Kimaloè

Kimaloè - Brettspiel, Würfelspiel, Menschrechte im Spiel von M. Braff, D. Ehrhard & S. Pauchon

Ein Spiel um Rechte für Kinder

Auch auf die Gefahr hin mich in die Nesseln zu setzen: Kimaloè ist kein gutes Spiel. Es ist noch nicht einmal ein durchschnittliches Spiel und die drei Sterne bekommt es nur, weil es einen guten Hintergrund hat. Dabei geht es nicht um den Hintergrund im Spiel, denn der ist mal wieder ein wenig abseits gelandet, sondern um den Hintergrund der Entstehung.
Warum sind wir der Meinung, dass Kimaloé ein Spiel ist, das lieber nicht produziert hätte werden sollen? Nun, es bringt keinen Spaß, es transportiert das Thema nicht gut und es sieht nicht gut aus.
In dem Spiel soll es um die Rechte der Kinder auf der Welt gehen. Fundamentale Rechte, die nicht jedem Kind zugsprochen werden und von denen manche Kinder noch nie etwas gehört haben. Auf dieses Thema aufmerksam zu machen ist sehr gut und wichtig. Aber das hätte man besser machen können. Denn nach ein, zwei Runden ist das Thema im Spiel vergessen und absolut zweitrangig.
Denn zum einen nimmt der fehlende Spielspaß die Spieler gefangen und zum anderen sind die Zeichnungen nicht sehr vielsagend und die Aktionen der Spieler nicht sehr abwechslungsreich.

Der Spielplan wird ausgelegt und zeigt zum einen in der Mitte sechs Kontinente, an einen von ihnen legt man die Leiter an, die zu einer idealen Welt führt. Hier starten die Spielfiguren, eine große für die Erwachsenen und eine kleine für die Kinder. An die anderen fünf Kontinente kommen je fünf Kinderkarten, auf denen die fehlenden Rechte der Kinder (Bildung, Meinungsäußerung, med. Versorgung...) abgebildet sind. Nicht jedes Kind braucht die gleichen Rechte, so kommt ein wenig Abwechslung auf. Die Spieler erhalten ihre Karten, die auf der Rückseite Werte von 1 bis 3 zeigen und auf der Vorderseite eines der Rechte. Wer an der Reihe ist, würfelt mit dem 1 bis 3 Augen zeigenden Würfel und zieht seinen Lastwagen so viele Kontinente weiter.
Wer noch ein Lastklötzchen geladen hat, kann am Ende seines Zuges mit dem Laster entscheiden, ob er einen Kontinent weiter oder einen weniger weit ziehen mag. Wer sein Klötzchen schon verbrauchte, darf, wenn sich eines auf dem Kontinent befindet, es wieder aufladen.
Bin ich angekommen, habe ich zwei Aktionsmöglichkeiten: Ich kann so viele passende Karten auf die entsprechenden Rechte legen, wie ich passende habe und dann noch die Extraaktion dieses Kontinents machen.
Anstatt überhaupt etwas zu machen, kann ich auch 1, 2 oder 3 Karten nachziehen.
Die Sonderaktionen sind so naja, die beste ist es wieder auf 7 Karten zu ergänzen. Auch nicht schlecht ist es, 3 Punkte auf der Leiter vorangehen zu können.

Immer wenn ein Kind alle Rechte bekommen hat, kommt es sofort zur Wertung: Der Spieler, der das letzte Recht gelegt hat, bekommt zwei Bonuspunkte, die er auf seine Pöppel verteilen kann. Dann bekommt er soviele Erwachsenenpunkte, wie seine Karten wert sind, die anderen Spieler bekommen Kinderpunkte.
Dabei muss man aufpassen, dass man nicht zu viele Punkte einer Sorte bekommt, denn die Solidaritätsregel besagt, dass zwischen den Figuren maximal drei freie Felder liegen dürfen. Überzählige Punkte verfallen.
Wer als Erster die 20 Punkte erreicht und auch mit der zweiten Figur höher als die anderen steht, gewinnt.

Kimaloè ist ein Spiel mit einem ernsten Thema. Aber dieses Thema ist schnell vergessen, da das Spielgeschehen wenig auf die Rechte eingeht. Zwar muss ich die Rechte ausspielen, aber für die meisten Spieler sind es schnell nur bunte Karten, die entweder passen oder nicht. Da hätte man sehr viel mehr machen können - auch hätte eine Entscheidung, ob es nun ein Kinderspiel oder ein Erwachsenenspiel sein soll, nicht geschadet. Das Thema ist eher etwas für Erwachsene, die darüber reflektieren können und sich eventuell auch dafür engagieren wollen. Kinder sehen das Spiel sicher eher als ein reines Lauf- und Kartenablegespiel an.

Warum aber hat man dem Thema nicht einen entsprechenden Rahmen gegeben? Rechte sind sicherlich wichtig, aber kaum greifbar, besonders nicht in einer Region der Welt, in der die meisten Kinder diese Rechte haben. Bestimmt werden die Kinder, deren Eltern ein solches Spiel kaufen, diese Rechte haben. Warum also nicht etwas nehmen, das greifbar ist? Reislieferungen, Zelte, Bau von Schulen, Ausbildungsülätze, Wasser, Nahrung, Kleidung, Krankenhäuser? Es wäre bestimmt nicht sehr viel schwieriger gewesen ein Spiel zu schaffen, das genau diese Themen anspricht, in dem es darum geht, gerade die Länder mit nötiger Hilfe zu versorgen, denen diese fehlt.

Uns hat das Spiel also nicht gefallen, nicht wegen seiner Thematik, sondern wegen der Umsetzung. Vielleicht spielen Kinder es anders, aber auch sie werden nach kurzer Zeit nicht mehr an das Grundrecht Bildung denken, sondern nur eine blaue Karte mit einem Kind, das ein Buch hält sehen und sich ärgern, dass diese Karte bei Felipe nicht anzulegen ist. Hätte man doch nur eine 2 gewürfelt!
Ginge es nach Axel bekäme das Spiel 0 Punkte, da es eine "Lebenszeitverschwendung" war es zu spielen. Burkhard, der gemäßigtere Kritiker der beiden, meint, da das Spiel funktioniere, auch wenn es keinen Spaß bringe, habe es die drei Sterne verdient. Ich würde zwei geben; den dritten Stern bekommt das Spiel, da es von einer guten Organisation, Terre des Hommes, verkauft wird.

Sie sollten Kimaloè kaufen, wenn Sie:
Sie sollten Kimaloè nicht kaufen, wenn Sie:
- Kinder haben- Spaß haben wollen
- Problemspiele mögen- Problemspiele nicht leiden können, das Leben ist schließlich schon schwer genug
- eine Art Spende machen wollen- meinen, dass nicht jedes Thema ein Spiel braucht


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Kurzinfos

Kimaloè

Gesamtbewertung

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Autor

M. Braff, D. Ehrhard & S. Pauchon

Verlag

GameWorks

Erscheinungsjahr

2009

Spieleranzahl

3 - 4

Dauer

ca. 30 - 45 Min.

Alter

ab 8 Jahren

Preis

ca. 32 €

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