| KeltisDer Weg der SteineSpiel des Jahres. Nun. Manchmal mag man sich fragen, was dieser Titel eigentlich noch bedeutet. Keltis ist wieder einmal eines der Spiele, die sicherlich nicht zu den 10 besten ihres Jahrgangs gehören, aber dennoch den begehrten Preis abgestaubt haben. Warum mag dies geschehen sein?
Zum einen weil Keltis sicherlich die breite Masse der Seltenspieler anspricht. Außerdem, weil es Familien anspricht. Wen spricht es nicht an? Spieler wie uns, die genügend kurze Spiele kennen, die Spaß bringen und nicht noch eines brauchen. Spieler, die etwas mehr erwarten, die Strategie sehen wollen und nicht nur Glück.
Auch wenn auf der Schachtelrückseite das Spiel für „Planer“ 7 von 10 Punkten bekommt, so kann man eigentlich nur sein Glück und das eventuelle Unglück der anderen verplanen. Merkwürdigerweise bekommen „Glückspilze“ nur 6 von 10 Punkten, auch wenn das Spiel so sehr vom Glück abhängig ist, wie der Mensch vom Atmen.
Auch der Spielmechanismus ist nicht direkt neu, sicherlich in dieser Art noch nicht dagewesen, aber so oder anders kennt man ihn schon.
Jeder Spieler bekommt 5 Spielsteine, vier kleine und einen großen. Diese stehen dem großen Feld auf dem Spielplan, dem Startfeld. Von hier gehen 5 Wege aus Steinen ab, die man mit seinen Figuren begehen soll. Die ersten 3 Felder bringen, wenn eine Figur auf einem dieser steht, Minuspunkte: -4, -3, -2. Das nächste Feld bringt schon einen Punkt, dann 2, 3, 6, 7 und 10. Der große Stein bekommt die Punkte verdoppelt.
Um meine Steine zu bewegen bekomme ich Karten auf die Hand, die die Zahlen von 1 bis 10 zeigen und je ein Symbol, entsprechend der 5 Wege. Spiele ich eine Karte vor mir aus, kann ich einen Spielstein ein Feld auf dem entsprechenden Pfad voranziehen. Aber! Vorsicht! Neuerung! Ich muss die Karten entweder auf- oder absteigend anlegen! Wahnsinn! Starte ich mit hohen Karten, müssen alle folgenden für diesen Pfad kleiner sein. Starte ich mit kleinen Karten, müssen alle folgenden größer sein. (Der letzte Satz kann von Vielspielern übersprungen werden)
Wenn ich an der Reihe bin habe ich zwei Möglichkeiten: Entweder ich spiele eine Karte vor mir aus und bewege einen meiner Spielsteine, oder ich werfe eine Karte ab. Am Ende meiner Runde ziehe ich eine neue Karte vom Nachziehstapel.
Wäre das schon alles müsste man gar verzweifeln. Aber es gibt noch etwas Anderes: Einige der Felder sind mit Plättchen belegt. Ja, belegt, so ist jedes Spiel anders!
Es gibt Zahlenplättchen, die am Ende zu den erreichten Punkten gezählt werden, Kleeblätter, betrete ich so eines, darf ich eine meiner Figuren einen Stein vorrücken. Wunschsteine: Wer am Ende eine bestimmte Anzahl dieser Steine sammeln konnte, bekommt noch zusätzliche Punkte. Wer keine hat, verliert 4 Punkte.
Das Spiel endet, wenn fünf Figuren auf den drei obersten Feldern stehen, also auf den drei obersten Feldern der fünf Reihen, demzufolge 15 Felder. Damit endet das Spiel sofort und es werden die Punkte gezählt. Große Figuren bekommen die doppelte Punktezahl, auch im Minusbereich. Figuren, die gar nicht bewegt wurden zählen weder plus noch minus, was uns ein wenig unangenehm aufgefallen ist. Wer seine Figuren nicht bewegt, sollte auch Minuspunkte kassieren.
Warum ist Keltis also zum Spiel des Jahres 2008 gekürt worden? Weil es so toll ist? Nein. Weil es so vieles neu und anders macht? Nein. Weil es so schön grün ist? Vielleicht. Weil es ein nettes Familienspiel ist, das jeder sofort begreift, bei dem es keine Regelunklarheiten mangels langer Regeln gibt, das einen bekannten Autoren hat und in einem großen Verlag erschienen ist? Sicherlich.
Man kann viel über Keltis meckern, aber betrachtet man einmal das Klientel, das SdJ kauft, dann ist die Wahl sicherlich etwas besser zu verstehen.
Allerdings haben uns einige der anderen Spiele auf der Auswahlliste deutlich besser gefallen.
Manch einer wird sich nun fragen, warum diese Rezension so kurz geworden ist. Warum es keine netten Anekdoten von den Mitspielern gibt. Warum nicht noch etwas über den Spielverlauf gesagt wird.
Die Antwort ist so einfach wie kurz: Es gibt einfach nicht mehr über das Spiel zu schreiben.
Sie sollten Keltis kaufen, wenn Sie: | Sie sollten Keltis nicht kaufen, wenn Sie: | - leichte Spiele mögen | - leichte Kost verschmähen | - Spiele mit viel Glück mögen | - mehr Aktionen wünschen | - nicht viel nachdenken wollen | - mehr Tiefgang wünschen | - der Mischung Knizia/Kosmos vertrauen | - keine Omaspiele spielen wollen | - alle Spiele des Jahres haben wollen | - ein fettes Regelheft benötigen um glücklich zu sein | - nicht wissen, was Sie schenken sollen | |
|
KurzinfosKeltisGesamtbewertung AutorReiner Knizia VerlagKosmosErscheinungsjahr2008 Spieleranzahl2 - 4 Dauerca. 30 - 45 Min. Alterab 10 Jahren Preisca. 20 € AuszeichnungenSpiel des Jahres 2008 Besucher-WertungSie kennen Keltis? Wie viele Sterne würden Sie vergeben?
Error connecting to mysql |
|