Mundus Novus

Mundus Novus - Gesellschaftsspiel, Kartenspiel, Sammelspiel von Bruno Cathala & Serge Laget

Die Reichtümer der Neuen Welt!

Es gibt viele Handelsspiele, die gut sind. Es gibt auch viele Handelsspiele, die uns begeistern. Ebenso viele Handelsspiele haben interessante Mechanismen, die überzeugen. Wenige Handelsspiele vereinen diese drei Punkte. Noch weniger vereinen diese drei Punkte und fallen dennoch durch. Mundus Novus ist leider so eines. Auch wenn es die ersten 30 Minuten begeistern konnte, der Einstieg ist leicht, der Handelsteil durchdacht und die Mechanismen passen einfach, so schwand diese Begeisterung in den folgenden 30 Minuten abrupt. Was war geschehen? Nun, die meisten meiner Mitspieler sind sehr speziell. Der eine spielt dies nicht, der andere das nicht, wieder einer spielt alles und ärgert sich, dass der eine dies nicht und der andere das nicht spielt. Was sie aber teilen ist der Wunsch nach Begeisterung, nach Fesselung, nach Abwechslung. Und dies sei hier nicht gegeben. Das mag zum Teil stimmen, aber dennoch ist Mundus Novus kein schlechtes Spiel. Es mag seine Längen haben, aber so viele Spiele haben das - auch gute Spiele.
Im 16. Jahrhundert schreit die Neue Welt danach ausgebeutet zu werden. Dieser Schrei bleibt nicht ungehört und so machen wir uns auf ihm zu folgen. Die kurze Regel ist schnell gelesen und die Mechanismen sind auch schnell verstanden. Leider bleiben einige Fragen offen, die man nur mit Hilfe des Internets lösen kann. Auch die vier anderssprachigen Regeln helfen da leider nicht. Aber erst einmal zu den Mechanismen und Siegbedingungen. Wem es gelingt 75 Dublonen anzuhäufen, gewinnt sofort. Auch derjenige, der es schafft 10 unterschiedliche Karten auf der Hand zu haben, die Werte 1 bis 9 und das Relikt, gewinnt sofort. Hat man die ersten Runden hinter sich, bemerkt man, dass beide Bedingungen es in sich haben. Bis man mehr als 5 Dublonen Einnahmen in einer Runde hat, vergehen mehrere Runden. Bis man sein Kartenlimit von anfangs 5 auf 10 gebracht hat, nicht weniger.
Ziel in einer Runde ist es, eine Kombination von Karten auszulegen. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: entweder lege ich Karten einer Art aus, also nur 3er oder 6er, oder ich lege unterschiedliche Karten aus. Bei der ersten Variante kann ich eine Karte bekommen, die mir dauerhaft einen Bonus gewährt, bei der zweiten Variante bekomme ich Gold aus der Bank.

Zu Anfang versucht man natürlich neue Karten zu bekommen, die es einem ermöglichen mehr Karten auf der Hand zu halten, denn am Ende einer Runde muss ich alle nicht gebrauchten Karten abwerfen. Ohne Depots oder Schiffe, kann ich mein Handkartenlimit nicht erhöhen.
Depots erlauben es, je nach Güte, am Ende einer Runde entweder eine oder zwei Karten in das Depot zu legen, so dass man die nächste Runde mit mehr Karten beginnt; die 5 Startkarten bekommt man jede Runde neu.
Schiffe verschaffen einem auch neue Karten. Am Anfang der Runde wird für jedes Schiff eine Karte vom Stapel aufgedeckt. Der Spieler mit der niedrigsten Schiffnummer, darf als erstes so viele Karten nehmen, wie er Schiffe besitzt. Diese Karten muss man aber wieder am Ende der Runde abgeben, wenn sie nicht in einer Kombination genutzt wurden. Nur das Depot verschafft einem dauerhaft mehr Karten.
Unter den zu handelnden Karten gibt es drei Kategorien: die billigen, 1-3, die mittleren, 4-6, und die teuren, 7-9. Je nachdem welche Kombination ich abgebe, darf ich mir eine bestimmte Karte aus der Auslage nehmen. Habe ich nur drei der billigen, muss ich mit der ersten Karte Vorlieb nehmen. Nur wenn ich mehr Karten im Satz habe, darf ich auch unter den anderen wählen. Die mittleren Karten erlauben es gleich unter den ersten drei zu wählen und mit den teuren Karten kann ich frei über die Auslage verfügen. Mundus Novus von Asmodee
Das Handeln ist das Kernstück des Spieles. Der Handelsherr bestimmt zu Anfang wie viele Karten jeder Spieler zum Handeln anbieten muss. 2 ist das Minimum und 4 ist das Maximum. Diese legen alle Spieler zuerst verdeckt, dann offen vor sich aus. Der Markt wird noch mit drei Karten bestückt und los kann es gehen. Zum Handeln nehme ich eine Karte von einem anderen Spieler. Diese kann ich entweder mit dem Markt tauschen oder auf die Hand nehmen. Danach ist der Spieler an der Reihe, von dem ich die Karte genommen habe. Dies geht so lange, bis alle Spieler wieder so viele Karten auf der Hand haben, wie sie zu Beginn hatten. Nun werden die Kombinationen ausgelegt, dabei entscheidet der Handelsherr, wer beginnen soll. Haben dies auch alle Spieler getan, sobald eine Karte genommen wurde, wird eine neue aufgedeckt, endet die Runde. Als Handelsherr kann es damit interessant sein, nicht als Erster nehmen zu müssen, weil vielleicht gerade nichts Interessantes ausliegt, oder man, aufgrund seiner Kombination, nicht die Karte bekommen kann, die man möchte.

