Roundabout

Unendliche Herausforderungen

Solitairspiele gefallen mir von Zeit zu Zeit schon mal. In der Regel spiele ich lieber mit anderen zusammen ein Spiel, als mich am Nachmittag oder Abend hinzusetzen und alleine ein Brett- oder Denkspiel auf den Tisch zu legen. Dann doch lieber Playstation! Manchmal aber nehmen mich diese Solitairspiele gefangen und ich versuche stundenlang sie zu lösen. Letztmalig war es The Kaleidoscope Classic, welches mir viele Stunden Spaß beim Knobeln bescherte.

Roundabout ist also eines dieser Spiele, die meine Aufmerksamkeit für sich gewinnen wollen, damit ich viel Zeit damit verbringe. Nun denn. Der Untertitel "50 endless challenges to solve!" klingt nur auf den ersten Blick als Widerspruch in sich selbst. Da es darum geht, ein in sich geschlossenes Röhrensystem zu bilden, sind die 50 Herausforderungen in der Tat "endless". Allerdings auch "startless", wenn man mal bei der Benennung bleiben will. In der Schachtel finden wir 18 Röhrenteile, die es in vier unterschiedlichen Arten gibt: I, L, S und C. Jedes Teil hat zwei "Andockflächen", mit denen man es mit anderen Teilen verbinden muss, damit am Ende ein geschlossenes System entsteht.
Das Wichtigste ist erst einmal der Untergrund. Auf meinem Schreibtisch ging es ganz gut; er ist zwar glatt, aber nicht glatt. Also eben aber nicht rutschig. So kann man auch die etwas komplizierteren Figuren bauen, ohne dass alles gleich zusammenfällt (mit viel Geduld). An einem anderen Tisch, der zwar eben, aber auch glatt war, ging es gar nicht. Nicht einmal zwei Baustücke wollten aufeinander liegen bleiben, obwohl alle Teile leichte Stehhilfen besitzen. Mit einem Blatt Papier als Unterlage, ging es dann aber besser.

Die ersten 15 Herausforderungen verdienen ihren Namen nicht. Für Erwachsene sollten sie gar kein, für Kinder nur ein extrem leichtes Hindernis darstellen (Nummer 1 bis 10 könnte auch ein Sechjähriger lösen). Dann steigt der Schwierigkeitsgrad an, aber darduch, dass die Bauweise immer vorgegeben wird, sind auch die höheren Nummern eigentlich kein Problem. Sollte man Kinder damit spielen lassen, muss man unbedingt auf eine passende Unterlage achten, da sonst der Frustfaktor zu groß ist.
Das Material ist so naja, über die Farbe lässt sich streiten. Einige Teile sind schlechter gefertigt als andere, auch sind die Stehhilfen nicht immer so stark ausgeprägt, wie man es sich gewünscht hätte. Sicherlich wäre eine andere Form für das Basteln besser gewesen, dann hätte das Spiel natürlich seinen Röhren- und damit seinen "endless"-Charakter verloren oder zumindes eine Menge davon eingebüßt, was aber der Spielspaßqualität geholfen hätte.

Roundabout verbindet eine sehr gute Idee, die des räumlichen Denkens, mit leider schlechtem Material. Selbst auf gutem Untergrund halten die Teile nicht immer ihre Position und neigen dazu zu kippeln oder gleich umzufallen. Besonders in den höheren Herausforderungen mit mehreren Teilen kann dies zu Frustration führen, wenn man weiß, wie es gehen soll, aber es nicht zum Stehen bekommt. Mit 50 Herausforderungen, von denen die ersten 15-20 nicht wirklich welche sind, plus 10 Bonus Leveln, ist das Spiel schnell durchgespielt. Wenn man einen Level erst einmal gelöst hat, ist der Wiederspielwert leider nicht groß, da es keine zwei Wege gibt, einen Level zu lösen, zumindest ist dies in den, löblich, vorhandenen Lösungen nicht vorgesehen.

Insgesamt also eine gute Idee, die leider am Material scheitert. Dennoch, wer diese Art der Spiele mag, wird sicherlich einen guten Nachmittag mit dem Lösen der Herausforderungen beschäftigt sein.

Derzeit ist Roundabout nur über den amerikanischen amazon store zu beziehen.

Strategie / Taktik	0/6		Spiel suchen bei
Glück / Zufall	0/6
Interaktion	0/6
Anleitung / Material
Spielspaß			Buy Game on
Preis / Leistung