Love Letter

Love Letter - Kartenspiel, Bluffspiel von Seiji Kanai

Wer schafft es das Herz der Prinzessin zu erobern?

Mit 32 Karten kann man schon eine Menge anstellen. Viele Spiele kommen mit einem Standardskatblatt aus und bringen schon deutlich Spaß, oder, wie bei Skat, bieten viele Möglichkeiten taktisch und strategisch zu spielen und zu denken. Wenige Spiele allerdings haben weniger Karten zur Verfügung, in der Regel sind es eher Kinderspiele, wenn überhaupt. Love Letter hat nur 16 Karten und die sind noch nicht einmal alle unterschiedlich. Wie soll da ein spannendes Spiel draus werden?

Überraschenderweise hat Seiji Kanai genau dies geschafft. Neben den 16 Spielkarten - mit nur 8 unterschiedlichen Figuren - gibt es noch 4 Übersichtskarten und 12 Holzherzen. Die Zutaten für ein wirklich außergewöhnliches Spiel; wenn man sich denn darauf einlässt. Unter den 16 Karten finden wir fünfmal die Wächterin. Wird sie gespielt, darf man eine Handkarte eines Spielers versuchen zu erraten. Trifft man ins Schwarze, scheidet dieser Spieler aus. Nach einer Wächterin darf man aber nicht fragen.
Den Priester gibt es zweimal. Mit ihm darf ich mir die Handkarte eines anderen Spielers ansehen.
Der Baron, auch zweimal vorhanden, dient zum Vergleichen zweier Handkarten, meiner und der eines Mitspielers. Der Spieler mit dem niedriegeren Wert scheidet aus.
Auch die Zofe ist zweimal im Spiel, sie schützt mich eine Runde lang vor allen Angriffen, Fragen und Tauschversuchen der Mitspieler.
Der Prinz, die letzte Karte, die zweimal vorhanden ist, zwingt einen Spieler seine Handkarte abzulegen und eine neue zu ziehen.
Nummer 6 im Reigen ist der König. Seine besondere Fähigkeit ist es meine Handkarte mit der eines anderen Spielers zu tauschen.
Die Gräfin ist Nummer 7 und sie will abgelegt werden, wenn ich zusammen mit ihr einen Prinzen oder den König auf der Hand halte.
Die höchste Karte im Spiel ist die Prinzessin. Muss ich sie ablegen, scheide ich aus.

Auf den ersten Blick mag der nachfolgende Mechanismus des Spieles sehr simpel erscheinen, er ist es auch, aber er garantiert viele lustige und überraschende Momente im Spiel. Jeder Spieler bekommt eine Karte und, wenn er an der Reihe ist, zieht er eine weitere nach. Bevor es losgeht, wird noch eine Karte verdeckt zur Seite gelegt, einmal als Zufallsmoment und zum anderen als Karte zum Aufnehmen, wenn der Prinz in der letzten Runde gespielt wird. Von den nun zwei Karten auf der Hand muss er eine ausspielen. Bis auf die Zofe kommen alle ausgespielten Karten auf den Ablagestapel. Nur die Zofe legt man vor sich aus, um anzuzeigen, dass man die Runde lang geschützt ist.
Beim Ausspielen muss man beachten, dass die Fähigkeit der Karte immer ausgeführt werden muss. So kommt es zu Situationen, die zwar sehr willkürlich erscheinen, aber das Spiel zu einem sehr unterhaltsamen macht. Habe ich gegen Ende einer Runde die Prinzessin auf der Hand und ziehe den König, ist das wie ein Dolchstoß. Lege ich die Prinzessin ab, scheide ich aus. Lege ich den König ab, muss ich meine Karte mit der eines anderen Spielers tauschen und verliere, weil ich nicht die höchste Karte auf der Hand halte. Ist dann auch noch einer der zwei anderen im Spiel befindlichen Spieler durch eine Zofe geschützt, muss ich mit dem übrigen Spieler tauschen. Hast er schon zwei Herzen in den vergangenen Runden gewonnen, gewinnt er nun auch noch das dritte und damit das Spiel.

Eine Runde endet immer dann, wenn es nur noch einen Spieler gibt, der noch nicht ausgeschieden ist, oder wenn der Nachziehstapel am Ende eines Zuges aufgebraucht ist. Der allein übrige Spieler, oder der mit der höchsten Karte gewinnt dann die Runde und bekommt ein Herz. Mit drei Herzen gewinnt man das Spiel.

Das wirklich Schöne an Love Letter ist die Kürze des Erklärens, die Kürze des Spieles und die Kombinationen der Karten, die entstehen können. Das alles führt zu viel Gelächter und auch Schadenfreude, wenn mal wieder eine Wächterin durch Zufall die genaue Handkarte eines anderen Spieler errät oder wenn man durch die gerade aufgenommene Karte in eine Zwickmühle gerät. Die einzelnen Fähigkeiten der Karten passen sich gut aneinander an, keine Karte ist zu mächtig und keine hat keinen Nutzen. Auch wenn man mit dem Priester nur die momentan aktuelle Handkarte eines Spieler gezeigt bekommt, zwingt dies ihn, diese in seinem nächsten Zug zu spielen, man könnte ja eine Wächterin bekommen, oder haben, und ihn dann aus dem Spiel schmeißen.Der Zwang seine Handkarte abzuschmeißen ist dann besonders ärgerlich, wenn man die Prinzessin auf der Hand hält. Dass man sie hat, kann eventuell dadurch herausgefunden werden, wer bei Vergleichen mit dem Baron gewonnen hat.

Es ist wirklich erfrischend, mit wie wenig Regeln Love Letter auskommt und wie viel Spielspaß sich daraus holen lässt. Neben dem wirklich gelungenem Spielmechanismus haben die Karten auch noch wunderschöne Grafiken und ein gutes Format. Rundum grandios!

Sie sollten Love Letter kaufen, wenn Sie:
Sie sollten Love Letter nicht kaufen, wenn Sie:
- gerne schnelle und einfache Spiele mögen- mehr Auswahlmöglichkeiten brauchen
- überrascht sein wollen, wie abwechslungsreich 16 Karten sein können- mehr Material brauchen
- Spiele mögen, denen man ihren Tiefgang nicht sofort ansieht- mehr Regeln brauchen


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Kurzinfos

Love Letter

Gesamtbewertung

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Autor

Seiji Kanai

Verlag

Pegasus Spiele

Erscheinungsjahr

2013

Spieleranzahl

2 - 4

Dauer

ca. 20 - 30 Min.

Alter

ab 10 Jahren

Preis

ca. 10 €

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