Metropolys

Talentierte Städteplaner und Architekten

Das Spannende an Spielen wie Metropolys ist es, es in unterschiedlichen Gruppen zu spielen. In der ersten Gruppe geht es gerade noch so durch, in der anderen finden die Spieler großen Gefallen am Spiel und vertreten sogar die Meinung, dass es taktische Tiefen aufweist, die die erste Gruppe dem Spiel völlig abgesprochen hat. Das Grundgerüst des Spieles haben wir in anderen Spielen schon gesehen, aber insgesamt kommt hier etwas Eigenständiges heraus, was das Spiel zu einem interessanten Familienspiel macht, das jedes Mal anders sein wird.

Der Spielplan zeigt die Stadt Metropolys, eingeteilt in fünf Bezirke, die durch Flüsse, oder Kanäle von einander getrennt sind. Hier und da gibt es Brücken, die zwei Stadtteile verbinden. Innerhalb der Stadtteile gibt es unterschiedliche Bezirke, die mit verschiedenen Grafiken und Farben dargestellt werden, so dass man sie gut unterscheiden kann. Im ersten Spiel werden Marker nach der Vorgabe auf dem Spielplan verteilt, in den weiteren Spielen kann man das beliebig machen. Es gibt drei unterschiedliche Marker; die violetten geben einem, wenn man ihn denn bekommt, 3 Siegpunkte am Ende, die blauen Metromarker geben einen, aber der Spieler mit den meisten bekommt noch die Metrokarte, die wiederum drei Punkte wert ist; fehlen noch die rosafarbenen Marker, die einen Minuspunkt bringen und außerdem noch, immer wenn ein Spieler einen bekommt, die passende Karte, die am Ende zwei Minuspunkte zählt.
Im Familienspiel erhalten alle Spieler am Anfang eine Zielkarte, die angibt, in welche Richtung man Bezirke in den Stadtteilen in Besitz nehmen sollte. So bekommt man Extrapunkte, wenn man an einer Statue gebaut hat, oder an einer Brücke, an einem See oder am Stadtrand. Im Spiel für Fortgeschrittene werden diese Karten durch je zwei Karten ersetzt, die andere Bedingungen verlangen.
Zum Beispiel die, dass man vorzugsweise in Parks bauen sollte, oder in einem der anderen vier Bezirke. Die zweite Karte gibt dann Punkte, wenn man auf beiden Seiten einer Brücke ein Gebäude hat; an allen drei Seiten einer Statue; mindestens drei Gebäude an einem See; eine Kette aus ebenfalls mindestens drei Gebäuden oder in jedem Stadtteil wiederum mindestens drei Gebäude errichten konnte.

Das Errichten der Gebäude ist der Mechanismus des Spieles, den man eigentlich schon kennt. Alle Spieler haben gleich viele Gebäude in drei Höhen: 1 bis 5, 6 bis 9 und 10 bis 13. Ein Startspieler wählt einen Bezirk und setzt eines seiner Gebäude. Reihum haben die anderen Spieler nun die Möglichkeit zu überbieten oder zu passen. Beim Überbieten stellt man ein Gebäude mit einer höheren Zahl angrenzend zu einem anderen, in dieser Runde aufgestellen, Gebäude. Das muss nicht das Gebäude des ersten Spielers sein, man kann auch an die Gebäude der anderen Spieler angrenzen. Sollte kein Spieler mehr erhöhen wollen, dies darf man auch mehrmals machen, nehmen alle unterlegenen Spieler ihre Gebäude vom Spielfeld und der Gewinner dreht seines um, so dass man die Zahl nicht mehr sehen kann. Eventuell ausliegende Marker bekommt der Gewinner der Bietrunde.

Der Gewinner darf nun einen neuen Bezirk wählen und wiederum ein Gebäude setzen. Sobald ein Spieler keine Gebäude mehr hat, diese müssen aber alle umgedreht sein, es reicht nicht, es in der Bietphase zu setzen, endet das Spiel und die Spieler addieren ihre Puntke.

Der Reiz des Spieles liegt klar in der Bietrunde. Wann stelle ich welches Gebäude auf den Plan und kann ich es in ein von meiner Zielkarte gefordertes Gebiet stellen? Wann "opfer" ich meine hohen Gebäude und sehe ich Gebiete, die von anderen Gebäuden umbaut sind, so dass meine Mitspieler gar nicht erst mitbieten dürfen, ich also gleich ein Gebäude platzieren darf?
In einigen Runden gehen die Spieler sehr aggressiv und offensiv vor, spielen ihre hohen Gebäude sehr früh und gönnen den anderen nicht die Butter auf dem Brot. In anderen wiederum verhalten sich die Spieler eher verhalten, und können auch einmal gönnen, solange es ihren Interessen dient. Ein weiterer Punkt, der der Überlegung wert ist, sind die 5 Siegpunkte, die am Ende für jeden Stadtteil vergeben werden, nämlich an den Spieler, der das höchste, oder die höchsten, Gebäude dort errichtet hat. Auch dies sollte man beim Bieten und Inbeschlagnehmen nicht vergessen. Stehen alle meine hohen Gebäude in einem Stadtteil, sind mir zwar diese 5 Puntke sicher, aber mehr Punkte kommen immer gut an, also nicht alle hohen Gebäude in eine Ecke bauen.

Metropolys ist eher ein Familienspiel, den knallharten Strategen spricht es nicht so sehr an. Wenn man aber nicht nur 3-Stunden Spiele spielen möchte, ist Metropolys eigentlich ein angenehmes Spiel für zwischendurch. Die Regeln sind schnell erklärt und spätestens nach der ersten Partie haben alle Spieler verstanden, wie der Hase läuft und werden noch mehr Spaß an den weiteren Runden haben. Die Grafik ist ein wenig gewöhnungsbedürftig und orientiert sich, auch wenn man den Schrifttyp anschaut, ein wenig an dem gleichnamigen Film.

Strategie / Taktik
Glück / Zufall
Interaktion
Anleitung / Material
Spielspaß			Buy Game on
Preis / Leistung