Poison

In den Zauberkessel damit!

Manchmal frage ich mich, warum Spiele englische Namen haben. Klingen die cooler, besser oder vielleicht sogar sexier? "Gift" ist sicherlich kein so guter Name für ein Spiel, aber "poison" heißt ja nun nichts anderes und es geht auch mit diesem Namen darum fiese Tränke zu mischen und andere zu vergiften. Oder ihnen zumindest das Gift zuzuschieben, schließlich ist das Spiel ab 8 Jahren, da kommt keiner zu Schaden.
Aber Spaß bringen will das Spiel auch nicht. Nein, das ist falsch. Es will sicherlich Spaß bringen, es ist sehr bemüht und man sieht ihm an, dass es sich sehr anstrengt, denn ansosten hätte es ja einige Neuerungen mit an Bord über die man sich dann geteilter Meinung sein könnte. Aber alles ist schon mal dagewesen und zum Teil auch besser; da kommt der Spieler nicht drauf sich Gedanken zu machen. Man spielt einfach los und nach ewig scheinenden 30 Minuten ist alles vorbei.

Auch wenn hier der Eindruck erscheinen mag, dass wir das Spiel nicht mochten, möchte ich noch einmal versichern: Wäre Poison das erste Spiel dieser Art, oder das einzige auf der ganzen Welt, würden wir gar nicht mehr aufhören es zu spielen, aber ist es nicht. Und irgendwann kann man von Herrn Knizia auch mal etwas Neues, Aufregendes erwarten, nicht nur immer wieder die Suppe vom Vortag.

Aber nun zum Spiel: es gibt drei Kessel auf dem Tisch, die man sich denken muss. In den einen kommen nur rote, in den anderen nur blaue und in den dritten nur lilafarbene Karten. Damit das nicht zu langweilig wird gibt es noch fiese Giftkarten, grün, die man in alle Kessel legen darf. Sinn und Zweck der Legeaktionen ist es seine Handkarten loszuwerden ohne den Inhalt eines oder mehrerer Kessel nehmen zu müssen. Genommen werden muss immer, wenn ein Kessel den Wert 13 überschreitet. Lege ich eine Karte, die zu den schon liegenden Karten addiert einen Wert über 13 ergibt, muss ich alle im Kessel liegenden Karten nehmen. Am Ende, wenn alle Karten gespielt wurden, bekomme ich für jede Karte einen Minuspunkt. Die Giftkarten zählen je 4 Minuspunkte.
Aber es gibt ein Licht am Endes des Tunnels: Habe ich die meisten Karten einer Farbe, zählen sie kein Minus für mich. Das Spiel endet nach so vielen Runde, wie Spieler mitspielen, oder eventuell früher, wenn keiner mehr Lust haben sollte.

Große Taktiken kann man sich nicht zurecht legen, außer, dass man vermeiden sollte Kessel zu nehmen. Ein bisschen vorauschauendes Denken ist sicherlich gefragt, da man theroretisch auch mitzählen kann. Wer also viele Karten einer Farbe auf der Hand hält, sollte darauf spekulieren die meisten Karten in dieser Farbe zu ergattern, allerdings sollte er davon Abstand nehmen Giftkarten in diesen Kessel zu werfen, da er sie schneller wieder auf der Hand haben wird, als er "Kleingiftkartennachziehstapel" sagen kann.

Poison ist wie gesagt nicht schlecht - jetzt kommt der diplomatische Teil - aber es bringt nichts Neues in die Welt der Spiele. Es ist ein seelenloses Spiel, das mehr ans Abwerfen bei "32 Heb-auf" erinnert, als an ein taktisches Spiel á la (wenn ich mich jetzt mal nicht in die Nesseln setze) 6 nimmt!. Hätten wir Spiele wie dieses nicht schon x-mal gespielt, würde es eine bessere Wertung durchaus verdient haben. Na, war das diplomatisch genug?!

Strategie / Taktik				Jetzt kaufen bei
Glück / Zufall
Interaktion
Anleitung / Material
Spielspaß			Spiel kaufen bei	Buy Game on
Preis / Leistung