Schweinchen Spar

Schweinchen Spar -  von Tobias Thulke

Sparen oder Kaufrausch?!

Oft heißt es ja, dass bei einer guten Spielidee die Umsetzung nicht so wichtig ist. Das mag hin und wieder stimmen, aber nicht immer, denn auch das Auge spielt mit. Dieses Phänomen kann ich immer dann beobachten, wenn wir ältere Spiele auf den Tisch legen, die durchaus sehr gut sind, aber, da eben älter, nicht gerade sehr hübsch. In den letzten Jahren hat sich dahingehend viel getan, die Verlage achten sehr auf das äußere Erscheinungsbild und auch die Spieler kaufen gerne nach Aussehen. Dass sich hinter einer hässlichen Schale auch mal ein hübscher Kern verbergen mag, sieht man alljährlich in Essen, wenn Kleinstverlage gute Ideen in nicht so guten Verpackungenen anbieten.

Warum das alles als Einstieg in diese Rezension? Nun, hübsch kann man das Spiel beim besten Willen nicht nennen. Die Grafiken sind hässlich und die Farbgestaltung ist alles andere als ausgewogen. Das Material, Lkw-Plane, ist von guter Qualität und die Spielpöppel sind Standardware, ebenso die sechs Würfel. Das Problem sind wirklich die Grafiken...
Dabei ist die Idee des Spieles, als Letzter im Ziel ankommen, und deren Umsetzung durchaus als Absacker oder Kinderspiel akzeptabel. Es unterhält, die Regeln sind nach nicht einmal 3 Minuten erklärt, es gibt keine Nachfragen und mann kann sofort losspielen. Der Reihe nach sind die Spieler dran zu würfeln. Es werden sechs Würfel geworfen und der Spieler muss mit seiner Figur so viele Felder nach vorne ziehen, wie Augen geworfen wurden. Sollten meherere Würfel die gleiche Augenzahl zeigen, muss man deren Anzahl nur einmal gehen, drei Fünfen gelten also wie nur eine Fünf. Ist einem die Summe immer noch zu hoch, kann man "Selbstbeherrschungspunkte", sechs bekommt man zu Anfang, einsetzen um nicht vorgehen zu müssen. Jede Sechs zählt übrigens wie eine Null, damit das Spiel nicht zu schnell vorbei ist.
Wer nur noch über wenig oder gar keine Selbstbeherrschung verfügt, kann eine Pause machen, pro Spieler eine Pause und nur eine Pause pro Feld und bekommt dann neue Punkte gutgeschrieben, je nach der Zahl auf dem Feld. Je weiter Richtung Ziel man seine Pause macht, desto mehr Punkte gibt es zurück. Wer nun als Letzter das Feld mit dem X erreicht, hat gewonnen.

Der Hintergrund, also die Story, soll der Kaufrauschwahn der Gesellschaft sein. Wer kann sich am besten beherrrschen und räumt nicht jede Woche wieder Tchiebo leer. Wir haben schon viele schräge Spielstorys lesen müssen, aber das ist dann doch ein wenig sehr schräg. Wie gesagt, das Spiel kann schon unterhalten, auch wenn es die Augen überhaupt nicht anspricht. Hier wäre ein Blick in aktuelle Veröffentlichungen hilfreich gewesen und auch der Weg zu einem Grafiker, der ein bisschen mehr von seinem Handwerk versteht. Dass das Spiel dann auch noch 22 Euro kosten soll, ist sicherlich der Todesschuss. Für das Geld bekommt man einfach zu wenig Spiel. Sechs Würfel, 18 Spielpöppel, 6 Mühlesteine, eine Regel und den Spielplan. Dazu ein Spiel, das eben kein Kracher ist und an sich, wenn man es einmal ganz nüchtern und realistisch betrachtet, niemand vermissen würde, gäbe es es nicht. Es gibt jedes Jahr so viele neue Spiele, die so viel mehr Spaß bringen und dabei weniger kosten.

Auch hier haben wir das altbekannte Probelm: Ein Spiel, das eigentlich funktioniert, die Spieler einigermaßen, je nach dem, mit wem man spielt, unterhält und sicherlich auch Kinder unterhalten kann. Aber die Grafiken sind eine Katastrophe, die Idee ist nicht neu und es gibt hunderte Spiele, die besser sind und dabei weniger kosten. Natürlich ist das Spiel nicht unspielbar und demzufolge nicht schlecht. Es hat aber auch keine herausstechenden Eigenschaften. Warum sollte ich es also kaufen? Und dann noch für 22 Euro? Dafür bekomme ich 6 nimmt!, Love Letter und Sticheln zusammen. Drei hervorragende Spiele!
Rezensionen über solche Spiele zu schreiben ist kein Spaß, ich weiß, dass irgendwo da draußen der Autor sitzt, diese Zeilen liest und sich denkt, "Was für'n Ar***". Das Spiel ist sein Baby und es gibt doch so viele Freunde und Bekannte, die das Spiel super finden. Dieser Rezifutzi hat doch keine Ahnung. Ja, es gibt Leute, die das Spiel gut finden, aber das sind FREUNDE und BEKANNTE, alles klar?! Es tut mir leid, aber zwei Sterne sind schon die oberste Grenze, mit irgendwelchen anderen Spielen muss ich es ja auch vergleichen.

Was wäre also zu tun? Neue Grafiken, ein realistischer Preis und der Schwenk in die Richtung Kinderspiel. Dann klappt das vielleicht.

Sie sollten Schweinchen Spar kaufen, wenn Sie:
Sie sollten Schweinchen Spar nicht kaufen, wenn Sie:
- sehr einfache Spiele mit Kindern spielen- Spielen mit großem Spaß verbinden
- dazu neigen Spielpläne mit Flüssigkeiten zu überschütten- Ihre Augen auch mitspielen
- wenig Anforderungen an ein Spiel stellen- meinen, dass 22 € doch ein wenig happig sind


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Kurzinfos

Schweinchen Spar

Gesamtbewertung

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Autor

Tobias Thulke

Verlag

Spieltz

Erscheinungsjahr

2013

Spieleranzahl

2 - 6

Dauer

ca. 10 - 20 Min.

Alter

ab 8 Jahren

Preis

ca. 22 €

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