| LöwenherzDer König kehrt zurück!Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich das alte Löwenherz zwar habe, es aber noch nie gespielt habe. Bei dem neuen sah es zwar ein wenig anders aus, wir hatten es schon einige Male gespielt, aber irgendwie wurde es dann vergessen. Aber diese Zeiten sind nun vorbei und es landete mal wieder auf dem Tisch. Dabei mussten oder durften wir feststellen, dass es Spaß bringt, ein wenig Taktik mit einem bisschen mehr Glück vereint und eine gute Neuerung gegenüber dem alten Spiel hat. Zumindest meine Mitspieler hatten schon mal das alte gespielt und waren uaf die Neuauflage gespannt.
Das Spielfeld wird vor jedem Spiel neu zusammengesetzt und besteht aus neuen Teilen. Nur das Plättchen mit der Königsburg muss in der Mitte liegen, wie die anderen angeordnet werden ist beliebig. Auf den Plättchen sehen wir verschiedene Felder: es gibt Wiesen, Dörfer, Minen und Wälder. Je nach Spieleranzahl platzieren die Spieler reihum Burgen, im Spiel zu viert sind es drei Burgen. Zu jeder Burg dürfen wir einen Ritter stellen. Dabei ist zu beachten, dass man keine seiner eigenen Burgen näher als 6 Felder zu einander baut. Außerdem darf man nur auf Wiesen bauen. Die Ritter dürfen nur auf Wiesen oder Wäldern stehen. Jetzt bekommt jeder Spieler noch drei Karten auf die Hand und es geht los. Im Spiel zu viert gewinnt der Spieler, der als Erster die 30 Punkte Marke erreicht. Spielen weniger Spieler mit, so erhöht sich diese Vorgabe.
Punkte bekomme ich immer dann, wenn ich es schaffe Dörfer, Wälder oder die Königsburg in eines meiner Gebiete einzuverleiben. Wälder bringen 1 Punkt, Dörfer 3 und die Burg des Königs 5. Um ein Gebiet zu erhalten, muss ich es mit Mauern umgeben. Diese bekomme ich durch das Spielen von Karten. Aber einfach nur die Karten zu spielen wäre zu langweilig, deshalb hat jeder Spieler noch ein wenig Geld, mit dem er die Aktionen seiner Karten kaufen kann. Geht einem einmal das Geld aus, und das wird passieren, dann kann ich eine meiner Karten in den Markt verkaufen. Alle Karten haben zwei Ziffern in den oberen Ecken. Sie geben die Preise vor. Die rote Zahl steht für den Preis, den ich zahlen muss, will ich diese Aktion. Der blaue Preis ist der Gewinn, den ich bekomme, wenn ich sie an den Markt verkaufe.
Da ich aber immer nur eine Aktion habe, muss ich gut darauf achten, welche Karten ich verkaufe, damit ich genügend Geld für die Karten habe, die ich spielen will. Am Ende meiner Runde darf ich eine Karte nachziehen. Die verkauften Karten wandern nicht auf den Ablagestapel, sondern sie kommen in den Markt. So kann ich mich beim Nachziehen entscheinden, ob ich eine Karte vom Stapel nehme, oder ob ich eine Karte aus dem Markt möchte. Dies hat den Vorteil, dass die guten Karten, also die, die viel Geld bringen, nicht so schnell aus dem Spiel sind und nur einem Spieler nutzen konnten. Da ich meine verkaufte Karte natürlich nicht nehmen darf, gebe ich beim Verkauf einem anderen Spieler auf jeden Fall die Chance diese Karte zu bekommen.
Die Karten bringen unterschiedliche Vorteile: mit einer kann ich wie schon geschrieben Mauern, also Grenzen setzen. Diese Karten gibt es mit 1, 2 oder 3 Mauerstücken. Dann gibt es die Karte "Gebiet erweitern", sie kann eingesetzt werden, wenn man schon ein Gebiet hat. Auf diese Weise kann ich ein oder zwei Felder zu meinem Gebiet hinzufügen. Die Karte "Ritter setzen" erlaubt es einen neuen Ritter an eine meiner Burgen oder an einen meiner anderen Ritter zu setzen. Soll ein Ritter im Wald stehen, kostet das ein Gold extra.
Mit der Karte "Überläufer" passiert eben das: ein Ritter aus einem angrenzenden Gebiet läuft zu mir über. Die letzte Karte heißt "Bündnis" und sorgt dafür, dass ein benachbartes Gebiet nicht zum Feind wird. Die Ritter aus diesem Gebiet können nun mein verbündetes Gebiet nicht mehr angreifen. Allerdings geht es nicht so weit, dass ich Hilfe erwarten kann, wenn ich von anderer Stelle angegriffen werde.
Wie aber greift man an? Das ist sehr einfach gestaltet: Habe ich mehr Ritter als mein Nachbar, nenne ich das Gebiet, das ich angreifen will und erobere es einfach. Die Punkte für das Feld oder die Felder, je nach dem, welches Feld ich erobern will, können auch mehrere Felder an mich fallen, werden mir gutgeschrieben und dem anderen abgezogen.
Zu erwähnen wären noch die Minen: Je unterschiedlicher Mine, die ich in allen meinen Gebieten besitze, bekomme ich ein Gold am Anfang meiner Runde. Da das Geld bekanntlich knapp ist, ist dies ein guter Zuerwerb.
Löwenherz verlangt von den Spielern nichts Unmögliches. Die Runden sind relativ schnell gespielt, da ich nur drei Karten zu Verfügung habe. Zwar muss ich manches Mal schon gut überlegen, an welcher Stelle ich mein Gebiet erweitere oder welche Karten ich in welcher Reihenfolge spielen soll, aber im Ganzen gesehen hält sich die Komplexität bedeckt. Das soll nicht heißen, dass es nicht Spaß bringen würde. Das tut es. Wer es also in seinem Schrank noch liegen hat, sollte sich doch mal überlegen, ob er es nicht mal wieder hervorholt. Die angegebenen 60 Minuten stimmen sehr gut, auch in voller Besetzung sollte man nicht mehr brauchen.
Zum Schluss noch eine Anmerkung für den Verlag: Liebe Kosmos-Leute. Wenn ihr ein Foto für die Rückseite eines Spieles macht, dann müsst ihr die Figuren schon so aufstellen, wie es die Regeln vorgeben. Was aber müssen wir sehen? Einen weißen Ritter, der ganz alleine in einem Wald steht. Keine Verbindung zur Burg! Das geht doch nichtt!
Sie sollten Löwenherz kaufen, wenn Sie: | Sie sollten Löwenherz nicht kaufen, wenn Sie: | - das alte Spiel in einem neuen Gewand erleben wollen | - das alte Spiel schon haben und meinen, dass es gut war wie es ist | - gerne übersichtliche Spiele mit etwas "Kampf" mögen | - etwas mehr Interaktion und Variation der Möglichkeiten erwarten | - eher mit Planen als mit Glück zum Sieg gelangen wollen | | | | | | | |
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KurzinfosLöwenherzGesamtbewertung AutorKlaus Teuber VerlagKosmosErscheinungsjahr2003 Spieleranzahl2 - 4 Dauerca. 60 - 75 Min. Alterab 12 Jahren PreisNicht mehr erhältlich Besucher-WertungSie kennen Löwenherz? Wie viele Sterne würden Sie vergeben?
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