| Um Krone und KragenBitte, bitte Herr König!Wenn man das Spiel ein Mal gespielt hat und es dann erklären soll, braucht man sicherlich keine fünf Minuten. Das ist mit einer der Punkte, die uns an dem Spiel sehr gefallen haben. Aber erst einmal zur Geschichte: Sie kommen als Bittsteller an den königlichen Hof und versuchen die Gunst der oberen 20 zu erlangen. Wer als erster die Königin erweichen kann, gewinnt das Spiel.
Um die Gunst eines am Hof Ansässigen zu erlangen, muss man etwas tun. Und zwar ein bestimmtes Würfelergebnis vorweisen. Zu Beginn habe ich nur drei Würfel. Diese werfe ich, lege einen Würfel raus, wie bei Kniffel, werfe erneut, lege wieder einen raus und werfe den letzten. Habe ich zum Beispiel 2, 2, 4 geworfen kann ich die Gunst des Bauern (zwei gleiche Würfel) oder die Gunst des Philosophen (alle Würfel müssen gerade sein) bekommen. Je nachdem wie ich mich entscheide, nehme ich die entsprechende Karte aus der Mitte und lege sie vor mir ab. Der Bauer erhöht meine Würfel zu Beginn um einen, mit dem Philosophen kann ich beliebig viele „Augen“ von einem Würfel auf einen anderen verschieben. Natürlich nehme ich den Bauern, da es das Ziel ist sieben gleiche Würfel zu bekommen, um die Königin zu überreden.
Wenn ich meine Würfel werfe, so sind diese die aktiven Würfel. Einmal rausgestellte Würfel sind passiv und können nicht mehr verändert werden.
Die insgesamt 20 verschiedenen Personen geben mir 19 verschiedene Hilfen an die Hand (der König sieht nur gut aus). So gibt es Personen am Hof, die meine Startwürfel erhöhen (Bauer, Scharlatan, Feldherr), andere geben mir nach einem Wurf einen bestimmten Würfel dazu (Handwerker, Wachmann, Jäger, Pfandleiher, Ritter, Bischof, Königin) und wieder andere lassen mich das Geworfene manipulieren (Hofnarr, Dienstmagd, Philosoph, Händler, Astronom, Hofdame, Zauberer, Alchemist, Edelmann). Die richtige Mischung der Günste entscheidet über Sieg oder Niederlage. Wenn es soweit ist, dass ein Spieler sieben gleiche Würfel präsentieren konnte, wird die Runde noch zu Ende gespielt und es kommt zur Finalrunde.
Caro hatte sieben 3er und damit die Königin und den König erhalten. Justus konnte sich mit sieben 6ern in der Finalrunde den König schnappen und Andi wiederum mit acht 6ern direkt danach. Caterina musste passen, da sie nur über sieben Günste (Würfel) verfügte und auch Caro konnte nicht mithalten. Sie hätte zwar acht Würfel gehabt, aber Andis 6en konnte sie nicht überbieten. So lag alles an mir den König vor einem fatalen Irrtum zu beschützen und ihn aus den gierigen Grabbeln meines Schwagers zu reißen. Da ich über 10 Würfel verfügte und Lady Fortuna an diesem Abend hinter mit stand, gelang mir der Sieg in letzter Minute mit stolzen 10 5en.
So war es wirklich! Endlich habe ich mal wieder ein Spiel gewonnen, da darf man schon mal euphorisch werden. Aber so kann es kommen. Zum Schluss wird das Spiel noch einmal sehr spannend, wenn man in den Runden davor auch oft nur vor sich hingespielt hat. In manchen Runden kann man sich aber vor guten Ratschlägen kaum retten und alle reden auf einen los, so dass eine eigentlich nicht gewollte Interaktion auftaucht, die das Spiel dann wieder lebendiger macht.
In der Regel sollte man seine Günste sparsam einsetzen. Nicht zu viele in einem Wurf, immer die Gelegenheit nutzen, wenn man erneut werfen darf, bevor man alle Günste verspielt hat. Wenn ich mit Hilfe einer Karte einen Würfel beliebig verändern kann, muss ich das nicht bei einem Wurf machen, in dem ich eh’ schon die gewünschte Zahl mindestens einmal geworfen habe. Lieber warten und im nächsten Wurf einsetzen.
Der Titel „Um Krone und Kragen“ hat zwar mit dem Spiel nichts zu tun, aber es bringt, vor allem in den letzten Runden, sehr viel Spaß. Die Karten sind schön illustriert und die Fähigkeiten der einzelnen Hofbewohner sind allesamt nützlich um die Gunst der Königin zu erlangen. Wenn man einmal Grütz würfelt, nimmt man sich den Hofnarren und sollte noch einmal Grütz rauskommen, kommt der Scharlatan ins Spiel. Keine Gunst darf man doppelt haben, von allen Günsten sind immer weniger im Spiel, als Spieler teilnehmen.
Natürlich ist UKuK in erster Linie ein glücksbetontes Spiel, aber nur wenn man die manipulierenden Günste klug einsetzt und ein wenig Glück beim Würfeln hat, kann man gewinnen. Da die Anforderungen der Personen sehr unterschiedlich sind (15+, 30+ Augen, 2, 3, 4, 5, 6, 7 gleiche Zahlen oder Straßen usw.) bekommt man eigentlich jede Runde eine neue Gunst.
Noch eine Besonderheit, die uns nachdenklich machte: Die Runden werden im Uhrzeigersinn gespielt, der Startspieler wechselt aber gegen den Uhrzeigersinn. So ist man als Letzter einer Runde gleich noch einmal an der Reihe. Ob dies einen Einfluss auf das Spiel hat, können wir nicht sagen. Sollte jemand Vermutungen haben, immer her damit!
Sie sollten Um Krone und Kragen kaufen, wenn Sie: | Sie sollten Um Krone und Kragen nicht kaufen, wenn Sie: | - eine Mischung aus Würfel- und Kartenspiel mögen | - mehr Interaktion in den ersten 40 von 45 Minuten wollen | - auf Spannung in der letzten Minute stehen | - es nicht leiden können, wenn die anderen Spieler Ihnen „gute“ Tipps geben | - eine Regel wollen, die man in weniger als 5 Minuten erklärt hat | - immer das Falsche Würfeln | - nicht glauben, dass Würfelspiele auch taktisch sein können | - meinen, historische Spiele sollten ohne Zauberer auskommen und strategischer sein | | | | |
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KurzinfosUm Krone und KragenGesamtbewertung AutorTom Lehmann VerlagAmigoErscheinungsjahr2006 Spieleranzahl2 - 5 Dauerca. 45 Min. Alterab 10 Jahren Preisca. 13 € Besucher-WertungSie kennen Um Krone und Kragen? Wie viele Sterne würden Sie vergeben?
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