Müller & Sohn

Müller & Sohn - Würfelspiel, Laufspiel von Reinhold Wittig

Das Zunftspiel wackerer Müllersleute

Ein Müllerbursche muss wandern, denn nur wer kein guter Müller ist, dem fällt niemals das Wandern ein. Und so machen sich pro Spieler zwei Müllersöhne auf den Weg, ein Müllermeister zu werden. Ihr Weg ist lang und da kommen einige Geschichten gerade recht. Wer hört nicht gerne den Klatsch aus dem nächsten Dorf? Dafür lässt man dann schon mal was springen. Haben die Müllersöhne genügend Geld und Erfahrung sammeln können, dann ist es Zeit sich eine eigene Mühle zu suchen und dort als Meister tätig zu werden. Praktisch daran, Müllersöhne, die dort eine Rast einlegen, geben gerne ein wenig Geld für Brot und Wurst aus.
Sobald ein Vater beide Söhne zu richtigen Müllern gemacht hat, dass heißt, sie haben jeder eine eigene Mühle, endet das Spiel.

Aufregend ist das Spiel nicht. Auch nicht sehr unterhaltsam. Es ist eher sehr eintönig und auf Dauer stören die wenigen Handlungsmöglichkeiten. Klar, das Spiel hat schon über 20 Jahre auf dem Buckel und wir sind auch nicht mehr so spritzig wie damals. Aber selbst mit der nostalgischen Brille ist es ein wenig langwierig und, wenn man es mit weniger als 5 Personen spielt, äußerst zäh.
Jeder Spieler schickt zwei Müllerburschen in die Welt hinaus. Zu Anfang verfügen bei über ein Kapital von 7 Mühlsteinen, das hier das Geld symbolisieren soll. In der Mitte des Tisches liegt das zusammenrollbare Spielbrett, auf dem ein Rundparcours zu sehen ist. Nacheinander stellen die Spieler je einen ihrer Burschen auf ein Feld des Parcours. Wer an der Reihe ist, darf würfeln. Bei einer eins muss man eine Ereigniskarte nehmen, auf der ein Spruch zu lesen ist. Dieser hat einen Einfluss auf das, was der Spieler tun soll. So muss er zwei Runden schweigen, bei Immo ist das die beste Karte, die es gibt, oder Geld an andere abgeben. Bei einer 2 kann man sich entscheiden, ob man eine Karte nehmen will, oder lieber einen der zwei Burschen 2 Felder bewegen will. 3, 4, 5 bewegen einen Burschen und bei einer 6 kann man die 6 Punkte auf beide Burschen verteilen.
Müller & Sohn - Würfelspiel, Laufspiel von Reinhold Wittig Lande ich mit einem meiner Jungs auf einem Feld, auf dem schon andere Figuren stehen, bekomme ich von jeder Figur einen Mühlenstein. Wer 14 Mühlensteine ausgibt, darf seine erste Mühle kaufen. Allerdings sollte man sich nicht blank spielen, da man sonst Geldgeschenke und andere Ausgaben nicht mehr aufbringen kann. Zwar kann man sich selbst beleihen, die 14 Mühlsteine kommen auf die gekaufte Mühle, aber bevor man für 7 Mühlsteine die zweite Mühle kaufen kann, muss man den Kredit zurückbezahlt haben.
Was allerdings passiert, wenn man gar kein Geld mehr hat, ist in der Regel nicht zu finden.
Es gewinnt der Spieler, der als erster zwei Mühlen kaufen konnte.

Das Spiel ist nun mittlerweile über 20 und das merkt man ihm an. Es gibt wenig Interaktion, nur das Bezahlen an die anderen stellt so etwas wie Interaktion dar. Taktisch ist es auch nicht unbedingt zu nennen, da ich ja nur würfel und dann in aller Ruhe sehen kann, wo ich hinlaufen sollte. Mit zwei Figuren ist das auch keine Herausforderung. Erwähnen sollte ich noch, dass man einen Mühlstein bekommt, wenn man den Parcours einmal umrundet. Aber auch damit dauert das Sammeln von 17 oder mehr Steinen ewig. Nur wer viel Glück hat, etwa wie Gerd, kann sich solche Ausgaben leisten.
Als Gerd seine zweite Mühle baute hatte ich genau so viel Geld wie zu Beginn des Spiels.

Als Flohmarktkauf eine nette Abwechslung zu den neuen, taktischeren und interessanteren Spielen. Aber schon damals war das Material sehr gut. Der abwaschbare und zusammenrollbare Spielplan sieht immer noch so aus wie vor 20 Jahren und die Gestaltung mit verschiedenen Mühlen aus aller Welt ist auch ganz nett. Heute wäre er allerdings bunt.

Sie sollten Müller & Sohn kaufen, wenn Sie:
Sie sollten Müller & Sohn nicht kaufen, wenn Sie:
- Kinder haben und zeigen wollen, was Sie damals spielten- meinen, dass Spiele durchaus ein wenig mehr Taktik bieten sollten
- gerne einfache Spiele spielen- meinen, dass sich 20 Jahre alte Spiele einfach heute nicht mehr spielen lassen (außer Skat, Schach…)
- keine Berührungsängste mit alten Spielen haben- sich auf nichts Alten einlassen können


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Kurzinfos

Müller & Sohn

Gesamtbewertung

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Autor

Reinhold Wittig

Verlag

Kosmos

Erscheinungsjahr

1986

Spieleranzahl

4 - 6

Dauer

ca. 60 - 90 Min.

Alter

ab 8 Jahren

Preis

Nicht mehr erhältlich

Auszeichnungen

Spiel des Jahres 1986 - Sonderpreis 'Schönes Spiel'

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