Whacky Roll

Whacky Roll - Würfelspiel, Pacman-Variante, Glücksspiel von Norman Sommer

Das Rollen-Spiel!

Eines vorweg: Es tut mir wirklich Leid! Wirklich. Ich hätte das Spiel nicht bestellen sollen, vielleicht die Informationen und Rezensionen lesen sollen, bevor ich die Email mit der Rezensionsanforderung abschickte. Zwar kam man in erster Linie auf mich zu, aber trotzdem, ein wenig mehr Interesse hätte man ruhig erwarten können. Ich weiß! Aber wir waren gerade im 2-Spieler-Spiele-Fieber, so dass Spiele wie Stratego, Ablaone, Tackle oder auch das brandneue Barragoon auf den Tisch kamen und eines besser als das andere war. Da lag es einfach nahe auch Whacky Roll zu ordern, hatten wir doch alle in den 80ern oft genug Pac Man gespielt und waren nun gespannt mit welchen Highlights diese Neuauflage als Brettspiel daher kommen würde. Und an dieser Stelle tat es mir dann das erste Mal Leid.

Liest man sich durch, was andere über das Spiel denken, liest man in vielen Fällen wenig über das Spielgeschehen an sich und viel über die Verpackung und die Umsetzung. Ja, die ist gelungen. Es ist natürlich nicht so schnell wie damals am Automaten, aber das Feld sieht dem von Pac-Man ähnlich, auch die Geister und seine gelbe Figur tragen dazu bei. Aber das war es dann leider auch schon. In den 80ern konnte ein so simples Spiel wie Pac-Man sicherlich noch begeistern. Man kannte ja nichts anderes. Aber heute? Gut, es gibt bestimmt Millionen, die sich die einfachsten Spielapps aufs Handy runterladen. Geschenkt. Die kosten aber in der Regel auch kein Geld, oder wenn, dann nur wenig.

Da sich am Spielprinzip nichts geändert hat, ist das Spiel einfach nicht spannend. Es ist langweilig. Sehr langweilig. Ein Spieler würfelt für Whacky, der andere für die Geister. Whacky darf seine Laufrichtung ändern, auch im Zug, die Geister nicht. Whacky muss alle weißen Punkte fressen, die Geister müssen Whacky fressen. Whacky hat drei Leben, die Geister unendlich, wenn sie von Whacky gefressen wurden, nachdem er einen Powerpoint verspeist hat, kommen sie wieder auf ihren Startpunkt. Whacky gewinnt, wenn er alle Punkte frisst, die Geister gewinnen, wenn sie Whacky dreimal fressen.
Wenn Ihnen der Satzbau gerade ein wenig eintönig vorkam, dann ist das eine gute Einstimmung auf das Spiel. Und hier tut es mir das zweite Mal Leid: Ich habe das Spiel mit einem Freund gespielt, er war sehr froh, als nach circa 6 Minuten sein Telefon klingelte und er es beantworten musste. Ich habe das Spiel mit einem 12-Jährigen gespielt, der genauso froh war, als es endlich vorbei war. Ich habe es zwei 12-Jährige spielen lassen, die danach nicht mehr mit mir geredet haben.
Das Spiel ist einfach zu einfach, simpel und abwechslungsarm. Mehr als nur zu würfeln macht man nicht. Keine Taktik, kein Überlegen. Entweder die Augenzahl passt - und im Falle der Geister auch die Farbe - oder sie passt nicht. Mehr ist es nicht. Und da tat es mir das dritte Mal Leid, dass ich Zeit damit verbringen musste. Selber Schuld, ja, aber trotzdem...

