Gegensatz zu Mensch-ärgere-Dich-nicht spielen alle Spieler gleichzeitig. Einer würfelt und gibt somit die Höchstgrenze an Stahlkugeln an, die ein Fass beinhalten darf. Ahmed würfelt eine 7. Schnell greifen wir alle zu den Fässern, "immer nur eins zur Zeit, Immo!", und schütteln was das Zeug hält. Wer meint eins mit sieben oder weniger Kugeln ergattert zu haben, stellt dieses vor sich ab, "Nur EINS, Immo!". Haben sich alle entschieden, wird umgedreht. Auf der Unterseite steht, wer nun wie weit ziehen darf, deshalb gilt natürlich: Wer vorher drunter schaut, ist ein mieser Schummler! Die, die zu hohe Zahlen sehen, und sich damit "verhört haben", ziehen nicht. Wer beim Ziehen eine oder mehrere fremde Figuren einholt, schickt diese nach Hause zurück, es sei denn, sie stehen in ihrer "Schutzzone".

Zapp Zerapp ist ein lustiges und auch lehrreiches Spiel. Das Schütteln bringt nicht nur Kindern Spaß, wir hatten auch genug zu lachen. Damit hat Zoch ein Spiel geschaffen, das auch die Eltern gerne mit ihren Kindern spielen werden. Denn beim Hören ist keiner bevorteiligt. Und am Ende des Spiels hatte sogar Immo nur ein Fass vor sich stehen. Wer sagt, dass ein alter Hund keine neuen Tricks lernen kann?!

Michael Prössel

2. Meinung

Mit Zapp Zerapp ist ein Spiel veröffentlicht worden, welches Kinder und Erwachsene gerne miteinander spielen werden. Die Geschichte des verwunschenden Berg Oropetl ist mit sehr viel Fantasie verbunden. Wer ihm zu Nahe kommt, erstarrt zu völliger Bewegungslosigkeit. Alle dreizehn Jahre nutzen die mächtigsten Zauberer diesen Fluch, um den Besten Ihrer Zunft ausfindig zu machen. Sie schütteln magische Rappelfässer, um den Bann am Fuße des Berges kurz zu lösen. In diesen Augenblicken müssen die Zauberlehrlinge um die Wette laufen, bevor der Fluch sie alle erneut erstarren läßt. Der Magier, dessen Lehrlinge zuerst die sichere Stadt erreichen, erhält den Ehrentitel des Zapp Zerapp.

Doch wie läuft das Spiel nun wirklich ab? Wer am Anfang einer jeden Runde würfelt ist egal. Die Zahl gibt an wie viele Felder jeweils ein Lehrling jeder Farbe maximal laufen darf. Dann dürfen die Spieler die Rappelfässer in der Mitte des Spielfeldes nach belieben schütteln um ein richtiges Faß heruauszufinden. Sind Sie der Meinung ein Faß mit gleichviel oder weniger Steinen als die Zahl der beiden Würfel zu haben, stellen Sie dieses vor sich ab. Sind alle Spieler fertig schauen sie unter die Fässer und schauen nach der Zahl darunter. Alle Spieler mit einer höheren Zahl müssen das Rappelfass zurück in die Mitte stellen, alle anderen dürfen einen Lehrling der Anzahl Steine um den Berg weiterziehen. Doch wer dabei einen anderen Lehrling einholt oder gar überholt darf diesen verbannen. Sehr böse, da dieser dann am Ausgangsort die Reise um den Berg neu beginnen muß.
Die Illustrationen des Spielplans und der Anleitung sind sehr ansprechend gestaltet. Die Anleitung ist verständlich geschrieben und läßt keine Fragen offen. Die Rappelfässer und die kleinen Stopfen und auch die verschiedenen Formen der Spielfiguren machen Zapp Zerapp zu einem Spielvergnügen für jung und alt!

Tara Moritzen