Magellan

Versteigerungsspiel um Ruhm und Ehre

Auf der Auswahlliste zum Spiel des Jahres 2002

Magellan hat eine merkwürdige Geschichte. Die Spieler verkörpern Könige, die sich die Dienste der größten Entdecker versichern wollen. Dazu bieten sie Geld. Dass diese Entdecker teilweise hunderte von Jahren auseinander lebten, ist eher Nebensache. Es stehen die Dienste von Kolumbus, Pizarro, Magellan, Polo, de Gama und Cook zur Verfügung. Das umfasst einen Zeitraum von 1451 bis 1779.

Der Spielplan ist zweigeteilt und beidseitig bedruckt, so können verschieden schwere Szenarien gespielt werden. Es werden drei Phasen gespielt, in jeder Phase können die Spieler die Dienste der sechs Entdecker erwerben. In Phase I gibt es je drei Karten der Entdecker, die versteigert werden. Wer das Höchstgebot zu einer Karte abgibt, darf eines seiner sechs Schiffe auf dem ersten Feld des dazugehörigen Entdeckers platzieren. In der ersten Phase gibt es je drei Karten pro Entdecker. In Phase II dürfen nur die Spieler für einen Entdecker bieten, die schon ein Schiff auf dem Feld der ersten Phase stehen haben. Nun dürfen sie es weiterziehen. In Phase III gibt es dann nur noch eine Karte pro Entdecker.
Magellan - Karten

Gesteigert wird mit Geldsackkarten, im Wert von 1 bis 9. Wer eine Summe bietet, die er nicht passend bezahlen kann, muss leider mehr ausgeben. Jedes der Felder auf dem Spielplan zeigt verschiedene Symbole. Einige Felder sind viele Siegpunkte wert, geben aber wenig neues Geld. Andere wiederum geben viel Geld aber keine Siegpunkte. Das dritte Feld bei Pizarro gibt demjenigen, der sein Schiff dort am Ende des Spiels stehen hat, maximal 20 Siegpunkte (zum Vergleich, das dritte Feld bei Marco Polo gibt nur 3). Auch Herr Cook ist einiges Wert: im dritten Feld 20 Punkte. Da muss man schon ganz am Anfang des Spiels gut überlegen, für den man bieten soll. Während Cook zwar eine ganze Menge Punkte bringt, bekommt man durch ihn kein Geld. Es gilt also eine gesunde Mischung zwischen Siegpunktlosern und Geldsäcken.

Magellan ist ein durchschnittliches Spiel, dass den Spielern überdurchschnittlich viel Taktik abverlangt damit es auch Spaß bringt. Durch die unterschiedlichen Wertigkeiten der Entdecker, ist es eigentlich schon klar, auf welche Herren die Spieler eher bieten. Da man aber sechs Schiffe hat, kann man auch ruhig mal auf jemanden setzen, der keine Punkte bringt, um Geld zu erhalten.
Die Qualität des Materials ist sehr gut, die Farben deutlich zu unterscheiden und augenfreundlich. Die Regeln sind schnell erklärt und auch die Tiefen des Spiels schnell erkannt. Leider kann man am Anfang schon früh erkennen, wer wohl gewinnen wird, denn um eine schnelle Entscheidung zu verhindern, müssen die Spieler alle sehr taktisch spielen und ihr Geld nicht für eine Karte vergeuden. In einigen Spielen, gerade zu dritt, konnten in einigen Runden Karten für lau gekauft werden, da zwei der drei Spieler entweder kein Geld mehr hatten, oder nicht bieten durften, da sie keine Schiffe bei diesem Entdecker stehen hatten.
Magellan ist nichts für Gelegenheitsspieler, die eher auf Glück als auf Strategie stehen.