Talisman 4. Edition

Mal wieder gemeinsam gegen Tod und Teufel!

Viele lange Jahre ist es her, da spielten wir dieses Spiel in der Version von Schmidt Spiele immer wieder. Um genau zu sein sind es 22 Jahre. Wo ist nur die Zeit geblieben? Das ist ja schon fast eine Generation. Und nun, für eine neue Generation an Spielern, oder, wie in unserem Fall, für die alte Garde, gibt es eine Neuauflage des Klassikers. Da haben sich die Damen und Herren wohl gedacht, wenn das Original zu solchen Preisen bei eBay weg geht, dann gibt es einen Markt.
Ein wenig Recht haben sie, denn es ist wirklich sehr schön geworden. Außer der Grafik hat sich nichts geändert. Damit haben sie aber auch alte Schwächen, die man damals wegen Mangels an Vergleichen gerne übersehen hat, übernommen:
Es gibt im ganzen Abenteuerstapel nur circa 7 Monster, die mit Talent angreifen. Das sind eindeutig zu wenig. Insgesamt gibt es zu wenig Abenteuerkarten, da hätte man aufstocken können. Aber zurück zum Talent: Magie begabte Charaktere haben es schwerer, da die Zaubersprüche immer noch nicht sehr stark sind, oder in einem Kampf wirklich helfen. Sie sind eher ein netter Gimmick, aber nicht spielentscheidend. Weiterhin hilft das Talent nur gegen Ende, wenn ich mich für einen der Wege entscheiden muss. So haben außer dem Mönch, der sein Talent zur Kraft addieren darf, eigentlich kein Charakter etwas von diesem Wert. Da hätte man nachbessern können.
Die Counter: Früher waren es rote, grüne und blaue Plättchen, die Stärke, Lebenspunkte und Talent angaben. Die Zahlen darauf waren weiß, man konnte sie gut lesen. Heute sind es kleine Plastikklötzchen, die einfarbig sind, so dass man die Zahlen überhaupt nicht mehr lesen kann. Daher haben wir immer so viele der Klötzchen genommen, wie es unseren Werten entsprach. So konnte zumindest jeder sofort sehen, wie stark ein Charakter war. Würfel wären hier nicht schlecht gewesen, nahmen wir sie doch schon vor 22 Jahren anstelle der Plättchen.
Gold ist schöner geworden, es sind nun kleine Münzen, aber uns ist aufgefallen, dass es zu viel gibt und es somit nahezu nutzlos ist. Das Schwert oder der Schild sind schnell erworben und dann? Vielleicht mal einen Zauberspruch, aber das war es dann auch. Auch hier hätte man ein wenig an der Spielbarkeitsschraube drehen können.

Der Rest das Spieles gestaltet sich wie gewohnt, auch wenn uns heute im Spielmechanismus etwas fehlt. Insgesamt ist das Spiel zu steril gworden und das Feuer, das damals in uns brannte, ist mittlerweile leider nur noch eine kleine Flamme. Aber dennoch: Für diejenigen, die das Spiel nicht kennen, oder keine Wahnsinnspreise für das Original bei eBay bezahlen wollen, Original bleibt natürlich immer Original (außerdem passt es viel besser zu den anderen alten Schmidtspielen wie "Der Hexenmeister", "Marnon", "Höllenhaus", da die neue Schachtelform quadratisch ist), der wird mit der Neuauflage auch viel Spaß haben.

Unsere Testversion ist die englische von Black Industries, die sich aber nur in der Schachtel von der deutschen Version unterscheiden sollte.
Also. auf in die Schlacht gegen Tod und Teufel, auch wenn es eher alleine ist, als gemeinsam; es kann schließlich nur Einen geben!

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