| SerendipityGlücklicher Zufall?!Wenn ich das Wort "Serendipity" lese, muss ich immer an Robert Rankins Bücher denken. Das "Ministry of Serendipity" steht bei ihm für eine große Weltverschwörung, die ihren Hauptsitz in einer nicht existierenden U-Bahnhaltestelle in London haben.
Hier geht es aber offenen zu, denn wir spielen mit Blüten und die blühen bekanntlich auf sonnendurchfluteten Wiesen.
Zu Anfang des Spiels wird eine Wiese im Hexfeldmuster ausgelegt. Die Rückseiten der Plättchen liegen oben und zeigen ihre grüne Farbe. Nach und nach werden die Plättchen umgedreht und ein Blütenteppich entsteht. So weit schon mal eine sehr hübsche Idee.
Ziel ist es, zu einem möglichst großen, zusammenhängenden Blütenteppich zu gelangen. Zwischen den Plättchen mit den Blüten der eigenen Farbe finden sich noch 13 sogenannte Serendips, die alle Farben zeigen. Früher sagte man einfach Joker dazu. Aber das Kind braucht ja einen neuen Namen. An dieser Stelle mal eine kleine Bemerkung am Rande: Wir, also erwachsene Spieler, die solche Spiele auch gerne mal spielen, finden es in der Regel eher albern, altbekannten Dingen einen neuen, dem Spiel angepassten Namen zu geben. Vielleicht finden es Kinder wahnsinnig komisch, da ihnen der Begriff "Joker" noch nicht so geläufig ist, aber uns bringt es nicht zum Schmunzeln. Der Serendip steht dabei ja auch nicht alleine; viele Autoren kommen auf diese Idee. Aber weiter im Text.
Es liegen nun schon alle Plättchen verdeckt auf dem Tisch und bilden ein großes Sechseck. Nachdem der Kampf um die Farben beigelegt worden ist, Immo kann einfach nicht mit einer anderen Farbe als Blau spielen, er - kann - es - einfach - nicht -, deckt der Startspieler ein Plättchen auf. Zeigt diese Blüte eine andere Farbe als die seine,legt er es verseckt zurück und der nächste Spieler an der Reihe. Sollte er aber ein eigenes Plättchen aufdecken, darf er es liegen lassen und ein weiteres Plättchen umdrehen, oder er darf es mit einem beliebigen verdeckten Plättchen vertauschen. Als dritte Möglichkeit kann es sein, dass er einen Joker, pardon, Serendip aufdeckt. Entweder lässt er ihn liegen und vertauscht zwei Plättchen, egal ob offen oder verdeckt, oder er tauscht den Joker mit einem anderen beliebigen Plättchen. Danach ist er nochmals an der Reihe.
Auf diese Weise entstehen einheitliche Blütenteppiche, meist vor den Spielern. Sind alle 13 Joker aufgedeckt und noch dazu alle 13 Blüten eines Spielers, endet das Spiel. Punkte bekommt man nur für seinen größten zusammenhängenden Blütenteppich: Jede Blüte zählt einen Punkt, Joker 2 und Joker, die mit der entsprechenden Farbenseite an dem Blütenteppich anliegen nochmals zwei. Wer nun die meisten Punkte hat, gewinnt.
Serendipity ist eine schöne bunte Variante des bekannten memory(r). Es verbindet den "Wo liegen noch einmal meine Blüten?"-Effekt mit einem "Wie lege ich meine Blüten optimal an?"-Effekt. Hinzu kommt der "Kann ich durch Tauschen von Plättchen meinen Mitspielern schaden, wenn ja, wem am meisten?"-Effekt.
Bei jüngeren Spielern wird der letztere sicherlich noch nicht so ausgeprägt sein, sie kennen das Wort Joker ja vielleicht auch noch nicht, aber ältere Kinder werden diesen taktischen Kniff, den es in der Urvariante nicht gab schnell erkennen.
Das Material ist gut, die Farben kräftig. Auch erwachsene Spieler haben dabei Spaß, gerade weil das Spiel etwas Neues in das alt bekannte Thema bringt. Die Spielzeit von fast einer Stunde mag etwas hoch erscheinen, ist aber gerechtfertigt, wenn man mit "Denkern" spielt, Spielern, denen Sylvia gerne "Mach mal zu, das ist nicht Schach!" an den Kopf wirft. Sehr viel oder tief zu denken gibt es nicht, es soll ja auch Sechsjährige nicht überfordern. Ein bisschen Nachdenken kann aber nicht schaden. Wie so oft nicht.
Sie sollten Serendipity kaufen, wenn Sie: | Sie sollten Serendipity nicht kaufen, wenn Sie: | - gerne memory(R) spielen | - sich wenig merken können | - auf bunt stehen | - schon wieder Ihren Hausschlüssel vergessen haben | - nicht nur gerne memory(R) spielen, sondern auch Spaß daran haben | - bunt nicht leiden können | | | | | | |
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KurzinfosSerendipityGesamtbewertung AutorMatthias Etter VerlagDrei Magier Spiele Erscheinungsjahr2008 Spieleranzahl2 - 6 Dauerca. 50 - 60 Min. Alterab 6 Jahren Preisca. 17 € Besucher-WertungSie kennen Serendipity? Wie viele Sterne würden Sie vergeben?
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