Beginnt die neue Runde, bekommen alle Spieler Einkommen anhand ihrer Karten. Dann wird geprüft, ob es ein Ereignis gibt und gegebenenfalls dieses ausgeführt. Die meisten Ereignisse sind negativ und wollen eigentlich vermieden werden. Zur Anwendung kommt ein Ereignis immer dann, wenn die erste Karte der Auslage ein Ereignis zeigt. Dieses gilt auch so lange, bis die Karte genommen wird. Man muss schon einige Partien spielen, damit man alle Vorzüge der Karten kennt und auch umsetzen kann. So hatten wir während eines Spieles die ganze Zeit eine Karte vorne liegen, die niemand wollte. Deren Ereignis verminderte den Ertrag aus unterschiedlichen Karten, so dass das Ziel 75 Dublonen zu haben, eigentlich vergessen werden konnte. Hätte man die Vorzüge der Karte besser gekannt, oder wären sie den Spielern offensichtlicher gewesen, hätte sich vielleicht einer dazu breitschlagen lassen diese zu nehmen.
Ab der sechsten, siebten Runde machte sich bei einigen Spielern ein gewisser Unmut breit, da sie absehen konnten, dass sie hochstwahrscheinlich nicht den Sieg erreichen würden. Hinzu kam, dass gemeint wurde, die Abläufe würden sich zu stark wiederholen und die Ziele seien nur nach einer zu langen Spielzeit zu erreichen. Dies ist sicherlich nicht ganz falsch, würde man das Spiel noch häufiger spielen, verfügten alle Spieler über das nötige Wissen auch anscheinend schwache Karten sinnvoll nutzen zu können. Diese These konnte leider nicht überprüft werden, da die Mehrheit an weiteren Partien nicht interessiert war und ich so nur wieder mit Neulingen spielen konnte.

Mundus Novus ist sicherlich nicht das beste aller Spiele, aber es hat einen interessanten Mechanismus, den wir bisher nicht sehr oft gesehen haben. Wenn die Spielzeit näher an der Vorgabe von 30 Minuten läge, wären viele der Spieler sicherlich positiver eingestellt gewesen, so dauert es aber dann doch ein wenig zu lang.

Sie sollten Mundus Novus kaufen, wenn Sie:
Sie sollten Mundus Novus nicht kaufen, wenn Sie:
- Spiele mit interessanten Mechanismen mögen- Spiele mit schlechten Anleitungen nicht leiden können
- es noch besser finden, wenn diese Mechanismen auch gut funktionieren- Spiele nicht mögen, die sich - besonders mit mehreren Spielern - eigentlich nur hinziehen
- keine Probleme mit schlechten Anleitungen haben- es eher mögen für sich selbst zu spielen


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Kurzinfos

Mundus Novus

Gesamtbewertung

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Autor

Bruno Cathala & Serge Laget

Verlag

Asmodée Editions

Erscheinungsjahr

2011

Spieleranzahl

2 - 6

Dauer

ca. 60 - 90 Min.

Alter

ab 14 Jahren

Preis

ca. 20 €

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