The Mind

Lasst uns eins werdem...!

„Albern, das ist doch albern!“, so die – zu erwartende – Reaktion einiger Mitspieler, als sie von der Idee hörten, die hinter „The Mind“ steckt. „Wie soll das gehen?!“ oder „Das ist doch kein Spiel!“ waren weitere Kommentare, die ich vor dem Spiel zu hören bekam. Aber vor dem Spiel ist nicht nach dem Spiel und somit konnten wir bei den meisten Spielern einen Sinneswandel vermelden.
„The Mind“ mag im engsten Sinne des Wortes vielleicht wirklich kein Spiel genannt werden dürfen. Aber es unterhält, verblüfft und animiert weitere Runden zu spielen, was doch die wichtigsten Merkmale für gute Spielideen sind. Zum einen ist das Spiel kooperativ. Ziel ist es also gemeinsam gegen die Regeln und gegen das Spiel zu gewinnen. Und obwohl es kooperativ ist, darf man nicht miteinander reden oder den anderen Spielern Hinweise geben. Also irgendwie kooperativ ohne so richtig kooperativ zu sein. Zum anderen fordert es von den Spielern etwas, das die wenigsten Spiele in dieser Form fordern: die Synchronisation des Zeitgefühls zwischen den einzelnen Spielern.
In der Schachtel finden wir 100 Zahlenkarten von 1 bis 100. Dazu kommen noch 12 Levelkarten und Karten mit Leben und Wurfsternen. Je nach Spieleranzahl legen wir unterschiedlich viele Level zurecht. Im ersten Level bekommen alle Spieler je eine Karte. Nach einer kurzen Phase der Synchronisation legt der Spieler seine Karte zuerst ab, der meint die kleinste Karte auf der Hand zu halten. Nicht vergessen: Es darf nicht gesprochen werden! Wichtig ist also, dass alle Spieler das gleiche Gefühl von Zeit haben, damit sie ihre Karten in der richtigen Reihenfolge ablegen. Ist das geschafft, gibt es eventuell noch eine Belohnung für das abgeschlossene Level und schon geht es dann zum nächsten. Nun gibt es 2, dann 3, dann 4 usw. Karten auf die Hand. Man legt immer dann eine Karte ab, wenn man das Gefühl hat „an der Reihe zu sein“. Legt ein Spieler eine Karte zu früh und einer oder mehrere der anderen Spieler haben Karten für den Bereich dazwischen (zum Beispiel liegt die 23 und Jan legt die 31, Sylvia aber hatte die 29), so hat das Team einen Fehler gemacht und ein Leben ist verloren. Das Level wird aber weitergespielt, wenn die Spieler noch Karten auf der Hand haben.

Die Wurfsterne sind eine gute Lösung, besonders bei höheren Leveln, unliebsame Karten loszuwerden, wenn die Pause zwischen dem Abwerfen der Karten zu lange dauert. Haben zwei Spieler Zahlen, die sehr nahe bei einander liegen, zum Beispiel 89 und 91, kann es mitunter sehr lange dauern, bis sich einer der beiden traut, seine Karte abzuwerfen. In so einem Fall kann ein Spieler seine Hand heben und damit ankündigen gerne einen Wurfstern einzusetzen. Heben auch die anderen Spieler die Hand, gilt es. Nun legt jeder Spieler, der noch Karten auf der Hand hält die niedrigste Karte beiseite. Haben Spieler nur noch eine Karte auf der Hand, so ist dies eine elegante Lösung einen Level schneller und sicher abzuschließen.

„The Mind“ ist anders, frisch, interessant und überraschend. Meistens klappt es beim ersten Spiel noch nicht so gut, aber nach einigen Partien klappt es erstaunlicherweise gut. Auch wenn wir es noch nie in Level 10 geschafft haben, auf Level 8 sind wir trotzdem ein wenig stolz. Ein genannter Kritikpunkt erwähnt die Möglichkeit die Sekunden leise im Kopf mitzuzählen. Natürlich kann man das machen. Aber es würde den Zauber des Spieles zerstören. Und wer das machen will hat eigentlich nicht so richtig verstanden, worum es eigentlich bei „The Mind“ geht.

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