Sankt Petersburg

Sankt Petersburg - Kartenspiel, Karten-Brettspiel von Michael Tummelhofer

Hier rollt der Rubel

Wir schreiben das Jahr 1703, Sankt Petersburg wurde gerade von Zar Peter dem Großen gegründet und soll nun aufgebaut werden. Dabei dürfen die Prachtbauten natürlich nicht fehlen: Die Erlöserkirche, die Eremitage oder der Winterpalast. Wer schafft es die besten Handwerker um sich zu scharen, die schönsten Gebäude zu errichten und die einflussreichsten Adligen auf seine Seite zu ziehen?

Das Spiel beginnt mit Kartenziehen. So ergibt sich die Reihenfolge in den vier Phasen einer Runde.
Zuerst werden die Handwerker abgehandelt. Wer das Handwerkersymbol gezogen hat, darf als erster einen Meister anheuern. Es gibt verschiedene Gattungen, zum Beispiel den Holzfäller, den Schiffsbauer oder den Pelzjäger. Diese Handwerker kosten unterschiedlich viele Rubel. Hat man aber schon einen einer Sorte, ist der nächste einen Rubel billiger, das geht bis man nur noch zwei Rubel zahlen muss. Beim Spiel zu viert werden in der ersten Runde acht, beim Spiel zu dritt nur sechs Karten aufgedeckt. Reihum kaufen die Spieler einen Handwerker oder nehmen ihn auf die Hand, um später seinen Kaufpreis zu bezahlen und die Karte offen auszuspielen. Man darf insgesamt nur drei Karten auf der Hand halten. Haben alle Spieler hintereinander gepasst, wird die Runde ausgewertet: Jeder Handwerker beschert seinem Arbeitgeber 3 Rubel. Diese bekommt man aber nur am Ende dieser Runde. Sollte man später einen weiteren Handwerker ausspielen, bekommt man für ihn erst wieder am Ende der Handwerkerrunde Geld.
Der Spieler mit dem Gebäudesymbol darf nun die nächste Runde eröffnen. Es werden so viele Karten aufgedeckt, wie noch freie Plätze vorhanden sind: Sollten alle Handwerker gekauft worden oder auf die Hand genommen worden sein, kommen 8/6 neue Karten ins Spiel. Die Gebäude geben in der Regel Siegpunkte. Auch diese bekommt man immer nur am Ende der Gebäuderunde. Wieder kann man kaufen und ausspielen oder auf die Hand nehmen. Manche Gebäude haben Sonderfunktionen und andere geben Geld und Punkte.

In der dritten Phase kommen Adlige ins Spiel. Auch hier geht es reihum und es kommen nur so viele ins Spiel, wie es freie Plätze gibt. Adlige geben in erster Linie Geld, aber auch Siegpunkte. Und ganz wichtig: Je mehr unterschiedliche Adlige ich habe, desto mehr Punkte bekomme ich am Ende des Spiels.
In der vierten Phase werden Erweiterungen ausgelegt. Nach bewährtem Muster. Man kann Pelzjäger zu Gerbereien, Schiffsbauer zu Werften aufrüsten. Dabei muss immer ein Handwerker aus dem Spiel gehen. Die Erweiterungen haben bestimmte Vorteile: Mal kosten alle Adligen einen Rubel weniger, oder man erhält am Ende der Handwerkerrunde Siegpunkte. Gebäude lassen sich auch aufrüsten, dazu entfernt man das vorhandene Gebäude und setzt das neue. Genauso funktioniert es mit Adligen. Die Kosten betragen dabei immer die Differenz. Habe ich ein 12 Rubel teures Gebäude liegen und will es mit einem 16er erweitern, zahle ich nur 4 Rubel.
Sobald ein Stapel aufgebraucht ist, wird die Runde noch zu Ende gespielt, aber dann ist Schluss. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten.

"Sankt Petersburg" ist ein interessantes Spiel, das auch Spaß bringt. Wer in den ersten beiden Runden Fehler macht, kann aber auch aufhören mitzuspielen, da man den Vorsprung der anderen nicht mehr aufholen kann. So kam es, dass Sönke fast überrundet wurde (auf der Zählleiste). Geld ist immens wichtig, denn damit zahlt man ja alles. Interaktion gibt es weitgehend keine, man kann Anderen wichtige Karten vor der Nase wegschnappen, das war's dann auch. Glück und Zufall spielen eine kleine Rolle, da man keinen Einfluss auf das Mischen der Karten hat. Außerdem ist die Reihenfolge willkürlich, so kann man in wichtigen Runden Glück haben erster zu sein und in anderen ist man wiederum Letzter, was schon hin und wieder sehr ärgerlich sein kann. "Sankt Petersburg" ist ein schnelles Spiel, wer es öfter spielt, schafft es auch schon mal in 30 Minuten, ohne zu hetzen. Wir haben es zu dritt und viert gespielt und sind der Meinung, dass es für beide Konstellationen geeignet ist. Zu zweit können wir es uns nicht vorstellen, da dann der Glücksfaktor stark zunehmen würde und es ein einziges Geraffe werden würde.

"Sankt Petersburg" ist ein gutes Spiel für die ganze Familie, das man auch gerne öfters an einem Abend spielt. Wer aber falsche Entscheidungen trifft, hat keine Chance aufzuholen.

Lesen Sie auch unsere Rezension zu:
Sankt Petersburg - Die Erweiterung

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- ein wirklich gelungenes Spiel spielen wollen- nicht auf die Grafik stehen
- interessante Mechanismen interessieren- an allem und jedem herumnörgeln
- kein Spiel von der Stange kaufen wollen- immer nach dem gleichen Schema F gewinnen wollen
- mit immer etwas anderen Taktiken siegen möchten


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Kurzinfos

Sankt Petersburg

Gesamtbewertung

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Autor

Michael Tummelhofer

Verlag

Hans im Glück

Erscheinungsjahr

2004

Spieleranzahl

2 - 4

Dauer

ca. 45 - 60 Min.

Alter

ab 10 Jahren

Preis

ca. 25 €

Auszeichnungen

Spiel des Jahres 2004: Nominierungsliste
Spiel der Spiele 2004: Spiele für Experten
Deutscher Spielepreis 2004: Platz: 1
Gamers Choice Awards 2004: Multiplayer: Sieger
à la carte: Kartenspielpreis der Zeitschrift Fairplay 2004: Platz: 2

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