Palatinus

Die sieben Hügel von Rom

Der Palatin ist einer der sieben Hügel Roms und war schon im 10 Jahrhundert v. Chr. besiedelt. Im Norden liegt malerisch gelegen das Forum Romanum und im Süden der Circus Maximus. Natürlich erst später, das heißt heute. Und früher, aber nicht so früh, wie uns das Spiel in die Vergangenheit entführt. Es geht darum, als ein Volksstamm die sieben Hügel zu bevölkern, mit Händlern, Bauern und einem Heerführer. Aber nicht alle Hügel sind gleich schön, so gibt es am Ende zwischen 2 und 6 Punkte für die einzelnen Steinhaufen. Nur wer eine Mehrheit von Personen zusammen bringt, bekommt die Punkte. Am Ende siegt, wie so oft, der Spieler mit den meisten Punkten. Da könnte man sich doch auch mal was Neues einfallen lassen…

Zu Anfang legt man die Scheibe mit dem A in die Mitte des Tisches. Alle Scheiben bestehen aus sechs Sechsecken mit einem Secheck in der Mitte, auf den das Punkteplättchen kommt. Der Palatin ist immer 6 Punkte wert und liegt in der Mitte. Die anderen sechs Hügel legt man drumherum, wie sie dabei an den ersten Hügel angelegt werden ist egal. Dann verteilt man die Punkteplättchen. Es gibt zwei verschiedene Felder auf den Hügeln, Felder und Felder mit Quellen. Diese sind gelb hervorgehoben und haben einen blauen Rand. Je nach Spieleranzahl erhält man eine bestimmte Anzahl an Händlern und Bauern und Heerführern. Reihum legen die Spieler je eine ihrer Personen, manche haben auf der Rückseite eine Wölfin, diese darf man auch verdeckt legen. Wenn alle Personenplättchen liegen, kommt es zur Wertung. Dabei wird immer von A nach G vorgegangen. Dazu werden dann alle verdeckt gelegten Plättchen aufgedeckt. Zuerst wird geschaut, ob ein Heerführer auf dem zu wertenden Hügel liegt. Ist das der Fall, zählt man die ihn umgebenden Händler und Bauern. Ist eine Summe größer, nimmt der Heerführer diese Sorte gefangen, auch eigene. Sind die Summen gleich, verschwindet der Heerführer vom Hügel. So hat er direkt keinen Einfluss auf die Punkte, die die Spieler pro Hügel sammeln, kann aber die Verhältnisse ändern.
Danach zählen die Spieler ihre Punkte, die Plättchen auf diesem Hügel liegen haben: Die Händler bekommen für jeden anderen Händler, der an sie angrenzt einen, für jeden Bauern 2 und für jeden Heerführer 3 Punkte. Die angrenzenden Plättchen dürfen auch auf anderen Hügeln liegen. Bauern erhalten für jedes freie angrenzende Feld 2 Punkte, für jede Quelle auch 2 und für jede freie Quelle deswegen 4 Punkte. Wer nun die meisten Punkte zusammenbringt, gewinnt das Punkteplättchen aus der Mitte. Nachdem all Hügel auf diese Weise gewertet wurden, gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten. Bei Gleichstand, der mit den meisten Punkteplättchen, bei Gleichstand, der, der fehlerfrei "Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid" dreimal sagen kann.

Zuerst einmal das, was uns nicht gefallen hat: Das ganze Spiel ist zu klein. Die Hügelplättchen könnten etwas größer sein. Die Farben sind, mal wieder!, pastell. Weder die Schachtel noch die Plättchen fallen stark ins Auge. Weichgespült sieht's aus. Da eben auch die Schachtel schmucklos aussieht, glaube ich nicht, dass es viel gekauft wird. An sich schade, da es ein nettes kleines Spiel ist. Und nicht das "nett", das man benutzt um zu sagen "Sie ist ja ganz nett". Vergleicht man es mit anderen Spielen dieser Preisklasse, kann es aber nicht immer mithalten. Die Idee mag ganz gut sein, aber durch das kleine Spielmaterial leidet der Überblick. Und die schon erwähnten Farben tragen auch nicht unbedingt dazu bei.
Es ist ein schnelles Spiel, das jedes Mal anders ist. Palatinus kommt mit wenig Glück aus, verlangt aber auch nicht zu viel strategisches Denken, da man, besonders im Spiel zu fünft, beim besten Willen nicht ahnen kann, was die Mitspieler wo hinlegen. So ist es eher von Zufall abhängig, ob ich viele Punkte sammel oder nicht. Im Spiel zu dritt wird es dann taktischer. Die Anleitung passt zum Spiel: auch sie ist viel zu klein. Die 5 Cent für ein DIN A4 Blatt hätten schon noch drin sein können. Der geschichtliche Hintergrund mag in Ordnung sein, aber ob man Latrinen oder Bevölkerung verteilt ist ziemlich egal. Fürs Spiel kommt kein wirkliches "Dolce Vita" auf.
Insgesamt ein 3-Sterne Spiel, da die Ansätze sehr interessant sind, aber in der Umsetzung einige Mängel herrschen. Hier hätte der deutsche Vertreiber Abacus Spiele mehr Einfluss ausüben sollen.

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Preis / Leistung