| OregonDer Weg nach Westen war weit...Oregon. Oregon. Oregon. Was mag das wohl bedeuten? Nicht einmal Wikipedia weiß das. Vielleicht hat es mit dem Beinamen Biberstaat zu tun, vielleicht aber auch nicht. Klingt wie Oregano, hat aber auch damit nichts zu tun. Warum also gerade dieser Name? Denken Norweger im Winter an die Weiten der Prärie? Träumen sie von Büffeln und Bibern? Auch das nur pure Spekulation. Deswegen wollen wir uns lieber den Fakten zuwenden, daran kann man sich festhalten.
Oregon ist eines dieser Spiele, die weder sehr gut noch sehr schlecht sind. Ich vertrete immer die Meinung, dass diese Spiele ideal für Wenigspieler sind. In den Spielrunden muss ich mir dann immer anhören, wenn das so wäre, bekämen ja alle Spiele 4 Sterne. Nun, meine Spielgruppe würde also lieber drei verteilen, aber, Chef zu sein ist hin und wieder auch mit tollen Privilegien verbunden, deswegen haben wir hier wieder ein vier Sterne Spiel. Dies soll keineswegs das Spiel schlecht machen, ich denke wirklich, dass Wenigspieler im Gegensatz zu uns, die schon so viele Spiele gespielt haben, noch mehr Spaß mit Oregon haben werden.
Das Spiel verlangt von uns, dass wir Farmer setzen und Gebäude bauen. Dazu ist der Spielplan in Felder eingeteilt, die jeweils durch ein Symbol auf der x-Achse und eines auf der y-Achse definiert werden. Zum Beispiel Adler und Feuerstelle. Mit diesen zwei Karten darf ich einen Farmer entweder in einer der sechs Felder Adler/Feuerstelle oder Feuerstelle/Adler setzen. Bin ich an der Reihe muss ich mich entscheiden, entweder Farmer oder Gebäude. Bei den Gebäuden habe ich etwas mehr Auswahl, denn eine Gebäudekarte spiele ich immer mit nur einer Geländekarte aus. So kann ich entweder die Spalte oder die Reihe wählen.
Auch beim Setzen ergeben sich unterschiedliche Folgen: Setze ich einen Farmer bekomme ich für jedes Gebäude an das er grenzt Punkte. Bei Gold- oder Kohleminen darf ich mir eines der entsprechenden verdeckten Plättchen nehmen.
Setze ich aber ein Gebäude, bekommen alle Spieler, deren Farmer an das neue Gebäude grenzen Punkte. Es gibt sieben unterschiedliche Gebäude:
1. Die Kohlemine: Man darf sich ein verdecktes Kohleplättchen nehmen, diese sind 1 bis 3 Punkte wert.
2. Die Goldmine: Man darf sich ein verdecktes Goldplättchen nehmen, diese sind 3 bis 5 Punkte wert.
3. Der Hafen: Dieser muss an ein Wasserfeld grenzen, er bringt 4 Punkte pro Farmer.
4. Der Bahnhof: Er muss auf ein Schienenfeld platziert werden und bringt einen Punkt. Außerdem darf ich meinen Extrazug Joker umdrehen, wenn ich ihn schon benutzt habe.
5. Die Poststation: Sie bringt 3 Punkte.
6. Der Kolonialwarenladen: Er bringt einen Punkt. Außerdem darf ich meinen Geländejoker wieder umdrehen. Der Geländejoker kann anstatt einer Geländekarte gespielt werden, dann darf ich mir die Geländeart aussuchen.
7. Die Kirche: Sie bringt pro Farmer der an sie angrenzt einen Punkt. Lege ich die Kirche zu schon stehenden Farmern, bekomme ich diese Punkte pro eigenem Farmer. Maximal können acht Farmer an sie angrenzen.
Meine Farmer darf ich auf jedes Feld außer den Wasserfeldern setzen. Gebäude immer nur auf ihren entsprechenden Hintergrund, also Minen nur ins Gebirge. Hier wäre es schön gewesen, wenn der Hafen noch irgendwie etwas Wasser zeigen würde. So kann es schon mal passieren, dass er falsch gesetzt wird und man es erst einige Runden später bemerkt.
