Volle Scholle

Volle Scholle - Sammelspiel, Ärgerspiel, Spaßspiel von Martin Wallace

Nichts als Pinguine!

Endlich mal wieder ein Spiel, dessen Name wirklich perfekt zu dem Spiel passt. Denn je voller, wenngleich auch nciht überfüllt, die Schollen sind, desto mehr Punkte kann der Spieler einstreichen. Dass "Volle Scholle!" auch gleich ein wenig klingt wie, "Mein lieber Scholli!", macht den Titel gleich noch ansprechender. Auch kommen mir im Moment des Niederschreibens Gedanken in den Sinn, dass es sich hierbei vielleicht um ein norddeutsches Idiom handelt, welches besagt, dass man etwas mit vollem Einsatz macht. Aber das kann auch eingebildet sein; je länger ich an den Titel denke, desto eher scheint es mir so.

Wie dem auch sei. Uli Stein hat die Illustrationen für dieses kleine, aber durchaus feine Kartenspiel gemacht, so dass alle Fans seiner Cartoons einen weiteren Grund haben, sich dieses Spiel anzuschaffen, auch wenn die Figuren nicht allzu lustig illustriert wurden.
Im Grunde ist Volle Scholle! ein Bietspiel, bei dem man zweierlei Dinge sammeln muss: Pinguine und Eisschollen. Dazu gibt es Pinguinkarten in vier Farben mit den Werten 1 bis 5, jeweils dreimal. Hinzu kommen 12 Joker mit dem Wert 2. Schollentechnisch haben wie 2er bis 10 Schollen, wobei es die wertvolleren viermal und die kleineren zwei-, beziehungsweise dreimal gibt.
Vier Karten werden abgezählt und die "Schmelzende Scholle" druntergemischt. Diese kommen dann unter den Nachziehschollenstapel. Jeder Spieler bekommt 12 Karten und los kann es gehen!

Zuerst wird immer eine Scholle aufgedeckt. Um diese wird dann gespielt. Der Startspieler gibt vor, mit welcher Farbe um die Scholle geboten wird. Spieler, die ebenfalls bieten wollen, müssen das Anfangsgebot überbieten, genauso muss jeder folgende Spieler das letzte Gebot überbieten, um im Rennen zu bleiben. Wer einmal gepasst hat, ist für diese Scholle raus. Der Spieler, der als letzter noch übrig ist, bekommt die Scholle und gibt alle ausgespielten Pinguine ab. Die anderen Spieler, die auch geboten, aber nichts bekommen haben, dürfen entscheiden, ob sie die Pinguine verdeckt vor sich ablegen oder abwerfen. Die Joker-Pinguine zählen zu jeder Farbe dazu, klar.
Nach einer Bietrunde ziehen die Spieler Karten nach. Wer 2 oder mehr Karten ausgespielt hatte, darf 2 nachziehen. Wer eine ausgespielt hatte, eine und wer passte keine. Auf diese Weise verliert man notgedrungen über den Verlauf des Spieles Karten, was die Auswahl mitunter erheblich einschränkt.
Sobald die "Schmelzende Scholle" aufgedeckt wird, ist das Spiel sofort zu Ende und es kommt zur Wertung. Alle Spieler zählen ihre Schollen und ihre Pinguine. Wer mehr Schollen als Pinguine hat, oder genau gleich viele, bekommt diese als Punkte gutgeschrieben. Also bei 24 Schollen und 20 Pinguinen, bekommt man 20 Punkte. Bei 24 Schollen und 24 Pinguinen, bekommt man 24 Punkte. Nur wer seine Scholle zu voll gemacht hat, bekommt Punkte abgezogen. Bei 24 Pinguinen und 20 Schollen, bekommt man die Differnez (hier 4) verdoppelt und dann abgezogen. Also 24 minus 2x4 = 16 Punkte.
Wer nun die meisten Punkte hat, gewinnt.

Volle Scholle! ist schon ein recht lustiges Spiel. Da man sich seine gewonnenen Karten nicht ansehen darf, muss man schon ein wenig den Kopf anstrengen und sich gut an die erhaltenen Karten erinnern. Ansonsten endet man wie Joachim mit einer kleinen Schollen und viel zu vielen Pinguinen; oder wie Kirstin, die fast jede Scholle bekommen hat, aber dafür die wenigen Pinguine, die sie hatte, vor Einsamkeit eingegangen sind.
Gerade weil man über den Verlauf des Spieles Karten verliert und sich etwas merken muss, will man am Ende nicht wie Joachim oder Kirstin dastehen, gewinnt das Spiel an Reiz. Es ist sicherlich kein zweiters Sticheln oder 6 nimmt!, aber es kann unterhalten und man spielt es gerne ein weiteres Mal. Warum auch nciht? Besser als Joachim schneidet man sowieso ab.

Sie sollten Volle Scholle kaufen, wenn Sie:
Sie sollten Volle Scholle nicht kaufen, wenn Sie:
- kurzweilige Kartenspiele spielen- keine Kartenbietspiele mögen
- Kartenspiele mit einem besonderen Dreh mögen- im Zoo erlebt haben, dass Pinguine extrem stinken und mit solchen Viechern nichts zu tun haben wollen
- Bietspiele mögen, die ein wenig anders sind- Uli Stein nicht mögen


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Kurzinfos

Volle Scholle

Gesamtbewertung

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Autor

Martin Wallace

Verlag

Kosmos

Erscheinungsjahr

2011

Spieleranzahl

3 - 4

Dauer

ca. 15 - 20 Min.

Alter

ab 8 Jahren

Preis

ca. 6 €

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