Aber noch einmal zum Spielgeschehen... Bevor man loslegen kann, muss man die Würfel bekleben. Beim normalen 12er Würfel fragt man sich schon, warum das sein muss. Die kann man mittlerweile auch in allen Variantionen bekommen. Bei dem Preis hätte das schon drin sein können. Auch die anderen Würfel hätte man sicherlich irgendwo produzieren lassen können, aber na gut, verbringe ich eben 30 Minuten mit Kleben. Danach rollt man einen der Bögen aus und beschwert die vier Ecken, da er sonst wieder in seine Rollenform zurückspringen könnte. Whacky kommt auf sein Feld, die Geister in die Mitte und losgeht es. Der Spieler, der Whacky übernommen hat, darf zweimal mit dem 12er Würfel würfeln und die gelbe Figur frei hin und her bewegen. Sinnvoll ist es sicherlich sich erst nach unten zu orientieren, da der Respawnpunkt von Whacky weiter oben liegt. Von nun an sind die Spieler abwechselnd an der Reihe. Whacky würfelt mit dem 12er, die Geister mit einem Zahlen- und einem Farbwürfel. Zeigt der Zahlenwürfel eine Zahl größer gleich 7, dürfen sich die Geister nicht bewegen. Jeden Punkt, den Whacky frisst, markiert der Spieler mit einem Stift, so dass der Bogen nur einmal verwendet werden kann. Optimistischerweise haben die Entwickler der Rolle wirklich viele Bögen begelegt. Schafft es Whacky alle Punkte zu fressen, gewinnt er. Die vier Powerpunkte erlauben es ihm die Geister zu fressen und sie auf ihr Startfeld zu verbannen.

Ich wünsche dem Kleinverlag wirklich das Beste und denke, dass die große Variante (Massiv, kostet "nur" 429,00 Euro!) sicherlich ein Highlight auf so mancher Firmenfeier sein wird. Die sieht nicht nur gut aus, mit der macht es auch bestimmt mehr Spaß, wenn Kollegen drumherum stehen und einen anfeuern, man selbst schon den einen oder anderen Prosecco intus hat und die scharfe Blonde aus H&R neben einem steht um mitzuerleben, wie man es den bösen Geistern, die vom Chef bewegt werden, mal so richtig zeigt.
Vielleicht haben auch kleinere Kinder an der Rollenvariante Spaß, allerdings sollten sie nicht schon so viele andere Spiele kennengelernt haben. Dass Erwachsene mit diesem Spiel Spaß haben, sich also wirklich zu zweit Zuhause hinsetzen und einige Partien Whacky Roll spielen, kann ich mir nicht vorstellen. Jeder, der Spiele wie Siedler, Mühle, Backgammon, Dame, Halma oder sonst etwas kennt, wird all das lieber spielen werden.
Daher kann es aus unserer Sicht und mit den kurzen Erfahrungen, die wir mit dem Spiel gemacht haben, nur eine Konsequenz geben: Nicht kaufen, weil langweilig. Wenn ich zum Beispiel an Malte denke, Jans Sohn, der sehr gerne schon komplexere Spiele wie Trains spielt, oder an Friedjof, Joachims Sohn, der jünger ist, aber nicht weniger gerne komplexere Spiele spielt, dann fällt mir wirklich niemand ein, der Whacky Roll spielen wollen würde. Als Kind haben wir gerne Mau Mau und UNO gespielt. Aber diese Spiele unterhalten auch wenn sie nicht wahnsinnig komplex sind. Selbst Kniffel bringt mir heute noch mehr Spaß.

Das Spiel gibt es direkt unter Spielquader.de zu bestellen.

Da sich mein schlechtes Gewissen aber nicht beruhigen lässt, hier noch einige Vorschläge, die das Spiel aus unserer Sicht etwas besser machen könnten:
- Der Geisterspieler darf den Farbwürfel zweimal werfen und sich dann die Farbe aussuchen
- richtige Würfel beilegen, keine, die man bekleben muss
- Einige Spieler wollten die Figuren hinstellen, allerdings ist dann nur eine Seite bedruckt. Sollte es möglich sein, alle vier Seiten zu bedrucken, wäre das sicherlich schöner
- Irgendetwas dazu tun, dass es nicht nur ein reines Würfelspiel ist. Man hört Norman Sommer sei so kreativ. Dann mal hopp!

Es tut mir wirklich Leid.

Sie sollten Whacky Roll kaufen, wenn Sie:
Sie sollten Whacky Roll nicht kaufen, wenn Sie:
- auf einfachste Würfelspiele mit Retrofaktor stehen- Spiele nicht mögen, die sich nach zwei Partien nur noch wiederholen
- Regel lesen wollen, die auf einen Bierdeckel passen- mehr als nur würfeln wollen
- nicht alles schick finden, auf dem "Retro" steht
- sich von Pac-Man weiter entwickelt haben


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Kurzinfos

Whacky Roll

Gesamtbewertung

Bewertungsstern

Autor

Norman Sommer

Verlag

Spielquader

Erscheinungsjahr

2013

Spieleranzahl

1 - 2

Dauer

ca. 10 - 20 Min.

Alter

ab 8 Jahren

Preis

ca. 25 €

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