Razzia

Razzia - Kartenspiel von Reiner Knizia

Vom alten Ägypten ins Gaunermilieu

Kennen wir dieses Spiel schon? Irgendwie kommt es uns bekannt vor. Hmm, mal sehen, welche Spiele hatte der gute Herr Knizia denn schon gemacht? Einen Moment…. ja, das passt. Ra von alea. Das ist es. "Razzia" ist die Neuauflage / Kartenspielversion des 1999 erschienen Brettspiels. Nur das Thema ist anders. Altes Ägypten und Polizeirazzia bei Verbrechern.
Wer also "Ra" schon besitzt, brauch "Razzia!" nun wirklich nicht mehr. Es funktioniert nach den gleichen Regeln:

Es gibt Schecks, keine Sonnen, von 1.000 bis 16.000. Je nach Spieleranzahl werden die Schecks anders aufgeteilt - die 1.000 kommen aber immer in die Mitte des Tisches. Die Karten werden gemischt und in zwei Haufen neben die Tafel gelegt. Es gibt Schmuck-, Bodyguard-, Geschäfte-, Gold-, Auto-, Chauffeur- und Diebkarten. Wer an der Reihe ist, deckt entweder eine Karte der beiden Stapel auf, oder spielt einen Dieb, wenn er hat, oder ruft "Ra!", nein, "Zwangsversteigerung!". Wenn man eine Karte aufdeckt, legt man sie an die Reihe der Beutekarten an. Ist es allerdings eine Polizistenkarte, kommt sie an die Reihe der Razziakarten und es kommt zur Versteigerung: Reihum bieten die Spieler einen ihrer Schecks, um die gesamte Auslage der Beutekarten zu erhalten. Wer den höchsten Scheck bietet, legt seinen Scheck in die Mitte und nimmt sich den dort ausliegenden Scheck samt der Auslage. Den Scheck legt er verdeckt vor sich aus. Niemand muss allerdings die Auslage ersteigern.Man kann maximal drei Auslagen ersteigern, im Spiel zu dritt erhält man einen Scheck mehr. Liegen sieben Kollegen aus, endet die Runde sofort. Mit einem Dieb darf man sich eine ausliegende Beutekarte nehmen. Die Zwangsversteigerung führt zu dem gleichen Ergebnis wie das Aufdecken einer Polizistenkarte. Allerdings muss der Ausrufer die Auslage ersteigern, wenn sonst niemand etwas bietet. Die Spieler, die schon früh ausscheiden haben oft das Nachsehen, da es zum Schluss mitunter lohnende Auslagen gibt.

Es ist also immer eine Zitterpartie, soll man ersteigern, oder lieber noch abwarten. Wenn aber der siebte Polizist kommt, hat man eventuell Schecks nicht einsetzen können. Zwangsversteigerungen sind sehr wichtig, damit die Auslage nicht zu wertvoll wird und so der Spieler mit dem höchsten Scheck ein Schnäppchen macht. Wenn man sich allerdings vertippt, kann es sein, dass man etwas ersteigert, das man nicht wirklich haben möchte. Am Ende einer Runde kommt es zur Wertung, insgesamt besteht ein Spiel aus drei Wertungen. In den ersten beiden zählen die Geschäfte noch nichts, aber am Ende. Wer die wenigsten Bodyguards hat, bekommt zwei Minuspunkte, wer die meisten hat, 5 Pluspunkte. Außerdem bleiben sie liegen. Die Schmuckkarten verschwinden nach einer Runde, wer keine hat erhält 5 Minuspunkte. Ansonsten zählen sie erst ab 3 Karten Pluspunkte. Diebe geben zwei Punkte, Goldkarten 3. Diese beiden verschwinden ebenfalls. Autos bringen nur zusammen mit Chauffeuren Punkte. Pro Karte einen. Sollte man also 3 Autos haben und einen Chauffeur, so bekommt man 4 Punkte. Auch die Chauffeure gehen auf den Ablagestapel.
Wer nach der dritten Wertung die meisten Punkte hat, gewinnt.

"Razzia!" ist ein kleines, schnelles, eingängiges Spiel. Obwohl es Ra gleich ist, erschien es uns fast ein wenig besser ausbalanciert, kann aber auch daran liegen, dass wir Ra doch schon einige Monate nicht mehr gespielt haben.
Zwar hängt der Erfolg auch davon ab wie die Karten auf den Tisch kommen, man muss sie wirklich sehr gut mischen, sonst sind manche Runden eher kurz. Aber dann spielt man es eben noch eine Runde, was soll's!
Auch wenn die Anleitung in dieser kleinen Schrift sehr komplex aussieht, so sollte sie niemanden davon abhalten, dieses Spiel zu spielen.
Razzia! passt in jede Tasche, leider verteilt es sich da auch gerne. Das Material ist gut, auch wenn es dazu neigt, sich zu verbreiten. Interaktion ist nicht sehr viel da um bewertet zu werden. Schließlich kann ich keinem Spieler ins Spiel spucken, nur Zwangsversteigerungen ausrufen. Manchmal muss es auch nicht unbedingt so viel Interaktion sein, um gut zu sein. Preis und Leistung stimmen, genauso wie der Spielspaß.



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Kurzinfos

Razzia

Gesamtbewertung

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Autor

Reiner Knizia

Verlag

Amigo

Erscheinungsjahr

2004

Spieleranzahl

2 - 5

Dauer

ca. 45 Min.

Alter

ab 12 Jahren

Preis

ca. 9 €

Auszeichnungen

à la carte: Kartenspielpreis der Zeitschrift Fairplay 2005 - 5. Platz

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