| ToledoSchwerter für den KönigDas erste Mal, dass ich von Toledo hörte, war 1995, als ich in Amerika war. Dort, in Ohio besser gesagt, gibt es auch eine Stadt, die Toledo heißt. Wenn man es einmal genau betrachtet, gibt es wohl in Amerika keine Stadt, die es nicht auch in Europa oder sonst wo auf der Welt gäbe. Wir waren in Braunschweig, was dort Brunswick heißt, Syracuse, Berlin, Prag, Rome und und und. Als ich also das Spiel sah, war der erste Gedanke, warum machen die ein Spiel über eine kleine Stadt in Ohio? Natürlich habe ich schon einmal von dem berühmten Toledo-Stahl gehört, aber erste Eindrücke brennen sich gerne mal ein. Unser Toledo liegt also in Spanien und ist berühmt für seinen Stahl und damit auch für die Schmiedekunst, die gerne von wohlhabenden Granden nachgefragt wurde. So geht es in diesem Spiel auch darum, die wertvollsten Schwerter zu schmieden.
Zu Beginn ist der Spielplan relativ leer, es gibt nur zwei Tavernen und einen Maler, die wir besuchen könnten. Da muss nachgebessert werden und zwar aus Spielers Hand. Alle Spieler verfügen neben ihren Figuren, die in der Kathedrale stehen, über einen Satz Plättchen, die man auf die leeren Stellen auf dem Spielplan legen kann.
Dies zu tun ist sinnvoll, gleich doppelt sogar, denn zum einen kann ich so Aktionen ausführen und zum anderen andere Spieler einladen meine Aktionen zu nutzen und mir Miete zu zahlen. Der Preis der Miete, übrigens auch für die Tavernen und den Maler, betragen im unteren Bereich eine Karte im Wert 1, im mittleren eine Karte mit mindestens dem Wert 3 und im oberen muss man schon 5 hinlegen. Die Aktionen sehen wie folgt aus: entweder ich bekomme eine Einheit Stahl, einen Edelstein, kann schmieden oder lerne besser zu fechten.
Wie jeder, der schon mal sein eigenes Schwert geschmiedet hat weiß, gibt es unterschiedlich gute Schwerter. In unserem Spiel unterscheidet sich die Qualität der Schwerter in der Menge an Stahl und Edelsteinen, die verarbeitet werden. So ist das wertvollste Schwert ganze 15 Punkte wert. Dafür brauche ich aber auch jede Menge Stahl und nicht zu wenig Edelsteine. Das Ganze dann noch in der Schmiede bearbeitet und voilá: fertig ist das Siegerschwert.
Bewegen kann ich meine Figuren nur mit den Geldkarten. Eine Bewegung muss immer so viele Felder weit gehen, wie der Wert der Karte angibt. Eigentlich darf ich nur eine Bewegung ausführen, aber wenn ich die gleiche Karte noch einmal spiele, nicht die selbe!, dann kann ich noch eine weitere Bewegung ausführen. Lande ich auf einem besetzten Feld, kommt es zu einem Duell. Dazu ziehen wir Karten vom Geldkartenstapel. Alle Karten haben unten ein Symbol: entweder einen Angreifer, oder einen Verteidiger. Wer zwei der passenden Symbole aufdeckt, gewinnt. Habe ich ein wenig trainiert, bin also auf einem Trainingsfeld gelandet, darf ich mir einen der drei Boni aussuchen. Decke ich nun als Angreifer eine Verteidigerkarte in meiner Farbe auf, zählt sie für mich. Haben beide Spieler diese Hilfe, zählt wieder das Symbol.
Ziel war es. mit drei Figuren in die Festung zu gelangen und im besten Fall jedem noch ein Schwert in die Hand zu drücken. Wer dann die wertvollsten Schwerter und Gemälde, also zusammen gezählt, hat, gewinnt.
Toledo ist ein recht einfaches - vier Seiten Regel - Spiel, das allerdings schon eine Menge Tiefgang hat. Mal eben einfach so runter spielen ist nicht möglich, wer auf die falschen Felder setzt bekommt fast nie Miete und muss so mit weniger Karten auskommen. Da hilft auch die Taverne nicht viel, die mir zwar drei Karten gibt, aber letztlich auch zwei kostet - eine für die Bewegung und eine für die Aktion. Besser ist es, die interessanten Felder - Eisen und Edelsteine - relativ mittig zu platzieren und die Schmiede kurz vor Schluss oder auch in der Mitte, damit die anderen Spieler möglichst häufig bei einem landen. Jede von deren ausgegebenen Karten - und am besten an mich bezahlte - ist eine gewonnene Karte.
Uns hat das Spiel gefallen, auch wenn es nicht an den Tiefgang manch anderer Spiele heranreicht. Aber man muss auch immer im Auge behalten, wen das Spiel ansprechen soll. Ich denke, dass es sich in erster Linie an Spieler wendet, die mit Spielzeiten jenseits der 2,5 Stunden ein wenig überfordert sind. Ein schneller Einstieg und ein guter Wiederspielwert zeichnen Toledo aus. Das ist es, was zählt.
Sie sollten Toledo kaufen, wenn Sie: | Sie sollten Toledo nicht kaufen, wenn Sie: | - gerne Spiele spielen, die taktisch aber nicht zu strategisch sind | - keine Lust auf immer neue Spielpläne haben | - Spiele mit einem leichten Einstieg mögen | - wenig Interesse dem Thema entgegen bringen | - gerne einen variablen Spielplan sehen | - Spiele brauchen, die Sie fordern | | | | | | |
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KurzinfosToledoGesamtbewertung AutorMartin Wallace VerlagKosmosErscheinungsjahr2008 Spieleranzahl2 - 4 Dauerca. 45 - 60 Min. Alterab 10 Jahren Preisca. 15 € Besucher-WertungSie kennen Toledo? Wie viele Sterne würden Sie vergeben?
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