| Revolution!Viva la revolution!Joachim hatte mich ganz wild auf das neue Revolution! gemacht. Wir sagen übrigens re-wo-lu-tzion; nicht re-wo-lu-schen. Warum muss man eigentlich alle Wörter immer englisch aussprechen? Schlimm das.
Nun, ich war also wild auf das Spiel und machte auch die anderen Spieler wild. Wir waren wirklich voller Vorfreude, die dann aber leider nach der zweiten Runde im Spiel verpuffte. Was war denn das? Von Revolution überhaupt keine Spur! Es war ein Bietspiel, gut, mit einem etwas neuem Mechanismus, aber es ist und bleibt ein einfaches Bietspiel. Dieser Schock war doch schon recht groß, also gleich noch einmal gespielt, vielleicht hatten wir ja etwas falsch gemacht; was sich als falsch herausstellte, denn bei der kurzen Regel kann man einfach nichts falsch machen.
Schneller Einstieg, aber dann eigentlich nur Wiederholungen
Kommen wir auch gleich einmal dazu: Auf dem Spielplan sehen wir verschiedene Gebäude, wie die Kirche, die Taverne, den Markt oder auch die Festung. In jedem Gebäude gibt es eine Anzahl an freien Feldern. Hier kommen unsere Unterstützer hin, die wir im Laufe des Spieles sammeln. Wer die Mehrheit an Unterstützern in einem Gebäude hat, bekommt am Ende die Pluspunkte des Gebäudes.
Jeder Spieler bekommt einen Sichtschirm, hinter dem er seine Biettafel ablegt. Auf der Biettafel sind 12 Personen zu sehen, die teilweise den Gebäuden zugeordnet sind. So der Priester, Kapitän, Kaufmann oder der General in der Festung. Sie alle wollen bestochen, bedroht oder erpresst werden. Allerdings wirken die drei Formen der Überzeugung (Zwang, Erpressung und Gold) nicht bei allen. Der Ganove lässt sich nur bestechen und der Kapitän ist gegen Zwang immun.
Und bist du nich willig, so brauch' ich Gewalt!
Das alles ist sehr gut auf der Biettafel dargestellt. Zu Beginn des Spieles bekommt jeder Spieler 1x Zwang, 1x Erpressung und 3x Gold. Diese fünf Plättchen kann er nun beliebig auf seiner Biettafel verteilen, muss aber darauf achten, wer wem nicht zugänglich ist. Außerdem muss er die Wertigkeiten beachten: Zwang ist immer das stärkste, dann kommt Erpressung und schließlich Gold. Bei Gleichstand wird die nächst niedrigere Kategorie angesehen und sollte es insgesamt Gleichstand geben, gehen alle leer aus.
Wenn ich einen der Bewohner überzeuge, bekomme ich unterschiedliche Boni: Der General gibt mir einen Zwang, einen Siegpunkt und ich darf einen Unterstützer in die Festung stellen. Der Drucker gibt mir 10 Siegpunkte, die Wirtin eine Erpressung und drei Siegpunkt sowie eine Figur in der Taverne usw.
Zwei Figuren haben Spezialfertigkeiten: der Spion und die Apothekerin. Der Spion tauscht eine fremde Figur gegen eine der meinen und die Apothekerin kann zwei beliebige Figuren auf dem Spielplan vertauschen.
Nachdem alle Personen abgearbeitet wurden, habe ich, wenn ich nicht Joachim heiße, das eine oder andere Plättchen vor mir liegen. Alle alten Überzeugungen müssen abgegeben werden. Meine neuen Plättchen werden immer mit Gold auf 5 Plättchen ergänzt, sollte ich mehr haben, muss ich aber keine abgegen. Spieler, die wie Joachim keine neuen Plättchen bekommen haben, dürfen sich 5 Gold nehmen.
Das Spiel endet, wenn alle Gebäude besetzt sind. Wer dann am meisten Punkte hat, gewinnt.
Die Idee des Bietspieles ist nicht schlecht, aber sie ist nicht sehr revolutionär. Wir hatten uns sehr viel mehr versprochen, auch wenn man sich mal die Echos in der Fachpresse ansieht. Das Spiel ist sehr willkürlich. Da führt kein Weg drumherum und wer etwas anderes behauptet, will sich nur einschleimen. Am Anfang einer Runde sehe ich zwar, was die anderen haben, aber das bringt mir nur richtige Vorteile, wenn ich zum Beispiel der einzige bin der Erpressung oder Zwang hat. Oft war es ein Vorteil, wenn man viele Münzen hat, diese einfach zu streuen. Irgendeine Person werde ich schon bekommen. Burkhard bekam bei 5 Münzen sogar einmal 4 Personen. Aber ist das Taktik? Ist es Taktik je eine Erpressung auf den Kapitän und den General zu legen, wenn ich der einzige bin, der Erpressungen auf der Hand hat?
Ohne Taktik zum Sieg?! Oder mit Taktik ins Verderben!
Nein, wie Axel bemerkt gibt es keine Strategie, die einem zum Sieg verhilft. Ich kann Glück haben und mit einer Münze den Drucker bekommen, 10 Puntke, oder Pech und mit einem Zwang, einer Erpressung und einer Münze ihn nicht bekommen.
Revolution! ist ein amüsantes Bietspiel, aber kein Spiel, das sich in das kollektive Gedächtnis der Spielgemeinde einbrennen wird. Wer diese Art der leichten Unterhaltung mag, wird gut bedient, wer ein wenig mehr Strategie wünscht, sollte sich nach etwas anderem umsehen.
Sie sollten Revolution! kaufen, wenn Sie: | Sie sollten Revolution! nicht kaufen, wenn Sie: | - gerne Bietspiele spielen | - TAKTIK groß schreiben | - gerne einfache und schnelle Spiele für die ganze Familie spielen | - keine Spiele ohne Siegstrategie mögen | - auch bei einfachen Spielen einen lustigen Hintergrund wünschen | - meinen: Und wo ist nun die Revolution!? | | | | | | |
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KurzinfosRevolution!Gesamtbewertung AutorPhilip Dubarry VerlagPegasus SpieleErscheinungsjahr2010 Spieleranzahl3 - 4 Dauerca. 45 - 60 Min. Alterab 10 Jahren Preisca. 26 € Besucher-WertungSie kennen Revolution!? Wie viele Sterne würden Sie vergeben?
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