Die Säulen von Venedig

Die Säulen von Venedig - Brettspiel von Knut Happel, Christian Fiore

Erbauen Sie die Lagunenstadt!

Venedig wurde, wie man weiß, auch nicht an einem Tag erbaut. Genauso wie Rom. Aber in diesem Spiel schaffen wir es in ungefähr einer Stunde. Was allerdings fehlt sind die Tauben, für die ja auch Venedig so berühmt ist. Da es in Lagunen bekanntlich eher nass ist, bauen wir die Stadt auf Pfählen. Dies hat sich in der Praxis bewährt, wie man sehen kann, wenn man Venedig besucht.

Je nach Spieleranzahl werden einige der Karten aussortiert. Damit das schnell von der Hand geht, finden sich unten rechts Zahlen, die der Spieleranzahl entsprechen. Spielen Sie also zu viert, sortieren Sie die 5er und 6er Karten aus. Wenn Sie das richtig gemacht haben, bleiben für jeden Spieler 5 Karten übrig, die verdeckt verteilt werden. Mit diesen Karten erlangen wir Aktionen. Außerdem bekommt man noch ein großes und ein kleines Gebäude.

Die Säulen von Venedig - Brettspiel von Knut Happel und Christian FioreDer Spielplan zeigt eine Lagune, ohne einen malerischen Sandstrand, dafür aber mit dem bekannten Canale Grande in der Mitte. Auf ihm platzieren wir die Holzgondel; wo sie steht ist egal. Wer mag, darf sie auch außerhalb des Spielplans platzieren. Da die Gondel nicht schwarz ist, befinden wir uns zeitlich vor dem Antiprunkgesetz, das bunte Gondeln verbietet. Alle Spieler legen verdeckt eine ihrer Karten, der Startspieler, in der ersten Runde der Älteste, darf, wenn er es möchte, eine Karte bei einem beliebigen Spieler ziehen und ihm eine seiner Handkarten als Tausch geben.
Die Karten “Pechtunker“, „Ratherr“ und „Baumeister“ erlauben es, sich Vorteile beim Bauen zu verschaffen. Der Pechtunker setzt Pfähle und Pfahlmarker. Die Pfähle müssen alle aneinander grenzen, Pfahlmarker darf man auf beliebig freie Pfähle setzen. Dazu später. Der Ratsherr erlaubt es mir neue Gebäude von den Klein-und-Großgebäude-Nachziehstapeln zu ziehen. Je nachdem welche Zahl er zeigt entweder Gebäude im Gesamtsteinwert von 4, 5 oder 6. Mit dem Baumeister bringe ich diese Gebäude oder auch Stadtteile auf den Spielplan. Auch er kann entweder 4, 5 oder 6 Steine verbauen. Die Stadteile kommen auf die Pfähle und müssen passen, diagonal darf ich sie nicht auslegen. Einige Stadtteile sind Brücken, nur diese darf ich über den Canale Grande legen und nur, wenn auf beiden Seiten je ein Pfahl steht. Baue ich einen Stadtteil, der entweder mit einem Platz oder einem Gebäude an ebensolche angrenzt, bekomme ich je Übereinstimmung einen Extrapunkt. Den Wert beim Schild bekomme ich als Punkte auf der ¾ schen Kramerleiste gutgeschrieben. Neben diesen „Rohstoffkarten“ gibt es noch Sonderkarten wie den Bettler, Spion, Advokaten, Händler, Erfinder, Gondoliere, Saboteur und den Spekulanten. Der Bettler führt eine andere offene Aktion aus, der Spion sucht sich eine Karte aus den Handkarten eines Spielers aus, der Händler bekommt 6 Punkte, wenn eine Karte Ratsherr ausliegt, der Gondoliere erlaubt es mir einen Markierungsstein auf die Gondel zu legen, der Saboteur entfernt ein Gebäude und platziert 2 Pfahlmarker und der Spekulant bekommt 6 Punkte, wenn eine Karte Pechtunker ausliegt.
Die Säulen von Venedig - SpielkarteSpiele ich den Baumeister und lege ein oder mehrere Gebäude über Pfähle auf denen Pfahlmarker anderer Spieler liegen, bekommen diese für jeden entfernten Marker 3 Punkte. Wer den Gondoliere befiehlt, bekommt immer 2 Punkte, wenn ein Gebäude errichtet wird, das an den Canale Grande angrenzt. Nachdem alle Spieler ihre Aktionen gemacht haben, geben Sie die Karten an den linken Mitspieler weiter. Zeigt eine der Karten ein Pfeilsymbol, leider zeigt es nach rechts und nicht nach links, wird die Startspielerkarte weiter nach links gegeben. Ansonsten wechselt der Startspieler nicht. Das Spiel endet, sobald der letzte Pfahl aus dem Vorrat auf dem Spielplan platziert wird, also erst und nur dann, wenn ein Spieler meint, es sei gut nun das Spiel zu beenden. Es gewinnt, wer am meisten Punkte erreichen konnte. Bei Gleichstand gewinnen mehrere. So gab es in unserem zweiten Spiel gleich vier Gewinner, was etwas unbefriedigend ist – Gerd und Burkhard hatten beide den Pechtunker gespielt, als wir Vier alle gleichauf waren. Da Gerd Startspieler war und Burkhard neben ihm sitzt, gab es keine weitere Runde mehr und auch keine Aktionen für Immo und mich. Dabei hatte ich den Händler gespielt und hätte noch 6 Punkte erhalten.

