Waterloo - Napoleons letzte Schlacht

Napoleons letzte Schlacht?

Auf der Schachtel steht "Für 2 (3) Spieler". Da dachten wir uns, nun, warum probieren wir es nicht einmal und spielen es zu dritt. Engländer, Franzose und Preuße. Ist doch mal etwas anderes, die Nationen werden ausgelost und es kann losgehen. Bei der Zulosung erhielt ich den Preußen und damit war für mich das Spiel schon mal gelaufen. Zumindest die erste Runde, denn in dieser kommt der Preuße nicht zum Einsatz. Und ab der zweiten Runde nur mit minimalen Truppen. Nun gut, so war's halt. Aber in Zukunft wird Waterloo nur noch zu zweit gespielt.

Wie der Titel des Spieles bereits aussagt, geht es um die Schlacht, die das endgültige Aus für Napoleon bedeutete. Zwar wissen wir alle, dass die Schlacht nur in der Nähe von Waterloo stattfand, aber dieser Name hat sich eben in die Geschichtsbücher eingebrannt und demzufolge heißt das Spiel auch so.
Bei dieser Art Spiele fragt man sich immer, warum spielen wir das eigentlich? Der Ausgang der Schlacht ist bekannt, Napoleon war kein Anfänger und wenn er verlor, wie können wir da gewinnen? Nun, das gestaltet sich dann doch ein wenig leichter als gedacht, denn, nach Rücksprache mit Gerd und Sönke, ist die Anfangsaufstellung nicht "okinal". Die Briten stehen, anders als von über 200 Jahren, vor den Festungen und nicht darin, so ist es ein Leichtes für die Franzosen, die immer den ersten Zug haben, diese zu besetzen und sich darin zu verschanzen. Während es im freien Feld Angriffe von hinten und von der Flanke gibt, die den Angriffswert erhöhen, so fällt dieser Bonus weg, wenn man eine Einheit in einem Fort angreift. Auch scheinen die Truppenstärken eindeutig für den Franzosen zu sprechen.
Dies muss auch kein Problem sein, wenn man, wie gesagt, als Brite die Forts kontrolliert. Tut man aber nicht.

Der Kampf läuft immer nach Mehrheiten ab. Wer mehr hat gewinnt und der Verlierer muss sich zurückziehen, wird umgedreht und dabei seine Stärke halbiert, oder ganz vom Brett genommen. Dabei kann man Angriffe bündeln, um so eine größere Angreiffstärke zu erhalten.
Beide Spieler verfügen über Befehlskarten, die sie abwechselnd ausspielen. Kommt es zum Kampf, muss man entscheiden, wie viele Karten man opfern will und welche Werte diese Karten haben sollen. Am Ende eines Kampfes kommen die Karten auf den Ablagestapel. Da der Franzose allein gegen zwei spielt, bekommt er mehr Karten als seine Gegner. Mit diesen Karten führt er Bewegungen aus und greift den Gegner an. Eine Runde endet, wenn beide Seiten gepasst haben.

Waterloo braucht Zeit. Bisher hatten wir diese Zeit erst zweimal und beide Male lief es ähnlich ab. Im ersten Spiel waren wir zu dritt, was eindeutig ein Fehler war und im zweiten Spiel ging es nun Mann gegen Mann. Beide Male mussten wir das Spiel vorzeitig abbrechen, weil uns die Zeit ausging, und beide Male war der Franzose auf dem Weg die Geschichte neu zu schreiben. Seine Truppen haben einfach die besseren Karten. Und mehr davon. Vielleicht sind wir auch nur schlechte Engländer, oder das Kampfgeschehen hätte sich noch gewendet, wenn wir mehr Zeit gehabt hätten. Wer weiß. So war es, wenn auch anders herum, wie im wahren Leben: Hätte Napoleon mehr Zeit gehabt, wer weiß, wie es ausgegangen wäre.
An dieser Stelle ein kleiner Lesetipp: Stefan Zweig "Sternstunden der Menschheit". In dieser Sammlung von Kurzgeschichten gibt es auch eine, die die Niederlage von Waterloo behandelt. Einmalig gut und mitreißend geschrieben.

Sie sollten Waterloo - Napoleons letzte Schlacht kaufen, wenn Sie:	Sie sollten Waterloo - Napoleons letzte Schlacht nicht kaufen, wenn Sie:
- gerne Spiele für 2 Personen spielt, die einen historischen Hintergrund haben	- selten zu zweit spielt
- allgemein gerne Simulationen von Schlachten spielt	- Konflikte scheut
- keine Probleme mit langen Spielen hat	- es mit den Franzosen hält