| VinetaAtlantis des NordensAn dem ersten Abend, als ich Vineta mitbrachte und auf den Tisch legte, war eigentlich nur Immo begeistert. Das ist aber nicht besonders, denn immer wenn Spiele a) eingeschweißt und b) bunt sind, ist Immo erst einmal begeistert. Nach dem Spiel sah die Welt dann anders aus, keinem hatte es gefallen, alle waren enttäuscht und schlecht auf das Spiel und Immo, weil ausgesucht und mich, weil mitgebracht, zu sprechen. Aus dieser bitteren Erfahrung habe ich gelernt, dass es klüger sei, dieses Spiel nicht noch einmal auf den Tisch zu legen. In den letzten Jahren habe ich übrigens viel gelernt...
Nun ergab es sich aber zu einer Zeit, da wir eine andere Spielegruppe, eine zweite, gründeten und in dieser gab es keine großen Widerstände auch mal andere Spiele zu spielen: ältere Spiele oder Spiele, die in der anderen Gruppe durchgefallen waren. Und, wie ein Wunder, alle waren auf einmal angetan von diesem Spiel. Nun gut, keiner sagte, dass es eines der 10 besten aller Zeit war, aber es brachte allen Spaß und jeder würde es auch gerne wieder spielen, was nicht nur leere Worte waren. Da der erste Eindruck sehr einsilbig war, werde ich lieber von dem zweiten sprechen, der mit selbst auch besser gefallen hat.
Vineta war eine Insel in der Ostsee, die, wie das bekannte und für Spiele immer wieder herhaltende Atlantis, im Meer versank. Die Spieler übernehmen die Rollen von alten germanischen Gottheiten, die Spaß daran haben die Stadt in den Fluten untergehen zu sehen. Vor dem destruktiven Part bekommen alle Spieler verdeckt eine Farbe und einen Stadtteil zugelost, die und/oder den sie vor den Fluten bewahren müssen. Dabei ist es natürlich leichter einen weiter innen im Kreis liegenden Stadtteil zu retten, als einen außenliegenden, da immer nur Stadtteile bedroht werden dürfen, die an das Meer angrenzen. Dies spiegelt sich in den Punkten wider, die man bekommt, wenn der Stadtteil es bis zum Ende schafft: Innenliegende bringen 2, in der Mitte 5 und außen 7 Punkte ein. Für jedes Haus, das der eigenen Farbe entspricht und sich auf dem letzten Teil befindet, bekommt man noch einmal 2 Punkte und für jedes Haus, das man half zu überspülen, einen Punkt.
Jeder Spieler bekommt einen Kartensatz mit 30 Karten. Von diesen darf er sieben auf die Hand nehmen und am Ende einer Runde auch wieder auf 7 ergänzen. Verdeckt legen alle Spieler je eine Karte auf den Tisch und beginnend beim Startspieler decken sie diese auf, wenn sie an der Reihe sind und führen die Aktion aus. Neben den Karten mit einer bestimmten Aktion, sind die Flutkarten die wichtigsten. Nachdem man zu Beginn alle Häuser auf den Spielplan gebracht hat, es spielt eine Farbe mehr mit als Spieler und die Spieler setzen reihum je ein Haus ein, darf der Startspieler nun als erster, wenn er nicht eine andere Karte spielt, einen Stadtteil dem Untergang weihen. Wünscht er dies, spielt er eine Flutkarte und legt seinen Göttermarker auf den Stadtteil, den er überdrüßig geworden ist. Die Punkte auf der Flutkarten zählen nun seinen Untergang an.
Andere Spieler, die ebenfalls eine Flutkarte spielen haben, können sich entscheiden, ob sie sie lieber für einen anderen Teil der Stadt verwenden, oder ob sie sich daran beteiligen diesen Stadtteil in den Fluten zu versenken. Wünschen sie dies, so legen sie ihre Karte unter die des Untergang-Initiators. Pro Runde werden drei Karten gespielt, Sonderkarten können dies eventuell verlängern oder verkürzen. Steht nach drei Karten noch nicht fest, welcher Stadtteil untergeht, da ein Gleichstand herrscht, wird noch eine weitere Runde gespielt. Neue Karten gibt es aber erst am Ende der Runde. Ist es entschieden, dürfen sich die beteiligten Spieler der Kartenreihenfolge nach je ein Haus nehmen, wenn noch welche vorhanden sind. Sind mehr Häuser da, als Spieler am Untergang teilgenommen haben, wird wieder oben mit dem Verteilen angefangen.
Die Sonderkarten bringen die dazu gehörige Würze ins Spiel: So kann ich Häuser aus einam Stadtteil entfernen, oder hineinziehen, ich kann die Häuser zweier Stadtteile mit einander vertauschen, ein Gottesurteil sprechen (+7 oder -7 bei der Flut), die Runde verlängern oder verkürzen und Karten umlegen oder entfernen.
Durch das Spielen der Karten geht es auf und ab, mal muss man zittern, weil ein anderer Spieler genau meinen Stadtteil ausgewählt hat, mal wird spekuliert, welche Häuser man selber hat, wenn man zu offensichtlich eine Farbe rettet. Es bringt Spaß die anderen Spieler auf eine falsche Fährte zu locken, wenn man sich auch einmal traut ein eigenes Haus versinken zu lassen.
Nach einer guten kurzweiligen Stunde ist die Sintflut vorbei und ein Sieger im Götterreigen steht fest. Der Spieler mit den meisten Punkten hat gewonnen!
Warum Vineta in der ersten Runde durchfiel kann ich nicht mehr nachvollziehen. Jedenfalls war es dem Spiel gegenüber ungerecht, denn es hat uns gut unterhalten und wird auch andere gut unterhalten, die Heimlich und Co. auch gut fanden oder immer noch gut finden. Der Mechanismus des Verdeckthaltens funktioniert sehr gut und auch die Aktionen stimmen. Einzig die eine oder andere weiterre Übersichtskarte über die Karten hätte nicht geschadet. Auch wenn die Grafiken eindeutig sind, es wurde immer wieder nachgeschaut, was diese Karte nun genau macht. Dass auch immer an diesen Kleinigkeiten gespart werden muss..
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KurzinfosVinetaGesamtbewertung AutorMauricio Miyaji & Fabiano Onça & Mauricio Gibrin VerlagWinning MovesErscheinungsjahr2008 Spieleranzahl2 - 6 Dauerca. 45 - 60 Min. Alterab 10 Jahren Preisca. 20 € Besucher-WertungSie kennen Vineta? Wie viele Sterne würden Sie vergeben?
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