Metromania

Die Idee zu Metromania hat uns schon einmal gut gefallen. Die Spieler bauen je an zwei U-Bahnlinien, die an den wichtigen Punkten einer Stadt, Wohngebiete, Büros, Stadtpark, See und Vergnügungsbezirke entlang führen sollen. Der Spielplan ist dabei immer wieder neu, da sowohl die einzelnen Spielplanteile wie auch die Linien der Spieler und die Orte an sich immer wieder anders liegen. Allein die Größe der Spielmaterialien ist etwas zu klein geraten, so dass es sehr fitzelig wird.

Jeder Spieler bekommt drei Ortsmarker, je einen für Büros, Wohnungen und Vergnügen. Auf den dreieckigen Spielplänen finden sich diese an unterschiedlichen Stellen wieder. Die Marker der Spieler sind von A bis F durchnummeriert, es gibt immer zwei einer Sorte. Sollte man beim verdeckten Aussuchen zweimal den gleichen Buchstaben erwischen, muss man einen wieder zurückgeben und sich einen neuen nehmen. Wer an der Reihe ist hat zwei Möglichkeiten: entweder legt er drei Tunnelstücke, auch dieses sind dreieckige Plättchen, auf deren einer Seite die „Linie“ entlangläuft, oder er legt eine Haltestelle, dazu später mehr. Jeder Spieler wählt zuerst einen Anfangsort für eine seiner Linien. Hier liegt der Anfangsortmarker. Von dieser Stelle aus darf er nun drei Tunnelstücke legen. Erreicht er einen der drei Orte, kann er das passende Plättchen dort ablegen. Zum Beispiel das Büroplättchen mit dem „A“. Außerdem legt er eine Haltestelle und bekommt dafür einen Punkt. Erreicht ein weiterer Spieler dieses Ortsplättchen an der selben Stelle, wird keine zweite Haltestelle gelegt und man bekommt keinen Punkt. Die Strecken dürfen nur an den Haltestellenpunkten spitzwinklig abbiegen, sonst ist das verboten. Ziel ist es seine beiden Strecken zu beenden und die Ortsplättchen loszuwerden. Für das Beenden der Strecken gibt es Endpunkte, die die Spieler mit den Linien ansteuern müssen. Dabei darf man keinen Endpunkt anfahren, der auf der gleichen Seite wie der Startpunkt liegt. Berühren sich zwei Strecken, wird ebenfalls eine Haltestelle gelegt, es gibt aber keine Punkte. Man kann auch Zwischenhaltestellen errichten, diese müssen zwischen schon bestehenden Haltestellen liegen. Sollte man damit einen Ort anschließen, bekommt man ebenfalls Punkte. Das Spiel endet, wenn: ein Spieler seine beiden Strecken beendet hat; ein Spieler die letzte Haltestelle legt oder 5 Strecken beendet oder blockiert sind. Dann ist das Spiel aber noch lange nicht zu Ende, es fehlt ja noch die Abrechnung. Zuerst verlieren alle Spieler, die nur eine Linie beenden konnten die Hälfte ihrer Punkte. Spieler, die gar keine Strecke beenden konnten, verlieren alle Punkte. Nur der Spieler, der das Spiel beendete, also beide Strecken vollendete, behält seine Punkte.

Nun geht es an die Testfahrten. Zuerst wird die Strecke von A nach A überprüft. Ist sie gebaut, haben also die Spieler eine Verbindung geschaffen, bekommen die Spieler Punkte, die am Bau der Verbindung beteiligt waren. 3 Punkte, wenn man mindestens ein Teilstück beisteuern konnte, 6 Punkte, wenn man dazu auch noch eines der Plättchen gelegt hat. Gibt es keine Verbindung, wird ein Schuldiger gesucht: Wer etwas sein Ortsplättchen nicht gelegt hat, bekommt 6 Minuspunkte; liegt das Plättchen, aber es wird von keiner Haltestelle bedient, verliert der gleiche Spieler 6 Punkte. Gibt es keine Strecke, obwohl beide Plättchen liegen, verlieren beide Spieler, die die Plättchen gelegt haben je 6 Punkte.
Sollte es mehr als eine Strecke geben, wird überprüft, welches die kürzere ist. Die Zeit von Haltestelle zu Haltestelle beträgt 1 Minute, muss eine Linie gewechselt werden, beträgt die Umstiegszeit 3 Minuten. Die nun kürzere Strecke gewinnt. Sollte es gleichlange Strecken geben, bekommen alle beteiligten Spieler Punkte. Nach den Strecken A<>A bis F<>F wird noch die Strecke Park <> See überprüft und eventuell mit 5 Punkten belohnt. Gibt es keine Verbindung, gibt es aber auch keine Minuspunkte. Wer nun die meisten Punkte hat, gewinnt.

Metromania hat viele interessante Ideen, aber auch einige Schwächen. Das Material könnte größer sein und somit übersichtlicher. Die Haltestellen verrutschen leicht, da sie sehr klein sind. Die Punkteanzeige ist auch nicht überzeugend. Die Felder sind für die Punktemarker, kleine U-Bahnen, zu klein. Insgesamt krankt das Spiel an der Übersichtlichkeit. Außerdem ist es wichtiger seine Ortsplättchen loszuwerden, als seine Linien zu beenden, da es ja eh nur einer schaffen kann, bevor das Spiel endet. Wenn Spieler ihre Plättchen spät legen, oder gar nicht, wird der Inhaber des anderen Plättchens auch bestraft, indem er die Strecke entweder nicht mehr bauen kann, oder am Ende keine Punkte bekommt, da die Strecke nicht existiert. Besonders übel ist es, wenn ich mein Plättchen früh lege, der andere Spieler es aber sehr spät und so keine Verbindung mehr zustande kommt: dann verliere ich ebenfalls sechs Punkte. Die Punkte mit den Haltestellen sind nur interessant, wenn ich zumindest eine Strecke abschließen kann. Aber nicht immer liegt das in meiner Hand, da die anderen Spieler mir Verbindungen zubauen können.
Die Idee des Spiels ist wie gesagt sehr nett, auch sind die taktischen Erwägungen nicht zu vernachlässigen. Allerdings werden sie durch die Aktionen meiner Mitspieler begrenzt oder ganz zunichte gemacht. Ein wenig Feintuning hätte dem Spiel noch gut getan.

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