| TaluvaSüdseeland ist abgebranntTaluva ist eines dieser Spiele. Sie wissen schon, die, die etwas länger liegen und einfach nicht zum Zug kommen. Wenn sie dann auch noch in der falschen Spielrunde ausprobiert werden, dann ist ihr Schicksal besiegelt.
Aber manchmal strahlt ein kleiner Sonnenstrahl auf diese missverstandenen Spiele und sie bekommen ihre 15 Minuten. Hin und wieder auch mehr.
So schaffte es Taluva auf den Spieletisch, in einer Runde, die offen ist für alles und alle Spiele zu Ende spielt. Verblüfft waren die Gesichter, als erfahren wurde, dass es dieses Spiel nicht schaffte die Mittwochsrunde zu begeistern. Entsetzt waren sie, als sie erfuhren, dass das Spiel nicht zu Ende gespielt wurde, weil sich ein Spieler verweigerte.
Wie aber soll ich ihre Gesichter nach der ersten Runde beschrieben? Großes Interesse, Faszination und auch Begeisterung.
Auch wenn die Bemerkung „Es erinnert ja schon an Java“ fiel, und zu Recht fiel, kam das Spiel gut an und schenkte uns 45 Minuten gute Unterhaltung.
Taluva soll eine Südseeinsel sein, auf der es ganz schön heiß hergeht. Vulkane brechen aus und begraben blühende Landschaften unter sich. Dass sich Menschen auf diesen blühenden Landschaften niederließen macht die Sache ein wenig unangenehm. So stellt das Spiel eine ungewollte Verbindung zu Pompeji von Amigo auf, in dem man auch Menschen von Lava überrollen ließ.
Es gibt keinen festen Spielplan, dafür aber 48 Vulkanplättchen, die aus drei verbundenen Hexfeldern bestehen. Neben dem Vulkan gibt es noch Sand, See, Dschungel, Lichtung und Fels.
Bin ich an der Reihe nehme ich ein Plättchen und lege es entweder an schon liegende an oder ich lasse einen Vulkan ausbrechen. Dieser begräbt Plättchen unter sich. Aber auch Vulkane haben gewissen Regeln zu folgen: Ich darf das Vulkanplättchen nur auf andere legen, wenn darunter keine Lücken entstehen, wenn der Vulkan in eine anderer Richtung fließt (damit wird verhindert, dass man Plättchen direkt übereinander legt) und wenn ich keine Siedlung vollständig auslösche.
Im zweiten Schritt muss ich nun mindestens eine meiner Hütten aufstellen. Hierfür habe ich unterschiedliche Möglichkeiten: Ich kann eine Hütte auf ein Feld stellen, keinen Vulkan. Je Ebene muss ich eine Hütte mehr auf den Spielplan bringen. Oder ich erweitere eine schon vorhandene Siedlung. Dann nenne ich einen Untergrund, zum Beispiel Fels, und darf nun auf alle an meine Siedlung angrenzenden Felsfelder entsprechend der Ebene Siedlungen stellen.
Ich kann auch einen Turm aufstellen, zwei habe ich, aber für ihn gelten andere Regeln: Er muss mindestens auf die dritte Ebene gestellt werden und an eine Siedlung angrenzen.
Von den Tempeln habe ich drei. Diese kann ich nur an eine Siedlung anbauen, die aus mindestens drei Feldern besteht. Türme zählen hier mit.
Lege ich ein Vulkanplättchen in die zweite oder höhere Ebene, kann ich damit eventuell die Siedlungen anderer Spieler oder auch meine, überdecken. Diese Hütten, denn Türme und Tempel dürfen nicht zerstört werden (wenn das mal im echten Leben auch so wäre), kommen aus dem Spiel.
Und hier kommt ein weiterer Reiz des Spieles ins Spiel: In jeder Runde muss ich mindestens eine Hütte bauen. Kann ich das weder das noch Türme oder Tempel, scheide ich sofort aus.
Man muss also sparsam mit seinem Vorrat an Baumaterial umgehen.
Das Spiel endet, wenn das letzte Plättchen gelegt wurde, allerdings wird die Runde noch zu Ende gespielt. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Tempeln, bei Gleichstand geht es um die Türme und wieder bei Gleichstand um die gebauten Hütten.
Das Spiel endet auch, wenn es ein Spieler geschafft hat 2 seiner 3 Gebäudearten vollständig zu verbauen.
Uns hat Taluva gut gefallen. Oft sieht man gar nicht alle möglichen Konsequenzen seiner Anlegetaten. Legt man sein Plättchen ein wenig unbedacht, wird schon vom nächsten Spieler die Hälfte der gerade neu errichteten Hütten verschüttet. Da dies immer wieder mal passiert, ist es gar nicht so leicht drei Siedlungen zu errichten, die aus drei Feldern bestehen, um dann auch noch den Tempel zu errichten. Oft wird man, gerade im Spiel zu viert, von den anderen Spielern zugebaut, so dass kein Platz mehr zur Verfügung steht. Dass man Siedlungen nicht ganz vom Spielplan fegen darf, schränkt die Auswahl an „guten“ Anlegemöglichkeiten ein. Wie gerne würde ich das Vulkanplättchen an diese Stelle legen, so dass Jan gleich 4 Hütten auf zwei Feldern verliert. Aber ich kann nicht! Wenn ich das Plättchen läge, verschwände seine komplette Siedlung (Konjunktive sind schon eine klasse Sache) vom Plan. Auch wenn wir sicherlich mehrheitlich dafür stimmen würden, dass es bei Jan eine Ausnahme gäbe, Regeln sind leider Regeln.
Manches Mal ist es auch interessant eigene Hütten vom Spielplan zu fegen, weil man so eine neue Siedlung entstehen lassen kann, ohne sie von Null irgendwo anders aufbauen zu müssen.
Je höher gebaut wird, desto schwieriger ist es die Hütten der anderen Spieler von dieses Plateaus wegzubekommen. In bestimmten Situationen müssen die Spieler, wenn sie verhindern wollen, das ein Tempel gebaut wird, auch mal an einem Strang ziehen: Damit Joachim seinen zweiten Tempel nicht bauen kann, müssten mindestens zwei andere Spieler ihre Plättchen an seine Siedlung legen, damit genügend Hütten verschüttet werden. Spielt aber jeder nur für sich und nicht gegen andere, steht dem Tempelbau nichts im Wege.
Sie sollten Taluva kaufen, wenn Sie: | Sie sollten Taluva nicht kaufen, wenn Sie: | - gerne Spiele spielen, die in die Höhe wachsen | - Skrupel haben polynesische Ureinwohner unter Lavamassen zu begraben | - Siedlungen in Flammen aufgehen sehen wollen | - Ihre Mitspieler nicht gerne ärgern | - andere Spieler gerne ärgern | - es nicht leiden können, von Ihren Mitspielern geärgert zu werden | - Spiele ohne Glück wünschen | - meinen, dass ein bisschen Glück im Spiel ja nicht wehtun würde | | | | |
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KurzinfosTaluvaGesamtbewertung AutorMarcel-Andrè Casasola Merkle VerlagHans im GlückErscheinungsjahr2006 Spieleranzahl2 - 4 Dauerca. 30 - 45 Min. Alterab 10 Jahren Preisca. 19 € Besucher-WertungSie kennen Taluva? Wie viele Sterne würden Sie vergeben?
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