Die Vampirconnection

Nicht nur für Untote

"Igor, Igooor! Ich brauche Blut! Geh' ins Dorf und besorg' mir ein Opfer, das ich aussaugen kann!" Dirk ist wirklich in seiner Rolle als Vampir aufgegangen. "Igor, Igooor! Eine Jungfrau, bring mir eine Jungfrau aus dem Dorfe!"

Das Dorf ist ein Kartenstapel in der Mitte des Tisches, neben dem Vampirkartenstapel gelegen, malerisch hinter dem Ablagestapel anzutreffen. "Oh, Igor, das ist aber keine Jungfrau! Ich brauche Blut, mehr Blut!" Die werte Dame, die Igor entführte , verfügt leider nicht über einen hohen "Blutwert". Alle Bewohner des Dorfes haben zwei Werte: oben links gibt an, wie viel Blut sie pro Runde im Schloss abgeben, sozusagen als "Blutspender", oben rechts zeigt, wie viel Blut sie einmalig in der Gruft hergeben, wo sie denn auch gleich ausgesogen in ewiger Ruhe liegen bleiben. Blutpunkte kann man direkt nehmen oder gegen Vampirkarten tauschen. Eigentlich nicht tauschen, sondern an deren Stelle nehmen. Wer am Ende, wenn die letzte Dorfkarte aufgedeckt wurde am meisten Blut sammelte, gewinnt.

Wer seinen buckligen Gesellen nicht ins Dorf schicken will, weil er vielleicht später noch zum Pflockherausziehen benötigt wird, kann auch höchstpersönlich als Nebel, Fledermaus oder Werwolf ins Dorf schleichen oder zwischen Gruft und Schloss hin- und herwandern. Ist man an der Reihe, darf man so viele Karten ausspielen, wie man möchte.
Im Dorf bekommt man, wie gesagt, Opfer, im Schloss kann man am Ende seines Zuges die gefangenen Opfer "anzapfen" und in der Gruft wird ausgeruht. Dafür bekommt man drei Vampirkarten. Hat man ein neues Opfer entführt, muss entschieden werden, was mit ihm passieren soll. Diese Entscheidung kann man nicht rückgängig machen. Auch Immo kann das nicht, obwohl er es immer wieder versucht.
Spaßig wird das Spiel durch das "Pflocken". Unter den Vampirkarten befinden sich auch Vampirjäger. Diese, mit Pflöcken ausgerüstet, kann man losschicken, um andere Vampire zu "erlösen". Ist ein Vampir gepflockt, verliert er alle Aktionen und muss darauf hoffen, einen buckligen Gesellen zu erhalten. Zu jeder Zeit dürfen die Vampire sich untereinander Karten zuschustern oder diese tauschen.

Die Regeln zu Vampirconnection sind sehr lang, aber demzufolge auch sehr ausführlich. Ich kann nur empfehlen, VC als erstes Spiel an einem Abend zu spielen, zumindest, wenn man mit solch ungeduldigen Spielern wie Sylvia, Immo und Dirk spielt. Oder man sollte sich die Regeln vorher durchlesen, da das Spiel an sich schnell zu erlernen ist, ist es vielleicht besser, es zu erklären, als die Regel Kapitel für Kapitel abzuarbeiten.
Wir werden VC sicherlich noch häufiger spielen, da es uns, trotz später Stunde, sehr gut gefiel. Auch das ich ausnahmsweise mal gewonnen habe, trägt zu einem positiven Gesamteindruck bei. Die Karten sind aus festem Material, die Grafiken schön gestaltet und die Idee ist sehr gut. Die Altersvorgabe erscheint zu hoch gesetzt, wenn man sich Spiele wie Zombie!!! ansieht, die ab 12 sind. Aber wir hier in Deutschland sind halt noch etwas Anderes gewohnt, als unsere verrohten amerikanischen Freunde.

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