| Railroad DiceDie ersten Schienen"Das ist ja mal was ganz Neues!", so Jan. Recht hat er, einige Elemente kannten wir bisher nur aus Computerspielen.
Aber am Anfang steht ja immer das Material: Eine Menge Würfel, feste Plättchen und Einiges an Kleinkram. Nicht schlecht für eine so kleine Schachtel! Nach kurzem Studium der Regel ist der Aufbau schnell vollbracht. (Oft bereiten wir ein Spiel schon vor, aber hin und wieder soll eine Regel auch erst am Abend hervorgeholt werden. So hebt es die Spannung, ob diese Regel auch verständlich ist. Nicht ganz selten ist sie das nicht und wir nehmen ein anderes Spiel.) Aber nicht hier. Kurz und knapp aber alles drin. Immo sucht aus den großen Plättchen ein Wiesenfeld, auf dem wir starten. Da Jan die meisten Zugspiele besitzt, darf er anfangen. Hinter seinen kleinen Sichtschirm, der mehr dazu dient die Würfel zwischen hinter und vor zu trennen, als den anderen Spielern den Einblick zu verwehren, bekommt Jan noch keine Würfel. Dafür aber vier vor seinen Schutz; genauso wie wir anderen auch. Die Würfel zeigen nun ein "?", können aber auch eine gerade Schiene, ein Kurve oder ein Aktiensymbol zeigen. "?" sind Joker, Würfel, die man hinter seinen Schirm legt, sind "Geld".
Da Jan ja nun kein Geld hat, kann er entweder Aktien kaufen, gar nichts tun oder würfeln. Für jedes Fragezeichen, das er von vor dem Schirm einsetzt, darf er sich einen Würfel aus der Bank dazu nehmen. Er nimmt zwei Fragezeichen und würfelt mit vier Würfeln. Für das Aktiensymbol darf er sich eine Aktie der fünf Gesellschaften nehmen.
Momentan hat er ja 6 Würfel (vier geworfene und die zwei "?") vor seinem Schirm liegen, am Ende seiner Runde dürfen es aber nur maximal 5 sein, also muss er einen Würfel "loswerden". Jan entscheidet sich dafür, eine gerade Schiene auf das 7x7 Felder große Plättchen zu legen. Das ist der Anfang der Eisenbahnlinie. Von nun an müssen wir, wenn wir anbauen an ein Ende der Schienen bauen. Die Linie darf sich nicht kreuzen und man darf keine Sackgassen bauen. Will man von einem Plättchen auf ein anderes wechseln, muss man so bauen, dass man auf das neue Plättchen mindestens eine Schiene baut. Für das Legen eines neuen Plättchens bekommt man zwei "?"-Würfel vor den Schirm. Auf einem Plättchen müssen mindest schon fünf Schienen liegen, damit man wechseln darf. Die Regel ist nicht ganz schlüssig an dieser Stelle: Es heißt, dass man gerade gelegte Bahnhöfe mitzählen darf, es steht aber nichts davon, dass auch früher gelegte Bahnhöfe mitzählen. Aber nicht so schlimm, da kann man basisdemokratisch abstimmen.
Auf dem Plättchen kann es drei verschiedene Untergründe geben: Ebene, Berg oder Wasser. Baut man auf der Ebene, nimmt man nur den Würfel, gerade oder Kurve. Baut man aber über einen Berg, so muss man pro gelegte Schiene einen Würfel von hinter dem Schirm bezahlen. Über Wasser kostet der Spaß gar zwei Würfel.
Jan hat also nur eine Schiene gelegt. Die anderen will er noch nicht ausgeben und lässt sie liegen. Nun bin ich an der Reihe und mache auch nicht viel mehr. Bahnhöfe kann man noch nicht bauen, da wir ja kein Geld haben (nur hinter dem Schirm zählt). Ich würfle also auch mit vier Würfeln und habe Glück: zwei Aktiensymbole. Die gebe ich auch gleich für zwei Aktien der blauen Linie aus. Immo kauft mit zwei Fragezeichen auch zwei Aktien, allerdings von der roten Linie. Nun ist eine Runde schon um. Jetzt wird geschaut, wer Direktor einer Gesellschaft ist. Immo hat die meisten Aktien der roten und ich die meisten der blauen. Um unsere Direktorenarbeit anzuzeigen, legen wir uns die Gesellschaftsplättchen vor die Nase. Jede Gesellschaft kann Bahnhöfe haben. Acht oder zehn. Aber wie man sie bauen darf, unterscheidet sich. Die gelbe Linie darf man nur auf der Ebene oder am Wasser bauen. Die grüne nur an Wasser und am oder im Gebirge. Einige der Bahnhöfe kosten 3, andere 5 Würfel. Nun bekommen wir noch Geld und Passagiere. Passagiere bekommen wir noch nicht, da keiner einen Bahnhof hat. Aber angenommen, wir hätten zwei, es muss schon eine Kette sein, sonst macht das keinen Sinn, würden wir 2000 Passagiere befördern.
Es liegen maximal zwei große Plättchen aus, auf denen gespielt wird. Aber da ja eigentlich eine große Fläche ausgelegt wird, muss man das irgendwie nachvollziehen können. Dazu kommen die kleinen Plättchen ins Spiel, sozusagen eine Minimap, die an der Seite den Spielplan bilden. Auf den großen Plättchen stehen zwei farbige Pöppel, die sich auf den kleinen Plättchen dann wieder finden. So weiß man immer, wo noch gebaut werden kann und wo man sich gerade befindet.
Für jeden Bahnhof aller Gesellschaften deren Dirktor ich bin, bekomme ich einen Würfel hinter den Schirm. Mindestens aber vier. Sollte ich einen Direktorenposten verlieren, bekomme ich vier Fragezeichen vor den Schirm (Abfindung). Dann beginnt die zweite Runde
Bei der Berechnung der Passagiere gelten immer nur die jeweils längsten, ununterbrochenen Ketten. Wer am Ende die meisten Passagiere beförderte, gewinnt. Das Spiel endet, wenn der letzte Bahnhof einer Gesellschaft gebaut wurde, die Strecke nicht weitergebaut werden kann oder es keine Würfel in der Bank mehr gibt.
"Railroad Dice" ist erfrischend neu. Die Idee mit der Minimap ist interessant, so wird der Spielplan, auf dem man spielt nicht zu groß. Dennoch ist die Übersicht immer gegeben. In den Runden muss man schon eine Menge bedenken, um nicht unterzugehen. Man sollte immer und auf jedem Plättchen einen Bahnhof bauen, allerdings sind irgendwann die günstigen aus oder einer der Mitspieler setzt alle seine Fragezeichen ein, um sich eine Direktorenstelle zu kaufen. Sollte es keine Aktien mehr in der Bank geben, muss der Direktor seine Aktien verkaufen. So kann der Besitz einer Linie öfter im Spiel den Spieler wechseln.
Das Material ist sehr gut, die Grafiken ansprechend. In der kurzen Regel bleiben zwar einige Fragen offen, aber die lassen sich entweder intern regeln oder man vertraut auf die Logik. Wer gerne Eisenbahnspiele spielt, so wie Jan, der mag auch Railroad Dice, obwohl das große Glückselement eingefleischte 1830 Spieler abschreckt.
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KurzinfosRailroad DiceGesamtbewertung AutorJens Kappe VerlagWassertal SpieleverlagErscheinungsjahr2003 Spieleranzahl2 - 4 Dauerca. 60 - 90 Min. Alterab 10 Jahren Preisca. 35 € Besucher-WertungSie kennen Railroad Dice? Wie viele Sterne würden Sie vergeben?
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