| ZahltagBaggern was die Schaufel hält"Zahltag" erinnerte mich zuerst an das alte Spiel von Parker, das wir früher oft gespielt haben. Da musste man einen Monat nach dem anderen überstehen, bekam Post, Geld und Rechnungen. Aber das Wort Zahltag war positiv besetzt, da man ja derjenige war, der Geld bekam. Bei "Zahltag" von Franz Benno Delonge ist es aber ein eher ätzendes Wort. Denn man muss Geld ausgeben; und das ist schrecklich!
Alle Spieler wollen mit ihren Baufirmen neue Objekte in der Stadt errichten. Dazu brauch man aber fleißige Hände. Da wären Bagger, Polire, Arbeiter und Kräne- immer mit einer eigenen Farbe. Die Karten mit den Ausrüstungen werden gut gemischt, 6 an jeden Spieler verteilt, und dann wieder auseinander sortiert. In die 16 Angebotskarten werden die 6 Zahltagkarten eingemischt. Bevor es losgeht, darf jeder Spieler noch dreimal reihum entweder eine weitere Karte nehmen, eine tauschen oder eine abgeben. Mit mehr Karten auf der Hand kann man mehr Aufträge erfüllen, muss aber auch mehr zahlen, wenn es zum Zahltag kommt, zumindest eventuell.
Wer an der Reihe ist, muss zuerst etwas tun, zu dem wir noch kommen, dann darf er wie oben beschrieben seine Ausrüstung ändern und zum Schluss deckt er die oberste Auftragskarte um. Ist es ein Auftrag, bieten die Spieler um die Ausführung. Jeder Auftrag verlangt unterschiedliche Ausrüstungen: man zwei Bagger und einen Kran oder 2 Poliere und 2 Arbeiter. Wenn man nicht die passenden Karten auf der Hand hat, braucht man gar nicht mitzubieten. Um zu bieten legen alle Spieler ein Angebot verdeckt aus. Dies reicht von "00" -kein Interesse, bis zu 8 Millionen. Dies ist das Geld, das man VERLANGT, nicht, was man zahlen muss. Zu Anfang erhalten alle Spieler 20 Mios, um eventuelle Zahltage zu überstehen. Derjenige Spieler, der am wenigsten verlangt, erhält den Zuschlag. Er legt die entsprechenden Karten LINKS vor sich ab. Gibt es mehrere Sparfüchse, dann müssen alle den Auftrag für -2 Millionen erfüllen. Das kann ärgerlich sein, da man auch draufzahlen kann, sollte man eine 1 verlangt haben. Nun ist der nächste Spieler an der Reihe, der damit anfängt, was ich eben ausließ: Er schiebt seine LINKEN Ausrüstungskarten nach RECHTS. Seine RECHTS liegenden Karten nimmt er auf die HAND. Dies wird gerne vergessen, ist aber wichtiger Bestandteil des Spiels. Wichtig ist, dass die Karten auseinander liegen und sich nicht mischen. Sollte man einen Zahltag aufdecken, muss man für alle Karten, die man auf der Hand hält, eine Million an Lohn zahlen. Nur der Spieler, der die wenigsten Karten auf der Hand hält, brauch nichts zu berappen. Wer am Ende das meiste Geld verdienen konnte, auch unverdient, der gewinnt.
"Zahltag" ist ein schönes kleines Spiel. Der Bietmechanismus ist nicht neu, war auch 2002 nicht neu, aber passt gut zum Thema. Somit entsteht Druck auf die anderen Spieler. Auch wenn man nicht viel in einer Runde verdient, man baut und ist so Arbeiter los, die ansonsten Geld kosten könnten. Immo gewann das eine Spiel nur, weil er nicht einmal Gehälter ausbezahlen musste. Entweder hatte er keine Karten auf der Hand oder die wenigsten, was bei genauer Überlegung wohl das gleiche ist. Außerdem ist es wichtig eine ausgewogene Kartenhand zu haben. Nur Bagger helfen nicht wirklich. Behalten Sie immer die Kartenanzahl ihrer Mitspieler im Auge, denn wenn die nur ein oder zwei Karten halten, können Sie beim nächsten Auftrag viel mehr verlangen.
An sich kommt das Spiel fast ohne Glück aus. Wenn da nicht die Zahltagkarten wären…
So sehr strategisch ist es aber auch nicht, da ich ja nicht weiß, welche Karten ich auf der Hand halten sollte. Dafür sind Anleitung und Material in Ordnung, schade nur, dass alle Karten die gleiche Rückseite haben. Aber das würde Ravensburger heute nicht mehr passieren.
Interaktion beschränkt sich auf die Versteigerungen, ich kann nicht aktiv in das Spiel meiner Mitspieler eingreifen Der Spielspaß ist aber schön hoch, auch nach 3 Jahren erfreut es uns immer wieder.
Wer es auf dem Flohmarkt sieht, sollte ruhig 3-5 Euro investieren.
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KurzinfosZahltagGesamtbewertung AutorFranz-Benno Delonge VerlagRavensburgerErscheinungsjahr2002 Spieleranzahl2 - 4 Dauerca. 30 - 45 Min. Alterab 10 Jahren PreisNicht mehr erhältlich Besucher-WertungSie kennen Zahltag? Wie viele Sterne würden Sie vergeben?
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