| StadtgesprächDas Werdenktwasworüber-SpielManche Spiele haben Ideen da fragt man sich, wie die Autoren auf eben jene kommen. Bei Stadtgespräch geht es um Prozente und Einschätzungen. An sich nicht schlecht. Jeder gibt seine Meinung zu einer Frage ab, also seinen Tipp in Prozent, und wer am nächsten dran war, gewinnt. Dabei lernt man noch etwas und hat eventuell auch Spaß, wenn das Ganze ein wenig interessant verpackt ist.
Bei Stadtgespräch aber lernt man nichts. Oder zumindest nicht viel. Denn Auflösungen zu den Fragen wie zum Beispiel: Wie viele Erwachsene sind Analphabeten? Oder Wie viele Familien wohnen im eigenen Haus?, Wie viele Erwachsene waren noch nie außerhalb Deutschlands? und viele mehr, gibt es nicht. Bei dem Spielprinzip wäre das auch sicherlich kontraproduktiv, denn dann könnte man das Spiel nur einmal durchspielen.
Was passiert also? Jeder Spieler schreibt seinen Tipp zu einer Frage auf: Wie viele katholische Frauen gehen als Jungfrau in die Ehe? Hat jeder seinen Tipp notiert, legt er seine Min/Max-Scheibe vor den Spieler, von dem er meint er habe die niedrigste oder höchste Antwort geschrieben. Natürlich muss er sich auf einen der beiden Maximalwerte beschränken. Dann legt jeder Spieler seine „Teamscheibe“ vor einem anderen Spieler ab, von dem er denkt, dass dieser sehr nah an seiner eigenen Antwort dran liegt. Haben alle Spieler das getan, wird aufgelöst. Zum Beispiel:
Immo 15 %
Sylvia 7 %
Jan 22 %
Caterina 12 %
Michael 5,5 %
Ich habe mir die 5,5 % nicht gegeben, um besonders clever zu wirken, Jan war es schließlich, der die Kommawerte einführte, sondern, weil ich es einbringen wollte, es aber vergessen hatte und zu faul war alles wieder zu löschen. Angenommen Caterina hat ihre Teamscheibe zu Immo gelegt, so bekommt sie 3 Punkte und Immo einen. Es gibt keinen anderen Spieler, der einen Tipp zwischen den beiden gemacht hat. Hätte ich meine Scheibe zu Immo gelegt, würde ich keine Punkte bekommen, da Caterina dazwischen liegt. Wer seine Min / Max Scheibe richtig gelegt hat bekommt 2 Punkte. Das Spiel endet, wenn ein Spieler 25 Punkte sammeln konnte. Wie gesagt, eine Auflösung, wie viele katholische Frauen nun als Jungfrau in die Ehe gehen, gibt es nicht.
Stadtgespräch hat uns allen überhaupt nicht gefallen. Bei Spielen wie Privacy oder Typisch Frau - Typisch Mann, Therapy! und ähnlichen kommt es darauf an, die Mitspieler einzuschätzen. Das bringt Spaß. Aber sich zu denken, wer in der Runde die niedrigste Prozentzahl getippt hat, das bringt keinen Spaß, da es einfach zu willkürlich ist. Egal wie gut ich meine Frau oder meine Freunde kenne, ich jedenfalls habe keine Ahnung, was sie auf die Frage „In wie vielen Haushalten wird ein Haustier gehalten?“ antworten würden. Und da ich es wirklich nicht einschätzen kann, bringt das Spiel auch keinen Spaß.
Es zieht sich dann hin und wer warum wie viele Punkte bekommt ist allein eine Sache des Glücks. Sylvia hatte dreimal hintereinander die niedrigsten Werte aufgeschrieben. Aber bei der vierten Frage eben nicht. Da hatte sie den höchsten. Ist das ein Indikator? Worauf soll ich achten? Nein, Stadtgespräch ist ein überflüssiges Spiel, das man auch getrost liegen lassen kann. Einzig das Material ist in Ordnung.
Sie sollten Stadtgespräch kaufen, wenn Sie: | Sie sollten Stadtgespräch nicht kaufen, wenn Sie: | - sich gerne langweilen | - Ihre Zeit nicht gestohlen haben | - ein Statistikliebhaber sind | - gerne Ihre Mitspieler einschätzen | - beim Lottospielen auch immer sechs Richtige haben | - gute Spiele mögen | | - nicht ganz und gar auf Spielspaß verzichten können | | | | |
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KurzinfosStadtgesprächGesamtbewertungAutorPeter Wichmann VerlagRavensburgerErscheinungsjahr2004 Spieleranzahl3 - 8 Dauerca. 60 Min. Alterab 14 Jahren Preisca. 25 € Besucher-WertungSie kennen Stadtgespräch? Wie viele Sterne würden Sie vergeben?
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