Schweinebande

Schweinebande -  von Stefan Dorra

Tierische Strategie


Überblick

Bauern erwerben Tiere, gruppieren sie zu Quartetten oder Reihen und erhalten dafür mehr oder weniger Siegpunkte.


Wie funktioniert es?

Der Spielplan zeigt eine aus 25 Feldern bestehende Raute. Jedes Feld wird zu Beginn jeder der vier Runden mit verdeckten Plättchen belegt. Wer dran ist, deckt ein beliebiges der Plättchen auf. Es zeigt entweder ein Tier oder einen Futtersack. Der Spieler entscheidet, ob er einen seiner drei Bauern auf das soeben aufgedeckte Plättchen stellt. Das geht reihum solange weiter, bis jemand seinen dritten Bauern einsetzt. Wer keine Bauern mehr einsetzen kann, dreht auch keine Plättchen mehr um.

Sobald alle Plättchen sich zu erkennen geben, darf der Spieler, der zuerst keine Bauern mehr im Vorrat hatte, zuerst eine Reihe nehmen: Von einem mit seinem Bauern besetzten Plättchen ausgehend nimmt er alle in gerader Linie ausgehenden nicht besetzten Plättchen an sich und legt sie sortiert vor sich ab. Dann macht der Spieler das gleiche, dem als zweiten der Bauern-Vorrat ausgegangen ist usw. Um sich diese Reihenfolge nicht merken zu müssen, werden beim Bauern-Ausverkauf Reihenfolge-Scheiben ausgegeben.

Hat ein Spieler nach vollständigem Abräumen der Raute vier gleiche Tiere vor sich liegen, nimmt er eins davon an seinen durch ein Tableau dargestellten Hof, die übrigen drei wirf er ab. Hat er eine vollständige Reihe von Tieren vom Hahn über das Schaf bis zum Rind, nimmt er das Rind an seinen Hof und wirft die übrigen ab. Es gibt sechs Tiere-Arten, und jedes Tier einer Art zählt eine bestimmte auf dem Plättchen aufgedruckte Anzahl von Siegpunkten: Jeder Hahn 2, jeder Esel 5, jedes Rind 7, und nur auf die Siegpunkte kommt es an, die am Spiel-Ende am Hof liegen. Nur die nicht an den Hof genommenen Tiere möchten am Ende der ersten drei Runden gefüttert werden. Hat ein Spieler einen der vier im Spiel vorrätigen Futtersäcke zur Verfügung, ist er fein raus: Er gibt ihn ab, und das macht all seine Tiere satt. Hat er keinen Futtersack und auch keine Getreidegarben, muss er mindestens ein Tier verkaufen: Er erhält dafür so viele Getreidegarben, wie auf dem Plättchen des verkauften Tiers als Siegpunkte angegeben ist. Jedes Tier benötigt eine Getreidegarbe als Futter.

Vor Beginn der nächsten Runde werden die Reihenfolge-Scheiben eingesammelt und die Raute mit 25 frischen Plättchen belegt.

Nur in der abschließenden vierten Runde kann ein Spieler schon von zwei statt wie gewohnt vier Schweinen eins an seinen Hof nehmen.


Was macht den Reiz aus?

Das Abwägen - was sonst:

Welches Plättchen drehe ich um? Soll es in einer Reihe liegen, in der ich bereits mit einem Bauern vertreten bin oder lieber in einer anderen?

Welches aufgedeckte Plättchen ist mir so wichtig, das ich auf jeden Fall einen Bauern draufstellen möchte?

Setze ich meinen letzten Bauern schon relativ früh ein, um als einer der ersten eine mir wichtige Reihe nehmen zu dürfen, bevor sie durch das Nehmen durch Mitspieler ausgedünnt wird? Oder hebe ich ihn möglichst lange auf, damit ich mir noch einen erst kurz vor Schluss aufzudeckenden Futtersack sichern kann?

Falls ich entweder eine vollständige Reihe oder ein oder mehrere Quartetts zu Siegpunkten machen könnte, aber nicht sowohl als auch, welche Prioritäten setze ich dann?

Soll ich einen Futtersack zum Füttern verwenden, obwohl ich nur relativ wenige Mäuler stopfen muss, oder hebe ich ihn auf, damit ich in einer der nächsten Runden nicht so viele Getreidegarben brauche?

Setze ich in einer frühen Runde vier Schweine zu sechs Siegpunkten um, oder sammle ich weiterhin Schweine um in der letzten Runde für zwei davon sechs Siegpunkte zu erhalten?


Material und Anleitung

Der erste optische Eindruck war: Oha, das sieht ja nach einem simplen Kinderspiel aus. Ob uns das nicht vielleicht unterfordert? Dieser vom Mindestalter 8 unterstützte Eindruck wurde allerdings beim Spielen erheblich relativiert: Das Spiel bietet erhebliche taktische und strategische Herausforderungen.

Die erfreulich kurze Anleitung lässt fast keine Fragen offen. Wir hätten uns gewünscht, dass der Abschnitt zum Füttern auch darauf hingewiesen hätte, dass das Füttern am Ende der letzten Runde keinen Einfluss auf die Siegpunkte mehr hat.

Dass die Getreidegarben genau den gleichen Gelbton aufweisen wie die drei gelben Bauern, fanden wir unprofessionell.

Der stabile und handliche Karton bietet wenige Fächer zum Sortierten Ablegen des Spielmaterials. Wer dieses Spiel in einer Fahrrad-Anhängetasche transportieren möchte, sollte den erreichten Sortierungsgrad durch Druckverschlussbeutel oder ähnliches sichern.


Resümee

Erfreulich schnell erlernbar

Mehr Spielspaß als beim ersten Eindruck erwartet.

Zu dritt und zu viert gut spielbar – zu fünft nicht ausprobiert, aber vermutlich wird es dann recht eng zugehen.


Dirk Bake

Sie sollten Schweinebande kaufen, wenn Sie:
Sie sollten Schweinebande nicht kaufen, wenn Sie:
- ein leicht zu lernendes, strategische Herausforderungen bietendes aber dennoch übersichtliches Spiel wünschen, - Nutztierhaltung auch in Form von Simulationen wie Spielen ablehnen,
- alle Spiele unbedingt haben müssen, die mit Tieren oder mit Landwirtschaft Landschaft zu tun haben, - ein hohes Maß an Logik fordern und sich somit darüber wundern, dass nur nicht an den Hof gelangte Tiere gefüttert werden sollen und dass eine Getreidegarbe unabhängig von dessen Größe je genau ein Tier satt macht,
- zu schätzen wissen, dass die Umgebung der Raute und der Karton einige Szenen aus der Landwirtschaft zeigen, wenngleich diese nur andeutungsweise auf das Spielgeschehen Bezug nehmen. - einen geringeren Anteil an Zufallselementen wünschenswert finden als es das verdeckte Auslegen der Plättchen mit sich bringt.


Strategie / Taktik
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Kurzinfos

Schweinebande

Gesamtbewertung

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Autor

Stefan Dorra

Verlag

Hans im Glück

Erscheinungsjahr

2010

Spieleranzahl

2 - 5

Dauer

ca. 30 Min.

Alter

ab 8 Jahren

Preis

ca. 20 €

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