Das Geheimnis von Monte Cristo

Das Geheimnis von Monte Cristo - Sammelspiel, leichtes Spiel, einfaches Spiel, Monte Cristo von Arnaud Urbon & Charles Chevallier

Zeig uns den "Action Slide"!

Diesem Spiel liegt ein Roman zugrunde, "Der Graf von Monte Cristo", allerdings ist die Umsetzung, was zumindest die Romanvorlage betrifft nicht allzu nah am Text. Im Spiel soll der Graf von Monte Cristo seinen Schatz in den Verliesen der Festung Chateau d'If versteckt haben, da er dies ja wie seine Westentasche kennen müsse, war er ja jahrelang dort eingesperrt. So machen sich die Spieler also mit ihren Schatzsuchern bei Ebbe auf, die Gefängnisinsel nach den versteckten Schätzen des Grafen zu durchforsten.

Dem Spiel liegt ein neuer Mechanismus bei, der sogenannte "Action Slide", für alle diejenigen, die Anglizismen liegen ein gefundenes Fressen, für die anderen vielleicht eher schlecht übersetzt mit "Aktionsrutsche". Dies ist ein kleines, aus Pappteilen zusammengesetztes Konstrukt, in dem vier Spalten zu finden sind. In jeder Spalte platzieren wir zu Anfang je eine Kugel eines Mitspielers, so dass alle Spieler in jeder Spalte vertreten sind. Zu achten sei auf die Raffinesse, dass keine gleichen Kugeln in der gleichen Ebene liegen dürfen. Desweiteren bekommen die Spieler noch einige Schatzsucher auf die Hand, die sie später in den Verliesen platzieren dürfen.

Der "Action Slide" ist in vier Aktionen unterteilt; jeweils die unterste Kugel, sprich der Besitzer der Kugel, führt in dieser Runde die entsprechende Aktion aus. Die erste Aktion besteht darin so viele Karten vom Nachziehstapel zu ziehen, wie Spieler am Spiel teilnehmen und sich dann zu entscheiden, wer welche Karte bekommt. Auf diesen Karten finden sich zwei Informationen: Zum einen die Anzahl an Schatzsuchern, die ich mir aus dem allgemeinen in den persönlichen Vorrat nehmen darf und zum anderen eine Anzahl an farbigen Taschen. Die Taschen haben eine doppelte Funktion: Pro Schatzpunkt, den ich später im Spiel aus der Festung tragen will, brauche ich eine Tasche und es muss auch noch die Farbe übereinstimmen. Rote Schätze lassen sich nur in roten Taschen aus den Verliesen bergen.
Hat sich der Startspieler entschieden, wie er die Karten verteilt, kommen wir zu der Aktion des "Action Slide": Er muss nun seine Kugel aus der untersten Mulde herausnehmen und auf eine der anderen drei Aktionen verteilen. Er darf nie in die gleiche Aktion seine gerade gebrauchte Kugel einsetzen. Als nächste Aktion kommt das Hinausschicken der angestellten Schatzsucher. Ich darf als erster Spieler bis zu drei Schatzsucher ins Spiel bringen. Die nachfolgenden Spieler dürfen nur einen Schatzsucher einsetzen. Zur Auswahl stehen die sechs Verliese, die sich während des Spieles mit Schatzplättchen füllen, so dass man zu Anfang noch nicht weiß, in welchen Verliesen es sich lohnt, seine Leute zu platzieren, aber irgendwann müssen sie ja mal auf die Insel, so dass man einfach mit einem oder mehreren Verliesen beginnt.
Außerdem gibt es noch vier Sonderaktionen, die ich allerdings nur einmal pro Runde wählen darf. Die Aktionen sind wie folgt: Ich bekomme zwei Siegpunkte. Dies kann sich hin und wieder lohnen, besonders dann, wenn ich nicht weiß, was ich sonst machen soll. Oder ich bekomme eine Karte vom Stapel, die als umgedrehte Karte vor mir liegen bleibt. Auf der Rückseite zeigen alle Karten von je einer Farbe eine Tasche, die ich dann als Joker einsetzen darf. Die anderen beiden Aktionen wären, dass ich entweder zwei neue Schatzsucher vom allgemeinen Vorrat nehmen darf, oder zwei weitere Schatzsucher auf die Insel bringen darf.
Wer ein wenig Mathematik beherrscht, wird feststellen, dass die Aktion"Zwei weitere Schatzsucher auf die Insel schicken" mir nur einen weiteren Schatzsucher beschert, da sie ja auch einen kostet.
Die dritte Aktion des "Action Slide" ist eine der wichtigsten, denn ich greife in den Beutel mit den Schatzplättchen und ziehe drei heraus, die ich beliebig, aber maximal eines pro Verlies, auf die sechs Verliese verteilen darf. Diese Plättchen zeigen zwischen 1 und 3 Punkte und haben eine Farbe. Diese Farbe korrespondiert mit einem der Edelsteine auf der Edelsteinwerteleiste. Wir haben fünf verschiedene Edelsteinfarben, die zu Anfang beliebig den Werten 1, 1, 2, 2, 3 zugeordnet werden. Während des Spieles muss ich also darauf achten, wo die wertvollen Steine liegen und dass ich genügend Männer sowie Taschen zur Verfügung habe, diese auch aus den Verliesen zu bekommen.
Die vierte Aktion gibt mir die Möglichkeit entweder die Preise der Edelsteine zu verändern; das heißt ich darf einen Edelstein bis zu zwei Felder nach oben schieben. Die dort liegenden Steine rutschen entsprechend nach unten, oder ich kann eine meiner Kugeln in einer der vier Aktionen zwei Felder nach unten ziehen, so dass ich früher wieder am Zug bin. Das Spiel endet, wenn ein Spieler die 40 Punktemarke erreicht oder überschritten hat. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Monte Cristo ist sicherlich kein taktisch tiefgreifendes Spiel, es ist auch ein wenig schwer sich eine richtige Taktik zurechtzulegen, da wir den Zufallsfaktor Spieler haben, der die Karten verteilt. Welche Karte bekomme ich?, ist hier die Frage und die Karten kommen von einem gemischten Stapel, so dass es doppelt zufällig ist. Wenn es also dumm läuft, bekomme ich ständig nur die Taschen, für die keine Schätze ausliegen oder ich in den entsprechenden Verliesen nicht vertreten bin, und/oder ich bekomme Karten mit drei Schatzsuchern, was bedeutet, dass ich drei nehmen darf, was aber, wenn man keine mehr hat, eine unnütze Aktion ist. Zudem ist den drei Schatzsuchern immer nur eine Tasche zugeordnet, während der einzelne Schatzsucher über drei Taschen verfügt.
Hier liegt dann auch die Verknüpfung zum nächsten Element des Zufalls: Das Ziehen der Schatzplättchen und das Verteilen. Natürlich versucht derjenige Spieler, der an der Reihe ist, bestimmte Farben möglichst dort hinzulegen, wo die Spieler, die schon in den Verliesen sind, keine Taschen in der passenden Farbe besitzen, oder zu wenig. Das funktioniert nicht immer, ich kann nicht nur gegen die anderen spielen, manchmal muss man in den sauren Apfel beißen und bestimmten Spielern etwas Gutes tun. In der Regel habe ich in meinen Aktionen wenig Möglichkeiten vorausschauend zu spielen, da ich nicht weiß, welche Karte kommt, welche Plättchen wo liegen werden, welchen Stein mein Mitspieler nach oben schieben wird. Wobei das vielleicht noch nachvollziehbar wäre.
Demzufolge ist die Aktion Schätze verteilen eine der wichtigsten; man sollte immer darauf achten, mindestens eine Kugel immer in dieser Spalte liegen zu haben, damit man auch mal die Schätze verteilen kann. Immer, wenn in einem Verlies alle vier Plätze mit Schatzplättchen belegt sind, kommt es zu einer Wertung. Hierbei werden alle sechs Verliese, egal wie viele Plättchen dort liegen gewertet. A wird immer zuerst gewertet und F zuletzt. Wer hat die meisten Schatzsucher in den Verliesen? Herrscht hier Gleichstand, ist derjenige erster Schatzherausträger, dessen Figur am weitesten oben steht. Er darf sich nun einen oder mehrere Schätze nehmen, wenn er genügend Taschen hat, um das Plättchen herauszutragen. Je Schatz braucht es einen Schatzsucher und entsprechrend viele Taschen. Dies sollte man bei der Planung nie vergessen!
Genügend Taschen zu haben, könnte ein Problem sein, da man maximal sieben Karten auf der Hand, beziehungsweise offen vor sich ausliegen haben darf. Schaffe ich es nun, einen grünen Zweierschatz zu bergen, bekomme ich nicht zwei Punkte, sondern soviele Punkte mal zwei, wie der grüne Edelstein momentan auf der Leiste wert ist. Wohl dem also, der es schafft einen Dreierschatz in dem Moment hinauszuschleppen, in dem diese Farbe drei Punkte wert ist!