Habe ich entweder den Farmer oder das Gebäude gesetzt, darf ich noch, wenn ich meinen Joker noch habe, einen Extrazug machen. Allerdings darf ich zwischendurch keinen neuen Karten nachziehen. Am Ende einer Runde ergänze ich meine Karten wieder auf vier, wobei eine ein Gebäude, eine andere eine Landschaft sein muss.
Das Spiel endet, wenn drei der sieben Gebäude verbaut wurden. Die Runde wird dann noch zu Ende gespielt und es gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.
Wie man sieht, sind die Regeln nicht sehr schwer zu verstehen, dementsprechend ist das Spiel auch schnell gespielt. Hin und wieder kann es vorkommen, dass ein Spieler länger überlegen muss, da er mehrere lukrative Möglichkeiten hat, seine Farmer oder Gebäude zu platzieren. Kann ein Spieler drei Farmer aneinander platzieren, diagonal gilt hier nicht, bekommt er fünf Siegpunkte.
Oregon ist ein feines Spiel, das sicherlich nicht sehr viel Taktik erfordert, da die Aktionen in der Regel durch die Handkarten vorgegeben sind. Aber das macht es wiederum zu einem idealen Spiel für Wenigspieler. Schneller Spieleinstieg, relativ kurze Spielzeit und eine stimmige Umsetzung sind die klaren Vorzüge von Oregon.
Auch wenn es eigentlich keine Interaktion gibt, das Einzige, was passieren kann, ist dass ein anderer Spieler mir einen guten Platz zubaut, hatten wir nicht das Gefühl, dass man nur für sich spielt. Während die anderen Spieler an der Reihe sind, kann ich mir Gedanken machen, wie mein Zug aussehen wird. Passiert etwas, das meine Pläne zunichte macht, muss ich neu überlegen. Klar, ich kann auch nebenbei Fernsehen und meinen Zug erst dann planen, wenn ich an der Reihe bin, aber wer macht das schon?
Am Ende des Spiels werden die gesammelten Kohle- und Goldplättchen zu den schon erlangten Punkten gezählt. So sieht man auf der Kramer’schen Leiste zwar wer führt, aber ein gewisses Überraschungsmoment bleibt bestehen.
Auch bei diesem Spiel haben wir eine niedrige Altersempfehlung. Uns fällt es schwer vorzustellen, wie Achtjährige das Abwägen, wo sie am meisten Punkte bekommen, schaffen. Sicherlich können sie mitspielen, aber um zu gewinnen sollten sie schon einige Jahre älter sein. Immerhin muss man keine Karten lesen oder diese zur richtigen Zeit ausspielen.
Der größte Glücksfaktor bleibt das Nachziehen der Karten. Hat man, wie ich im ersten Spiel und Jan in seinem ersten Spiel das zweifelhafte Glück immer nur Feuerstellen nachzuziehen, aber noch keiner hat dort etwas gebaut, muss man eventuell einige Runden einplanen in denen man keine Punkte bekommt. Hinzu kommt, dass wenn ich so viele dieser Karten auf der Hand habe, die anderen Spieler eher wenig davon auf die Hand bekommen und demzufolge dort keine Gebäude platzieren.
Sie sollten Oregon kaufen, wenn Sie: | Sie sollten Oregon nicht kaufen, wenn Sie: | - Wenigspieler sind | - mehr Taktik wünschen | - ein Spiel suchen, bei dem Glück und Taktik ausgewogen sind | - meinen, dass Spiele länger dauern sollten | - Spiele ohne Würfel suchen | - mehr Interaktion wünschen | - jede Runde abwägen wollen, was wohl der beste Zug ist | | | | | |
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KurzinfosOregonGesamtbewertung AutorÅse Berg, Henrick Berg VerlagHans im GlückErscheinungsjahr2007 Spieleranzahl2 - 4 Dauerca. 45 - 60 Min. Alterab 8 Jahren Preisca. 23 € Besucher-WertungSie kennen Oregon? Wie viele Sterne würden Sie vergeben?
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