| Lost ValleyGoldschürfen im versteckten TalKronberger Spiele sind ja mittlerweile bekannt für ihre rautenförmigen Plättchen. Auch bei "Lost Valley" treffen wir sie wieder an. Diesmal auch Dreiecke. Es geht um das Abbauen und Schürfen von Gold. Die Spieler sind Goldsucher, die von einem Handelsposten aus starten und ein Gebiet erkunden, das von Gold nur so wimmelt.
Beginnend auf dem Startfeld ziehen die Goldgräber hinaus in die Weite der Tundra, um ihr ihre Schätze zu entreißen. Jeder Spieler startet mit einem Charakterblatt, was allerdings weniger ein Rollenspielanteil ist, sondern ein Ablageblatt für Vorräte und die geschürften Nuggets. Man startet mit drei Werkzeugen, die man benötigt um zum Beispiel Minen zu errichten, einer Nahrung, ohne die nichts abgebaut werden kann, einem Stück Holz, das entweder zum Minenbau, Goldabbau oder als Kanal genutzt wird und zwei Whiskeys, die einen Extrazug ermöglichen.
Kommt man an eine Kante, an der noch Rauten fehlen, muss man eine vom verdeckten Stapel aufdecken und anlegen. Es gibt Fluss- und Landrauten. Steht man an einer Stelle, an der der Fluss entlang fließen muss, darf man kein Landplättchen legen. Der Zug sieht folgendermaßen aus: entweder erst eine Handlung und dann die Bewegung oder anders herum.
Man kann:
- Gold schürfen, da wo Flussgold und Wasser vorhanden ist. Kostet aber Nahrung.
- Eine Mine errichten. Kostet Werkzeug, Nahrung und Holz.
- In einer Mine Gold abbauen. Kostet Holz und Nahrung.
- Angeln, dort wo ein Fischsymbol ist. Mit einer Angel kann man am ganzen Fluss angeln und erhält dafür Nahrung.
- Holz fällen. Geht nur im Wald. Mit einer Axt fällt man gleich zwei Hölzer.
- Einen Kanal bauen, damit Flussgoldplättchen, die nicht direkt am Wasser liegen, ausgebeutet werden können.
- Im Handelsposten Waren kaufen.
- Tiere jagen und Nahrung erhalten.
- Ein Fragezeichenplättchen aufdecken und dafür zwei beliebige Plättchen abgeben.
Das sind zwar eine ganze Menge Aktionen, aber die meisten ergeben sich ja nicht immer. Außerdem muss man immer darauf achten, dass man stets die richtigen Waren / Rohstoffe zur Verfügung hat, damit man diese Aktion auch ausführen kann. Wenn ein Plättchen aufgedeckt wird, das Fluss- oder Berggold zeigt, wird die entsprechende Anzahl an Nuggetplättchen verdeckt auf das Plättchen gelegt. Wird ein Feld mit einem Tier aufgedeckt, so kommt ein verdecktes Tierplättchen dort hin. Das Gleiche gilt bei Fragezeichen.
Legt man die Rauten so, dass ein Dreieck offen bleibt, kommt ein Dreieckplättchen dort hinein. Die Dreiecke sind besondere Plättchen, nicht nur ihrer Form wegen, sondern wegen ihrer Abbildungen. Da gibt es Tierhöhlen, Handelsposten, Seen und Minen. Es ist also sehr wichtig die Rauten so zu legen, dass möglichst viele Dreieckfelder entstehen. Wenn man sich weit weg vom Handelsposten befindet, ist ein neu entdeckter Posten wie ein Sechser im Lotto. Wenn man dann noch Gold hat, um sich all die schönen glänzenden Waren kaufen zu können… Leider gibt es nicht von allen Waren genügend für alle Spieler, man sollte sich also rechtzeitig entscheiden, ob und was man kaufen möchte. Die Angel ist ein wahrer Hit, so kann man überall am Fluss oder am See fischen und so seinen Nahrungsvorrat auffüllen. Auch nicht schlecht ist das Gewehr. Besonders für solche Glückspilze wie Malte. Wenn man ein Tier erlegen will, würfelt man. Ein anderer Spieler würfelt für das Tier. Wer mehr Augen würfelt, gewinnt. Gewinnt der Spieler, dann bekommt er soviel Nahrung, wie angegeben. Gewinnt das Tier, steht der Spieler mit knurrendem Magen da. Das Gewehr gibt einem +3 auf den Wurf. Wer nun noch vorbei schießt ist selber schuld.
Nach und nach entsteht nun ein Gebiet mit Schürfmöglichkeiten, Seen, Posten, Wäldern und Bergen. Am Fluss kann man sich zwei Felder, also zwei Kanten, weit bewegen, im Innenland nur eine. Wenn alle Flussfelder ausgelegt sind, wird es langsam Winter und die Spieler müssen die Eisprobe machen. Bei einer 5 oder 6 vereist ein Plättchen und der Eisberg zeiht weiter Richtung Anfangspunkt. Erreicht er den Handelsposten, ist das Spiel zu ende. Oder wenn ein Spieler 10 Nuggetplättchen gesammelt hat. Wer nun die meisten Nuggets hat, die Plättchen können von 1 bis 4 Nuggets wert sein, gewinnt.
"Lost Valley" ist ein hervorragendes Spiel. Seine ganze Komplexität kann man in einer Rezension gar nicht erfassen. Die vielen Möglichkeiten und der Mangel an bestimmten Gegenständen zwingt einen dazu, dass man sich schon früh überlegen muss, was man kaufen will und wie man ungefähr vorgehen will. Da man am Anfang ohne Gold startet und somit keine Gegenstände kaufen kann, zwingt einen sich schon bald die Überlegung "Gegenstände oder mehr Gold schürfen?" durch den Kopf gehen zu lassen.
Das Spiel setzt eigentlich etwas mehr auf Taktik und Strategie, aber das Würfeln beim Jagen und das Aufdecken der Plättchen bringen schon eine Menge Glück in das Spiel. Die Anleitung und das Material sind sehr gut. Die Regeln liegen in Englisch und Französisch vor und auch die Charakterpläne sind mehrsprachig. Interaktion gibt es keine, da Handeln oder Überfälle nicht vorgesehen sind. Das Einzige, was man machen kann, ist die gerade errichtete Mine von Dirk vor ihm auszubeuten. Der Mangel an Interaktion schadet dem Spiel allerdings nicht. Der Spielspaß leidet nicht darunter. Der Preis ist äußerst fair, man bekommt eine ganze Menge Material und ein Superspiel dazu.
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KurzinfosLost ValleyGesamtbewertung AutorRoland Goslar, Tobias Goslar VerlagKronberger SpieleErscheinungsjahr2004 Spieleranzahl3 - 4 Dauerca. 60 - 80 Min. Alterab 8 Jahren Preisca. 22 € Besucher-WertungSie kennen Lost Valley? Wie viele Sterne würden Sie vergeben?
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