Um also richtig abzusahnen müssen einige Faktoren zusammen kommen: Ich muss genügend Taschen in der richtigen Farbe haben, ich muss genügend Schatzsucher im Verlies haben, so dass ich auch der erste bin, der sich etwas nehmen darf, der Schatz muss viel Punkte wert sein und ich muss das Plättchen ziehen und legen dürfen, damit es zu einer Wertung kommt. Das ist schon eine ganze Menge Zufall.
Insgesamt ist Monte Cristo also eher ein schnelles, einfaches Spiel mit schönem Material. Die Kugeln sind aus Glas, der Spielplan ist ansprechend gestaltet, der "Action Slide" hat zwar einen dummen Namen, ist aber eine interessante Art und Weise Aktionen neu zu verteilen. Man weiß immer, wann man wieder mit einer Aktion rechnen kann und muss sich gut überlegen, auf welche Aktionen man setzt.

Die Regel ist sehr krtz und gut verständlich, das Material ist auch gut, eine naja-Hintergrundgeschichte und viele Mechansimen, die vom Zufall geprägt sind. Wer gerne Spiele mit der ganzen Familie spielt, wird Gefallen an Monte Cristo haben. Andere, die mit Freunden die harten Strategieknaller spielen, sollten einen Bogen um das Spiel machen.

Sie sollten Das Geheimnis von Monte Cristo kaufen, wenn Sie:
Sie sollten Das Geheimnis von Monte Cristo nicht kaufen, wenn Sie:
- Spiele mit "Neuerungen" unbedingt spielen müssen- darauf bestehen, dass Spiele zu Vorlagen auch damit etwas zu tun haben
- Anglizismen Sie anmachen und Sie ohne den "Action Slide" nicht mehr leben können- nicht jede Neuerung haben müssen
- ein schönes Familienspiel suchen- etwas anspruchsvollere Spiele suchen
- nicht darauf bestehen, dass Thema und Spiel eine Einheit bilden


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Kurzinfos

Das Geheimnis von Monte Cristo

Gesamtbewertung

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Autor

Arnaud Urbon & Charles Chevallier

Verlag

Eggert Spiele

Erscheinungsjahr

2011

Spieleranzahl

2 - 4

Dauer

ca. 45 - 60 Min.

Alter

ab 10 Jahren

Preis

ca. 24 €

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