Ratuki

Der schnelle Karten-Koller

Ratuki ist Ligretto nur leichter. Oder nicht leichter, sondern anders. Aber nicht sehr anders. Eigentlich ist es das gleiche Spiel, nur mit einer Sonderkarte und einer anderen Regel fürs Kartenaufdiehandnehmen. Nicht umsonst finden wir folgenden Satz unten auf der Schachtelrückseite: Andere Versionen Ihrer Lieblingsspiele!

Wie bei Ligretto versuchen wir unseren Kartenstapel möglichst schnell in der Mitte vom Tisch loszuwerden. Dabei dürfen wir, anders als bei Ligretto, die Karten auch nach unten passend ablegen. Also auf eine 3 sowohl die 2 als auch die 4. Mehr als 5 Kartenstapel darf es in der Mitte nicht geben. Außerdem, auch neu, muss man sich den Stapel aus der Mitte nehmen, wenn man die 5, die höchste Karte, abgelegt hat. Ziel ist es nämlich, neben dem schon erwähnten Ziel die Karten loszuwerden, auch möglichst viele Karten am Ende genommen zu haben. Was die ganze Sache noch ein wenig anders macht, sind die Ratuki-Karten. Auf ihnen finden wir keine Zahl, sondern den Schriftzug Ratuki. Sie dienen als Joker, den ich auf jede Zahl werfen kann. Dies macht das Spiel aber fast unspielbar, da die anderen Spieler selten auf alle fünf Stapel konzentriert sind und so nicht mitbekommen, welche Zahl anstelle der Ratuki-Karte liegen sollte. Dabei ist es egal, ob die Karte nach oben oder unten zählt. Lege ich auf eine 3 eine Ratuki-Karte, darf man danach eine 4 oder eine 2 legen. Außer dem Spieler, der die Ratuki-Karte gelegt hat, bekommt das aber kaum einer mit. So ist zum einem Übersicht ein Fremdwort geworden und zum anderen weiß man nie so richtig, ob der Spieler, wenn er danach eine 5 legt und sich hastig den Stapel krallt, auch wirklich den Stapel hätte nehmen dürfen.

Im Gegensatz zu Ligretto hat man allerdings nur drei Handkarten - wie bei ReAction, und keine ausliegenden Karten. Damit fällt ein wenig die Planbarkeit aus, die gute Spieler bei Ligretto zu Spielern machte, mit denen man eigentlich nicht mehr spielen will. Wie oft starrte Ben auf bestimmte ausliegende Karten, damit er seine Karten schnell loswerden konnte.
Als eigenständiges Spiel hat uns Ratuki wenig gefallen. Es ist hektisch, man verliert schnell den Überblick und auch die Karten selbst sind wenig ansprechend. Dann doch lieber das Original.
Wenn man denkt, es wäre besser neue Karten auf die Hand zu bekommen, kann man seine Handkarten auf den eigenen Ablagestapel werfen, um neue zu ziehen. Am Ende zählen diese Karten, wie auch die noch im Nachziehstapel befindlichen, minus. Pluspunkte bekommt man für die gesammelten 5er Stapel.

Positiv zu vermerken ist die kurze Spielzeit und die noch kürzere Regel. Wer solche Spiele mag, kann sich ruhig daran wagen. Wir bevorzugen dann doch, wie schon gesagt, das gute alte Ligretto.

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