Rage

Nicht aufregen!

Haben Sie schon mal „Stiche ansagen“ gespielt? Die Regeln finden Sie hier. Wenn Sie dann Rage spielen, werden Sie einige Parallelen finden. Das Spiel aber einfach nur zu kopieren und in einer schicken Schachtel zu verkaufen, wäre ein wenig zu wenig. Also gibt es Sonderkarten, die das Spiel aber auch wirklich anders laufen lassen.
Schnell noch mal die Regeln: Es gibt 6 Farben mit den Werten 0 bis 15. In der ersten Runde bekommt jeder Spieler 10 Karten, dann, je eine weniger bis zum Schluss eine Karte. Nachdem alle Spieler ihre Karten haben, wird eine Karte umgedreht, die die Trumpffarbe für diese Runde angibt. Zum Beispiel Gelb. Dann sagen alle Spieler reihum an, wie viele Stiche sie in dieser Runde bekommen. Am Ende der Runde wird abgerechnet und aufgeschrieben. Wer nach 10 Runden die meisten Punkte hat, gewinnt.

So weit kann man das Spiel auch mit zwei Kartenspielen spielen und muss nicht noch ein neues kaufen. Aber die Zusatzkarten machen das Spiel interessanter. Auch dass es sechs Farben gibt und nicht nur vier trägt dazu bei, dass das Spiel sich anders anfühlt. Bei vier Farben werden mehr Karten bedient. Bei sechs wird häufiger gestochen. Aber zu den Sonderkarten. Es gibt folgende:
+5: Der Stich zählt 5 Pluspunkte, die am Ende der Runde verrechnet werden.
-5: Der Stich zählt 5 Minuspunkte, die am Ende der Runde verrechnet werden.
!: Trumpfwechsel. Sehr gemeine Karte. Die aktuelle Trumpffarbe wird verdeckt und eine neue aufgedeckt. Stellt das gesamte eigene Spiel auf den Kopf. Eben hatte ich noch 4 Trumpfkarten, nun keine mehr.
J: Der Joker. Er ist die höchste Karte einer angesagten Farbe. Wenn man will, bekommt man mit ihm eigentlich immer einen Stich, es sei denn „!“ wird gespielt. Dann kann es eng werden.
Ǿ: Es gibt in dieser Runde keinen Trumpf und für die nächste wird ein neuer aufgedeckt.

Punkte gibt es nach folgendem Muster: Alle erhaltenen Stiche zählen einen Punkt. Habe ich genau so viele bekommen, wie ich angesagt habe, erhalte ich weitere 10 Punkte. Habe ich eventuell +5 oder -5 Karten bekommen, werden die nun abgezogen oder addiert. Habe ich weniger oder mehr Stiche bekommen, erhalte ich -5 Punkte, plus meine Stiche.

Rage ist ein kleines bisschen, na gut, ein großes bisschen willkürlicher und vom Zufall abhängiger als "Stiche ansagen". Durch die sechs Farben und die Sonderkarten kann ich genauso gut mit einer 0 einen Stich bekommen, wie mit einer 15. Die Regel, dass die angesagten Stiche nicht der Kartenmenge entsprechen darf, spielen wir auch bei Stiche ansagen. Je weniger Karten im Spiel sind, desto gemeiner ist diese Regel und benachteiligt den Letzten, der Stiche ansagen muss. Ein gutes Beispiel: Wir befinden uns in der letzten Runde. Justus beginnt anzusagen. Er sagt einen Stich an. Alle anderen sagen 0. Nun bin ich an der Reihe. Trumpf ist Gelb, was aber völlig egal ist, da ich eine -5 Karte auf der Hand halte. 0 darf ich aber nicht ansagen, dann hätten wir genauso viele Stiche angesagt, wie Karten in der Runde. Also muss ich einen sagen, obwohl ich den nie im Leben bekommen werde. Gemein.

Rage spielt sich am besten mit vielen Spielern. Ab 6 bringt es wirklich Spaß, auch wenn man nur wenig Einfluss hat. Man muss immer bedienen, erst wenn man nicht mehr bedienen kann, darf man eine Sonderkarte oder eine Trumpfkarte spielen.
Den Namen „Rage“ verdient es zu Recht, Ben hatte bei unserem letzten Spiel wirklich Pech: Seine Karten wurden immer überstochen und er musste sich mit nur 3 von 10 richtig angesagten Runden auf den letzten Platz begeben.

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