Karibik

Karibik - Brettspiel von Michail Antonow, Jens Peter Schliemann

Durch gefährliche Gewässer

"The Spanish Main", woher kennen Sie diese Bezeichnung? Vom Badeurlaub? Vom Ballermann? Falsch, von Sid Meier's Pirates! Die erste Antwort kann natürlich auch richtig sein, aber es geht hier natürlich auch um Geschichte. Das, was wir heute Karibik bezeichnen, war im 16. und 17. Jahrhundert der Schauplatz großer Seeschlachten und der Tummelplatz vieler Piraten. Dort, wo Columbus 1492 anlegte, entwickelte sich in den folgenden Jahrhunderten ein reges Freibeutertum; Engländer, Holländer, Franzosen und Spanier versenkten, gegenseitig oder zusammen, ihre Schiffe und Piraten überfielen die berühmte "Silver Train", um im Alter nicht mehr arbeiten zu müssen.

Karibik - Brettspiel von Winning MovesIn "Karibik" nun, versuchen Sie die trinkfesten Piraten auf ihre Seite zu ziehen und ihre Schiffe zu nutzen, um das große Gold zu machen. Die Karte zeigt den Norden Südamerikas, die Inseln und im Norden die Südspitze der Florida-Keys. Das ganze Spielbrett ist in beliebige Felder eingeteilt, soll heißen keine Quadrate oder Dreiecke, sondern einfach so. Am Anfang stehen die sechs Schiffe der Piraten auf ihren Startpositionen, sechs Schatzkisten liegen in sechs der Städte und alle Spieler müssen ihre Bestechungen sortieren. Dazu ordnet man seine Rumfässer den verschiedenen Schiffen zu, wer am meisten bietet, bestimmt, wohin die Fahrt geht.
Ich kann 0-5 und -1 Fässer bieten. Ein Gebot lege ich verdeckt daneben, damit ich bei einem Patt Fortuna eventuell überzeugen kann, mich vorzuziehen. Nachdem alle Spieler ihre Gebote gemacht haben, also ein Fass zu jedem Schiff gesteckt haben, beginnt man bei der "Arriba". Alle decken gemeinsam auf und wer am meisten geboten hat, darf das Schiff so viele Felder weit bewegen, wie er Fässer geboten hat. Dabei darf er: Städte überfallen und von den Bewohnern schon mal 2000 Dublonen rauben, außerdem die Schatzkiste aufladen und, wenn die Punkte ausreichen, die Schatztruhe in eines seiner drei Verstecke transportieren, wo er den Wert der Kiste bekommt. Außerdem könnte er ein beladenes Schiff überfallen und dessen Kiste aufladen. Oder seine geladene Kiste auf ein anderes Schiff übergeben, das zufällig gerade in einem seiner Verstecke steht. Wenn ein -1 Plättchen gelegt wurde, dann darf der Höchstbietende sein Schiff pro Plättchen ein Feld weniger weit bewegen. Da kann es schon mal passieren, dass ein Schiff zwar ersteigert wurde, aber sich nicht bewegt.
Danach ist das nächste Schiff an der Reihe, bis man alle sechs Schiffe abgehandelt hat. Sollte bei einem Gebot ein Patt entstehen, was relativ oft vorkommt, können beide Spieler ihre siebte Marke zum Erhöhen nutzen. Gibt es danach noch keinen "Sieger", bewegt sich das Schiff in dieser Runde nicht. Es gewinnt, wer zuerst eine bestimmte Summe rauben konnte, bei vier Spielern 31.000 Dublonen. Die letzte Runde wird aber noch zu Ende gespielt, sollte dann ein anderer Spieler mehr Geld haben, gewinnt natürlich dieser.

Das Setting dieses Spiels hat uns auf den ersten Blick angesprochen. Wer hunderte Stunden vor dem C64 verbracht hat um seine Barque oder die Sloop in Seegefechten zu steuern oder mit dem Degen/Rapier/Cutlass seine Gegner auf die Knie gezwungen hat, muss an der Idee einfach Spaß haben. Aber so leicht wollen wir es dem Spiel natürlich nicht machen, der Rest muss auch noch stimmen. Die Elemente des Bietens sind nicht neu, aber die Auswirkungen davon auf der Karte sind anders als in anderen Spielen. Es erfordert eine Menge Hirnarbeit, seine 7 Plättchen zu setzen. Wie ticken die anderen Spieler? Sehen sie etwas, was ich nicht sehe, oder sehe ich das etwa? Nehme ich lieber die Diabolo oder doch die Fuego? Wie kann ich meine Rumfässer am sinnvollsten verwenden?
Das Material ist für solch ein kleines Spiel in Ordnung, auch wenn die Halter für die Plättchen ruhig aus Plastik hätten sein können. Die Schiffe muss man zusammenbasteln, so wirken sie dreidimensional. Einzig die Erklärung für die Lokalisierung ist ein wenig … falsch? Es heißt, dass wir uns im 18. Jahrhundert befinden, aber die Hochzeit der Piraten war um einiges früher. Nun heißt es auch, dass wir Freibeuter anheuern um Piratenschätze aus den Städten zu stehlen, um sie ins eigene Piratennest zu bringen. Dann sind wir also doch Piraten, wobei Freibeuter relativ ist, kommt auf die Seite an, von der man das betrachtet. Also, irgendetwas ist da nicht ganz so klar, außer, dass man so etwas Pirates!-Spielern nicht unterjubeln kann!
Dennoch ist das Spiel wirklich gut spielbar, schnell erklärt und schnell gespielt. Eine sehr schöne Neuerscheinung, die auch nach mehrmaligem Spielen nicht langweilig wird.



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Kurzinfos

Karibik

Gesamtbewertung

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Autor

Michail Antonow, Jens Peter Schliemann

Verlag

Winning Moves

Erscheinungsjahr

2004

Spieleranzahl

2 - 4

Dauer

ca. 30 Min.

Alter

ab 8 Jahren

Preis

ca. 15 €

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