Dies ist auch der größte Kritikpunkt. Wir meinen, dass es bei diesem Spiel besser gewesen wäre keine Kramerleiste zu verwenden und die Punkte geheim zu zählen. Oder dass nur ein Spielstein pro Leistenfeld stehen darf. Wenn man nach einer Stunde keinen Sieger ermitteln kann, fühlt man sich leicht … betrogen. Da wäre es selbst besser gewesen, wenn Immo gewonnen hätte.
Aber diesen Umstand kann man leicht selber verändern. Nehmen Sie sich irgendwelche Marker oder Geldscheine aus einem anderen Spiel und verteilen Sie die Punkte statt sie auf der Leiste festzuhalten. Dadurch wird das Spiel offener, alle müssen ein wenig mitdenken, wer denn wohl gerade führt.
Schön ist die Idee des Kartenweiterreichens, auch wenn es dazu führen kann, dass man einige Aktionen nur sehr selten, andere dafür sehr oft machen kann. In einem Spiel bekam ich nur zweimal den Pechtunker und damit wenig Punkte in den Baurunden der anderen Spieler. Immo hatte in einer Partie nur einmal den Ratsherren und konnte so keine neuen Gebäude nachziehen. Auch wenn das zu Handicaps führen kann, kann es auch eine Möglichkeit sein, das Spiel mit einer anderen Strategie zu spielen. Dafür sind die Sonderkarten aber relativ schwer zu erfüllen. Natürlich kann ich nachsehen, wer nur wenig Gebäude hat und somit vielleicht einen Ratsherren auslegt. Oder wer keine Pfahlmarker mehr auf Pfählen hat und den Pechtunker spielen könnte. Tun sie es aber nicht, habe ich eine Runde lang gar nichts gemacht. Und das tut weh. So richtig weh.

Die Säulen von Venedig ist ein durchaus interessantes Spiel, das mit leichten Änderungen noch besser sein könnte. Es lädt ein, es öfter zu spielen und, vorgegeben durch die Handkarten, immer wieder neue Strategien auszuprobieren. Das Thema Venedig wurde zwar ganz gut umgesetzt, aber es fehlt ein wenig der Hintergrund. Die Punkteleiste ist, wie gesagt, vielleicht nicht die beste Wahl für das Spiel gewesen, ansonsten ist das Material von guter Qualität, die Grafiken richten sich eher an jüngere Spieler. Dafür ist die Regel erfrischend kurz und sehr schnell zu verinnerlichen.

Sie sollten Die Säulen von Venedig kaufen, wenn Sie:
Sie sollten Die Säulen von Venedig nicht kaufen, wenn Sie:
- Spiele in 3D mögen- bei Spielen mehr taktische Tiefe verlangen
- damit leben können, wenn alle gewinnen- es nicht mögen, wenn alle gewinnen (passiert nicht oft)
- sich gerne auf neue Strategien einlassen- lieber Karten nachziehen, als sie vom Mitspieler zu bekommen
- leicht historische Spiele mögen- Spiele nicht mögen, deren Thema eigentlich austauschbar ist
- gerne schnelle und unkomplizierte Regeln lesen- Spiele mit wenig Interaktion nicht gerne spielen


Strategie / Taktik
Bewertungsstern Bewertungsstern Bewertungsstern Bewertungsstern
Jetzt kaufen bei
Spiel kaufen bei Spiele-Offensive
Glück / ZufallBewertungsstern Bewertungsstern Bewertungsstern
InteraktionBewertungsstern Bewertungsstern
Anleitung / MaterialBewertungsstern Bewertungsstern Bewertungsstern Bewertungsstern Bewertungsstern
SpielspaßBewertungsstern Bewertungsstern Bewertungsstern BewertungssternSpiel kaufen bei
Spiel suchen bei Milan Spiele
Buy Game on
Spiel suchen bei Funagain.com
Preis / LeistungBewertungsstern Bewertungsstern Bewertungsstern Bewertungsstern

Druckversion        zum Spiele-Forum

Kurzinfos

Die Säulen von Venedig

Gesamtbewertung

Bewertungsstern Bewertungsstern Bewertungsstern Bewertungsstern

Autor

Knut Happel, Christian Fiore

Verlag

Goldsieber

Erscheinungsjahr

2006

Spieleranzahl

2 - 6

Dauer

ca. 45 - 60 Min.

Alter

ab 10 Jahren

Preis

ca. 25 €

Besucher-Wertung

Sie kennen Die Säulen von Venedig?
Wie viele Sterne würden Sie vergeben?

Error connecting to mysql